Parsberg
Spatenstich für Millionen-Projekt

Erster Schritt zum Technologiecampus Parsberg-Lupburg

27.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

Fast in Sichtweite seines Heimatortes Degerndorf hat der frischgebackene bayerische Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, Albert Füracker, zusammen mit Landrat Willibald Gailler, den Bürgermeistern Josef Bauer (Parsberg) und Manfred Hauser (Lupburg) sowie mit  den Repräsentanten der Technischen Hochschule Deggendorf und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg den Spatenstich für den Technologiecampus Parsberg-Lupburg vorgenommen. - Foto: Sturm

Parsberg (DK) Es ist noch kein Jahr vergangen, seit der bayerische Ministerrat grünes Licht für die Errichtung des Technologiecampus Parsberg-Lupburg gegeben hat. Gestern erfolgte in Anwesenheit des neuen bayerischen Finanzministers Albert Füracker (CSU) der Spatenstich für das Campus-Gebäude.

Kurz zur Vorgeschichte: Im Zuge der Weiterentwicklung der dezentralen Hochschul-, Wirtschafts- und Wissenschaftslandschaft in ländlichen Räumen wurde von Seiten der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH), dem Landkreis Neumarkt, der Stadt Parsberg und dem Markt Lupburg ein Förder- und Umsetzungskonzept für ein "Technologiezentrum Material-Innovation: moderne Werkstoffe und ihre Verarbeitung in digitalisierter Fertigungsumgebung" beim Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst eingereicht. Das Konzept hat den Bayerischen Ministerrat überzeugt und so kam Anfang April 2017 aus München das Okay für den Technologiecampus. Der Parsberger Stadtrat stimmte dem zukunftsweisenden Projekt in seiner Junisitzung zu, der Marktrat Lupburg einen Monat später. So wird also nun zwischen Parsberg und Lupburg, in einem rund 80 000 Quadratmeter großen neuen Gewerbegebiet neben dem Kreisverkehr ein gemeinsamer Forschungscampus der OTH Regensburg und der THD Deggendorf gebaut.

Rund 5,7 Millionen Euro werden in den Bau des Gebäudes investiert, Grundstücksankauf und Erschließungskosten nicht eingerechnet. Der Markt Lupburg bringt 750 000 Euro ein, den großen Rest von fast fünf Millionen Euro stemmt die Stadt Parsberg. Der Freistaat Bayern übernimmt die Kosten für das Mobiliar und die Einrichtung des Campus sowie für die Ausstattung der Labore. Da kommen zirka sieben Millionen Euro zusammen. Der Campus wird an den Freistaat vermietet. Die ersten fünf Jahre werden die Miete, die Betriebskosten und der Unterhalt von der Stadt Parsberg getragen. Die Stadt ist es auch, die nun mit der Vermarktung der Gewerbeflächen beginnt.

Der Parsberger Bürgermeister Josef Bauer bedankte sich vor dem Spatenstich ausdrücklich bei Finanzminister Füracker, Landrat Willibald Gailler (CSU), Abteilungsleiter Kreisentwicklung Michael Gottschalk sowie bei den Präsidenten der TH Deggendorf und der OTH Regensburg, Professor Peter Sperber und Professor Wolfgang Baier. "Ohne sie als Unterstützer, Wegbereiter und Wegbegleiter stünden wir heute nicht hier", sagte der Rathauschef und fuhr an die Vertreter der Hochschulen gerichtet fort: "Wir bereiten die Zukunft für Innovation, Entwicklung und Modernität vor. Wenn der Bau erstellt ist, dann liegt es an ihnen und ihren Teams, das Werk umzusetzen und mit Tatkraft dafür zu sorgen, dass es auch gelingen wird." Sperber antwortete: "Unsere Schulen werden alles daran setzen, um dem Standort Erfolg zu bringen. Baier sprach von einem historischen Tag, denn für die OTH ist es der erste Campus überhaupt. "Der Campus ist eine große Chance und die werden wir nutzen", versprach er.

Mit sichtlicher Freude nahm Albert Füracker als frischgebackener Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat den Termin sozusagen vor seiner Haustüre wahr. Mit viel Beifall wurde er empfangen und nahm sich sogar die Zeit, in einen bereitgestellten Bagger zu klettern. Humorvoll bezeichnete er den Spatenstich als signifikanten Beitrag zur Verringerung der Baukosten und sparte danach nicht mit Lob: "Ich bewundere, mit wie viel Freude, Mut und Engagement dieses Projekt in Parsberg und Lupburg angegangen wird." Der Finanzminister erinnerte daran, dass ganz viele Hebel in Bewegung gesetzt werden mussten, um den Ministerratsbeschluss zur Errichtung des Technologiecampus herbeiführen zu können. Mit dem Campus werde in die Zukunft investiert. Das Projekt erfordere einen langen Atem, bis eines Tages die Ernte daraus eingefahren werden könne. "Aber da bin ich sehr zuversichtlich, wenn ich das Engagement der beiden Kommunen sehe und feststellen darf, dass auch die Firmen mitmachen", so Füracker. "Heute wird ein neues Kapitel in der Bildungslandschaft im Landkreis aufgeschlagen, das ist wahrlich ein historischer Tag", freute sich Landrat Gailler. Es gehe hier nicht allein um die Forschung, sondern auch darum, die mittelständischen Unternehmen wissenschaftlich zu begleiten. Der Lupburger Bürgermeister Manfred Hauser brachte es so auf den Punkt: "Ich glaube, dass unsere heimischen Firmen durch den Campus gestärkt werden und hoffe, dass sich neue Firmen ansiedeln und qualifizierte Arbeitsplätze schaffen." Bis das Campus-Gebäude betriebsfertig ist, werden voraussichtlich zwölf bis 15 Monate vergehen.