Kipfenberg
Spatenstich für hochmoderne Intensivstation

23.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:55 Uhr

Vertreter des Landkreises, der Kommune, die Bauplaner und die Verantwortlichen der Klinik Kipfenberg sowie des Rhön-Klinikum AG taten gestern Mittag den ersten Spatenstich für den Erweiterungs- und Ersatzbau der Klinik Kipfenberg. - Fotos: mme

Kipfenberg (DK) Gestern Mittag erfolgte der Spatenstich für den Erweiterungs- und Ersatzbau der Klinik Kipfenberg. Auf fünf Stockwerken entstehen Zimmer mit 115 Betten zur Behandlung neurologisch und orthopädisch erkrankter Patienten.

Damit entsteht in der Marktgemeinde eine der modernsten Intensivstationen im Bereich der Neurologie. Mit der Fertigstellung ist im Frühjahr 2012 zu rechnen.

Die Zahl der eingewiesenen Patienten habe sich seit Bezug der Klinik im Jahr 1993 dramatisch erhöht, sagte Chefarzt Dennis A. Nowak. Die demografische Entwicklung spreche dafür, dass dieser Trend auch künftig anhalte. "Der Bedarf an neurologischer Rehabilitation ist groß. Täglich warten mehr als 50 Patienten auf die Aufnahme in unsere Klinik", betonte Nowak. "Wir müssen unseren sozialen und gesellschaftlichen Pflichten gerecht werden, und der Neubau ist der richtige Weg. Er bedeutet für unsere Patienten und Mitarbeiter höheren Komfort und eine optimale Versorgung durch kurze Wege und eine bessere technische Ausstattung."

Gerald Meder, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Rhön-Klinikum AG, sagte: Die Erweiterung der räumlichen Kapazitäten sei dringend geboten. Eine Sanierung der Altmühltalklinik – deren Kernbestand geht auf das auslaufende 19. Jahrhundert zurück – sei von allen Experten als nicht machbar beurteilt worden. "Wir ersetzen die Gebäude der Altmühltalklinik durch einen Neubau", sagte Meder. Die Intensivstation, die entstehe, sei eine der modernsten in ganz Deutschland. "Für die Region ist diese Erweiterung in mehrfacher Hinsicht eine große Chance. Künftig werden ausreichende Kapazitäten für den steigenden Bedarf an Frührehabilitationsplätzen zur Verfügung stehen und neue Arbeitsplätze geschaffen", betonte Meder.

Man könne auf die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Eichstätt und der Rhön-Klinikum AG – einem privaten Träger – zurückblicken, hob Landrat Anton Knapp hervor. "Diese interessante und wohl eher seltene Konstellation und Kooperation zwischen einer kommunalen Gebietskörperschaft und einem privaten Träger funktioniert bei uns bestens. Beide Seiten können wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen, und diese Zusammenarbeit kann nur zur Nachahmung empfohlen werden."

Gerade in einer Zeit, in der das gesamte Krankenhauswesen auf den Prüfstand stehe und Kliniken um ihre Existenz kämpften, seien alle Möglichkeiten zur Kostenreduzierung und Verstärkung der Effizienz zu nutzen. Es mache nachdenklich, so der Landrat, dass seit Eröffnung der Klinik im Jahr 1992 bundesweit mehr als 200 Kliniken geschlossen und weit über 100 000 Klinikbetten abgebaut worden seien. Der Weg, klinische Behandlung mit Rehabilitation zu vernetzen, habe sich als überaus glücklich erwiesen. "Die medizinische Versorgung in Deutschland gehört mit Sicherheit zu den besten der Welt – und ich bin stolz darauf, dass wir hier in Kipfenberg, in unserem schönen Landkreis Eichstätt, an einem optimalen Standort im Naturpark Altmühltal auf ein so exzellentes und breit gefächertes medizinisches Fachwissen zählen dürfen", sagte Knapp.

Kipfenberg verstehe sich zwar als Fremdenverkehrsort und mache dementsprechend Werbung. Bekannter sei der Ort aber mittlerweile durch die Klinik, sagte Bürgermeister Rainer Richter. Das Krankenhaus sei nicht nur der größte Arbeitgeber im Gemeindebereich, sondern dank der offenen Führung und der kulturellen Aktionen beliebter Treffpunkt für die Bevölkerung. "Deshalb ist der heutige Spatenstich für einen Ersatz- und Erweiterungsbau für den Markt Kipfenberg ein besonderer Anlass zur Freude", betonte Richter.