Eichstätt
"Spaß an der Bewegung hat oberste Priorität"

Ein Coach spricht über Anfängerfehler, das richtige Training und "geteiltes Leid"

23.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:48 Uhr

Michael Knöferl weiß, wie’s geht. Das Bild zeigt den Coach für Ausdauersport aus Eichstätt beim Zieleinlauf des Challenge in Roth. - Foto: Privat

Eichstätt (EK) Iron Man, Transalpine Run – alles kein Problem für Michael Knöferl (34), der an der TU München Sportwissenschaft und -management studierte. Er arbeitet als Sportlehrer und Coach im Ausdauer- und Motorsport. Der Leistungssportler aus Eichstätt gibt Raphaela Kaiser, Ramona Meyer und Denise Steger Tipps, wie man in der kalten Jahreszeit fit bleibt und worauf es beim Laufen in der Freizeit wirklich ankommt.

Welche Voraussetzungen sollte man für das Laufen mitbringen?

Knöferl: Wichtig sind die nötigen gesundheitlichen Voraussetzungen. Ein sportmedizinischer Check ist empfehlenswert. Auf keinen Fall sollte an den Laufschuhen gespart werden. Eine Pulsuhr ist nur bei einer Leistungsanalyse notwendig. Außerdem: gesund bleiben und Spaß haben.

Kann denn ein Freizeitläufer etwas falsch machen?

Knöferl: Viele laufen zu intensiv. Effektives Training muss nicht an die Belastungsgrenze gehen. Anfänger sollten mit zwei bis drei Einheiten beginnen und sich später auf vier steigern. Da sich Trainingseffekte immer in der Regenerationszeit ausbilden, sollte man mindestens einen Ruhetag einlegen. Wer sich das Ziel setzt, einen Marathon zu laufen, sollte dafür zehn bis zwölf Monate Vorbereitungszeit einberechnen, um das Herz-Kreislaufsystem nicht zu überlasten.

Wie bereiten Sie sich auf Wettbewerbe vor?

Knöferl: Momentan befinde ich mich in der Vorbereitungszeit für den Challenge Roth im Frühjahr. Bereits zehn Monate vorher fange ich an zu trainieren. Ich gliedere mein Training in drei Abschnitte: Um im Winter fit zu bleiben, gehe ich zum Schwimmen und Langlaufen. Danach mache ich für fünf bis zehn Wochen Rücken- und Krafttraining, danach steigere ich dann Umfang und Intensität des Trainings. Wenn es in meinen Zeitplan passt, nutze ich vorher noch Vorbereitungswettkämpfe.

Haben Sie Tipps, wie man den inneren Schweinehund überwinden kann?

Knöferl: Spaß an der Bewegung hat oberste Priorität. Wichtig ist, sich realistische Ziele zu setzen. Und es ist äußerst hilfreich, sich Gleichgesinnte zu suchen und mit ihnen einen verbindlichen Termin zu vereinbaren – denn geteiltes Leid ist halbes Leid.

Wie viele Laufschuhe brauchen Sie pro Jahr?

Knöferl: Ich habe fünf Paar Laufschuhe im ständigen Betrieb. Im Durchschnitt hält ein Paar 800 bis 1000 Kilometer.

Ohne was kommt ein guter Läufer nicht aus?

Knöferl: Eigentlich braucht man nur gute Laufschuhe. Wie schon gesagt, eine Pulsuhr ist nur für Fortgeschrittene sinnvoll. Hightech macht das Training zwar angenehmer, nützt aber nichts, wenn es im Schrank liegt.