Wolnzach
Spaß im Wasser, Freude am Helfen

Wasserwacht vereint Sport, Engagement und Gemeinschaft das gefällt den jungen Mitgliedern

20.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:47 Uhr

Foto: Birgit Maria Schmid

Wolnzach (WZ) Jeden Mittwoch sieht man sie nun wieder im Schwimmbad trainieren: Sie ziehen Personen aus dem Wasser, tauchen Ringe hoch, schwimmen mit Kleidung, üben mit Rettungsring oder -boje. Die Jugend der Wasserwacht Wolnzach ist laut Leiter Robert Demmel gut aufgestellt - und sehr motiviert.

"Da will ich auch mitmachen." Das dachte sich Maximilian Spies aus Wolnzach, als er den jungen Wasserwachtlern bei ihrem abendlichen Training zuschaute. Das war vor gut fünf Jahren. Seitdem ist der heute 16-Jährige selbst Mitglied der Wasserwachtjugend, geht regelmäßig ins Training und hat inzwischen das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze. Schwimmen habe ihm schon immer gut gefallen, so der junge Wolnzacher. Damit hat er schon einmal eine gute Voraussetzung mitgebracht: Denn Spaß am Schwimmen sollte man haben, wenn man zur Wasserwacht geht, so Jugendleiter Robert Demmel.

Aber das haben sie alle, die gut 20 Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren, die der 25-jährige Wolnzacher derzeit zusammen mit Leonhard Prechtl wöchentlich trainiert. Warmschwimmen, Übungen, Spiele - so läuft im Normalfall ein Training ab. Was sich hinter dem Begriff "Übungen" verbirgt, ist umfangreich: Die jungen Leute trainieren und perfektionieren die verschiedenen Schwimmstile wie Brust-, Rückschwimmen oder Kraulen ebenso wie einzelne Rettungstechniken. Das kann das Abschleppen einer Person sein, die selbst nicht mehr schwimmen kann, weil sie bewusstlos ist. Oder das Rausschieben eines Menschen, der zwar verletzt ist, aber noch ein wenig mithelfen kann.

Auch der Einsatz von Rettungsmitteln wie zum Beispiel Rettungsring, Schwimmen an der Leine oder das Üben mit Puppen stehen auf dem Trainingsprogramm - und natürlich die Ausbildung in Erster Hilfe. Aber es geht bei der Wasserwacht auch noch um etwas anderes und darin unterscheidet sie sich nicht von anderen Vereinen: "Wichtig ist die Gemeinschaft, dass man Freunde trifft, die Geselligkeit pflegt", so Robert Demmel. Das bestätigt Maximilian Spies: "Ich bin auch bei der Wasserwacht, weil es in der Gemeinschaft schön ist." Freunde gefunden hat in diesem Kreis auch Katharina Kreutmair aus Larsbach. Die 15-Jährige ging in München zur Schule und wollte deshalb mehr soziale Kontakte in ihrer Heimat. "Ich habe deshalb gezielt nach einem Verein am Ort gesucht und bin auf die Wasserwacht gestoßen", erzählt sie. Ihr habe sofort zugesagt, was hier gemacht wird. "Ein bisschen Wasserratte war ich vorher schon", gibt sie zu. Was ihr besonders gefällt: "Die Gruppe passt, wir sind ein Team, jeder hilft jedem." Am liebsten übt Katharina Rettungstechniken, auch wenn so manches eine echte Herausforderung ist. "Aber man muss halt üben, dann kommt man schon rein."

Laut Robert Demmel sind die verschiedenen Rettungsschwimmabzeichen eine echte Zielsetzung und Motivation für die Jugendlichen. "Da freuen sie sich richtig drauf. Manchmal muss ich sie sogar ein bisschen ausbremsen\", meint er. Ein weiterer Anreiz: Wer das Rettungsschwimmabzeichen hat, kann bei der Schwimmbadaufsicht mithelfen. "Das macht die Wasserwacht in Absprache mit dem Badpersonal bei schönem Wetter am Wochenende und an Feiertagen oder beim Nachtschwimmen", so Robert Demmel. Und da werden dann neben Erwachsenen gerne auch zwei oder drei Jugendliche zum Dienst eingeplant.

Die Unterstützung der Jugend ist auch beim Kinderschwimmkurs gefragt, den die Wasserwacht jedes Jahr anbietet. Die Kleinen auf ihrem Weg zum allerersten Schwimmabzeichen, dem "Seepferdchen" zu begleiten, ist für Maximilian Spies etwas Besonderes. "Wenn ein Kind dann schwimmen kann, ist das auch für mich ein Erfolgsgefühl", erzählt er.

Dass die Wasserwacht mit seiner Jugend im Moment gut aufgestellt, das freut Demmel sehr. Vor ein paar Jahren sei das nämlich nicht so gewesen. Denn wenn die jungen Leute zum Studieren weggehen, entstehen immer wieder Lücken. "Viele aber bleiben auch als Erwachsene der Wasserwacht treu", so Demmel. Das ist auch eine Perspektive für Katharina Kreutmair: "Ich kann mir schon vorstellen, dass ich das noch recht lange mache."