Sparprodukte im Vergleich - Die Unterschiede von Sparbrief und Festgeld

09.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:58 Uhr

Laufzeit, Zinssatz, Einlagensicherung ? wo und wie unterscheiden sich die beiden Geldanlagen und worauf sollten Anlegende dabei achten?

Laufzeit, Zinssatz, Einlagensicherung - wo und wie unterscheiden sich die beiden Geldanlagen und worauf sollten Anlegende dabei achten?

Das Festgeld gehört, wie der Sparbrief, zu den festverzinsten Geldanlagen, mit unveränderlichem Zins und festgelegter Laufzeit. Beide Sparprodukte sind in der Regel gebührenfrei und das angelegte Kapital unkündbar. Das bedeutet, dass der Anlegende sein Geld wirklich erst nach Ablauf der Frist erhält.

Vergleich: Laufzeit
Sparbriefe haben in der Regel jährliche Laufzeiten, die zwischen einem und zehn Jahren vereinbart werden. Die Laufzeiten für Festgeld können individueller geplant werden, bis zu einem Termin, an dem das Geld voraussichtlich vom Anlegenden gebraucht wird. Deshalb wird Festgeld auch Termingeld genannt. Dennoch sind auch bei diesem Sparprodukt standardisierte Laufzeiten üblich, diese liegen bei drei, sechs, neun oder zwölf Monaten. Länger als zehn Jahre nimmt aber kein Bankhaus Festgeld entgegen.

Vergleich: Verzinsung
Für Festgeld gibt es zwei Verzinsungsmodelle: Entweder der Zins wird jährlich ausgezahlt oder der Ertrag wird bis zum Laufzeitende gesammelt und am Ende auf einen Schlag ausgezahlt. Renault Bank direct und die österreichische Autobank sammeln beispielsweise die Zinsen an, Deniz Bank, Grenke Bank und VTB Bank zahlen sie hingegen jährlich aus. Sparbriefe bieten eine dritte, zusätzliche Auszahlvariante: Neben jährlicher Zinsausschüttung gibt es den aufgezinsten oder abgezinsten Sparbrief. Beim aufgezinsten Modell, werden die Zinsen angesammelt. Am Fälligkeitstag zahlt das Finanzinstitut das angelegte Kapital plus Zinseszinsen aus. Der abgezinste Sparbrief zieht den zu erwartenden Zinsgewinn von vornherein vom Kaufpreis ab. Dadurch liegt der Erwerbspreis deutlich unter dem Nennwert. Auch hier wird am Fälligkeitstag der Gesamtbetrag ausgezahlt, dieser besteht aus dem vollen Nennwert, inklusive Zinsen. Eine flexible Zinszahlung bieten zum Beispiel die Sparbriefe der ABC Bank und der C&A Money, die entweder vierteljährlich (ABC Bank), jährlich oder am Laufzeitende den Ertrag ausschütten. Die PSD Bank Nord bietet auch abgezinste Sparbriefe.

Vergleich: Inhaberverhältnisse
Sparbriefe sind Namensschuldverschreibungen. Das bedeutet, sie stellen, ähnlich wie Anleihen, eine Forderung an die Bank dar. Im Gegensatz dazu wird Festgeld auf ein extra dafür eröffnetes Bankkonto eingezahlt und gehört somit zu den klassischen Bankeinlagen. Positiv: Beide Formen sind durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Bei Sparbriefen gibt es jedoch zusätzlich auch andere Regelungen außer der Namensschuldverschreibungen. Vor allem Sparkassen und genossenschaftliche Banken emittieren auch Inhaberschuldverschreibungen. Das ist deshalb wichtig, da diese nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung gedeckt sind. Als Garantie dienen hier die Einlagensicherungsfonds der Sparkassen bzw. VR-Banken. Allerdings sollten Anleger aufpassen, dass sie keine Inhaberschuldverschreibung mit sogenannter ?Nachrangabrede? erwerben, denn: Geht die Bank pleite, werden in diesem Fall erst alle anderen Gläubiger bedient, bevor der Sparbriefbesitzer entschädigt wird.

Vergleich: Kündigungsmodalitäten
Sparbriefe haben eine feste Laufzeit, wenn diese abgelaufen ist, wird das Geld ausgezahlt. Eine Wiederanlage unterliegt dann der freien Entscheidung des Anlegenden. Anders beim Festgeld, wie bei einem Zeitungsabonnement muss dieses vom Anlegenden vor dem Laufzeitende gekündigt werden. Ohne Kündigung wird das Geld automatisch zu den dann gültigen Konditionen erneut angelegt. Daher bietet es sich bei Festgeld an, bereits zum Beginn der Geldanlage einen Plan für das Ende der Laufzeit zu haben.

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