Ingolstadt
Spaßige Sommerferien auch für Vierbeiner

Nicht jedes Haustier sollte mit in den Urlaub - Tierpensionen als stressfreie Alternative

28.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr

−Foto: Matthias Schneider

Ingolstadt (DK) An diesem Samstag beginnen die Sommerferien. Die meisten Urlaubspläne stehen bereits, jetzt müssen nur noch die Koffer gepackt werden und schon kann es losgehen - fast. Denn während die Menschen nach Sonne, Meer und Ruhe lechzen, sind Strandurlaube wenig geeignet für die etwa 30 Millionen Haustiere in Deutschlands Familien. Aber wohin mit den geliebten Vierbeinern?

Eine Adresse dafür ist das Tierheim Ingolstadt. Versteckt hinter hohen Büschen direkt an der Manchinger Straße liegt der Komplex aus Bungalows und Gehegen angenehm im Grünen. In einem Freisitz zwischen den Gehegen berichtet Tierheimleiterin Katja Payer über die verschiedenen Urlaubsmöglichkeiten für Haustiere.

Für sie hängt die Versorgung des Tieres vom bevorzugten Reiseziel der Menschen ab. "Wenn Sie einen Wanderurlaub in den Bergen machen, dann nehmen Sie ihren Hund bitte mit," rät Payer, "für ihn gibt es ja nichts Schöneres als mit seiner Familie zu laufen und die Gegend zu erkunden." Eher gemäßigte und naturbelassene Regionen wie Skandinavien oder die Berge seien ein Paradies für Hunde.

Von längeren Autofahrten und Flügen für Tiere hält die Leiterin des Tierheims jedoch nichts: "Der Stress beim Fliegen, die Dunkelheit, die enge Box und die Temperaturschwankungen - das ist zu viel für Hunde." Besonders ein Urlaub mit Kleintieren wäre für beide Seiten wohl mehr Stress als Erholung. Um ihnen das zu ersparen, können die Fellnasen ihren eigenen Urlaub im Tierheim machen. Im Ingolstädter Tierheim machen dies etwa 180 Tiere pro Jahr, davon 70 Hunde.

Dabei könne der Aufenthalt je nach Wunsch gestaltet werden, so Katja Payer. Kleintiere, Katzen und Hunde könnten sowohl drinnen in ihren privaten Rückzugsräumen Ruhe haben als auch draußen etwas Gras zwischen den Krallen zu spüren. Hunde werden nach Absprache mit ihren Besitzern drei bis vier Mal die Woche von erfahrenen Gassigängern spazieren geführt. "Nur längjährige und sehr vertrauenswürdige Gassi-Geher dürfen mit Pensionshunden raus", versichert Payer.

Auf die Frage, für welche Tiere die Pension des Tierheims und für welche eher eine private Unterkunft geeignet sei, antwortet sie: "Bei uns ist halt immer Action, viele Tiere und vor allem Hunde finden das toll, das lenkt von der Trennung von ihren Menschen ab."

Besonders in den grünen, weitläufigen Einzelgehegen haben die Tiere viel Kontakt zu anderen Vierbeinern - und die meisten sichtlich Spaß dabei. Katja Payer und ihr Team freuen sich über jeden Gast, denn: "Wir brauchen das Geld dringend, auch unsere Fundtiere brauchen täglich ihr Fressen und müssen zum Tierarzt, wenn sie krank sind."

Für introvertierte und schreckhafte Tiere ist laut Payer aber ein ruhigeres Urlaubsdomizil geeignet. "Das findet man dann eher bei privaten Betreuern und Pensionen", erklärt sie. Weil man natürlich nicht jedem x-Beliebigem seine Haustiere anvertrauen möchte, verrät Payer einige Tricks, um eine gute Pension zu erkennen: "Ein erstes Indiz für eine gute Pension sind Fragen nach den Pflegebedürfnissen des Tieres. Auch sollten sich Tierhalter die entsprechenden Räumlichkeiten vorher ansehen dürfen. Wer ganz sicher gehen will, kann auch nach Stammkunden der Pension fragen, um sich die Qualität bestätigen zu lassen." Des Weiteren könne ein Sachkundenachweis für die Arbeit mit dem jeweiligen Tier eine gute Pension auszeichnen.

Für August ist das Tierheim in Ingolstadt - bis auf ein Landschildkrötengehege - ausgebucht, aber vielleicht ist dies ja in den nächsten Ferien eine Option? Nähere Informationen gibt es hier.