Rennertshofen
Sparkurs in Rennertshofen

Jahresrechnung fällt deutlich niedriger aus - Markträte zeigen sich angetan von Tierpädagogik im Kindergarten

05.08.2021 | Stand 23.09.2023, 20:09 Uhr
Besondere Pädagogik: Unter anderem den Umgang mit einem Hund lernen die Mädchen und Buben im Kindergarten Rennertshofen. −Foto: Zaunitzer, DK-Archiv

Rennertshofen - Der Markt Rennertshofen geht vergleichsweise solide aus dem ersten Pandemie-Jahr.

Das ist das Ergebnis der Jahresrechnung, die der Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig absegnete. Ganz so harmonisch lief das Treffen aber nicht durchgehend ab.

Mit einer Reduzierung um knapp drei Millionen Euro legte die Kommune in 2020 eher ein Sparjahr ein. Im Detail beläuft sich das Gesamtvolumen für das vergangene Jahr im Rechnungsergebnis auf genau 19,69 Millionen Euro, was eine Reduzierung um knapp 13 Prozent gegenüber dem Ansatz im Haushalt bedeutet. In diesem hatte Kämmerer Georg Daferner noch mit gut 22,5 Millionen Euro kalkuliert. Besonders deutlich fiel der Unterschied im Vermögenshaushalt auf, der vor allem die Investitionen umfasst. Rund 3,73 Millionen Euro weniger und damit genau 9,34 Millionen gab Rennertshofen im Vorjahr aus. Dem gegenüber steht im Vermögenshaushalt mit den kommunalen Pflichtaufgaben ein Volumen von 10,35 Millionen Euro in der Rechnung, geplant waren gut 883000 Euro weniger.

Weder der Rechnungsprüfungsausschuss noch das gesamte Gremium hatten mit diesen Änderungen in einem mehr als unruhigen Jahr Probleme. Daher segneten die Gemeinderäte das Ergebnis einstimmig ab.

Ähnlich harmonisch lief auch eine Information über das Projekt "tiergestützte Pädagogik" im Rennertshofener Kindergarten, über das Einrichtungsleiterin Andrea Zaunitzer und Erzieherin Maria Gutjahr referierten. Wie berichtet, kommen die rund 150 Mädchen und Buben dabei in den Genuss, Schildkröte, Hase, Hund und Pony näher kennenzulernen. Konkret geht es bei der Aktion darum, den Kindern das Aufwachsen mit Tieren und auf diese Weise auch das Verständnis für die Lebewesen und deren Bedürfnisse zu vermitteln. "Die Kinder sind begeistert, die Erzieherinnen auch - und damit sind auch die Eltern begeistert", wusste Bürgermeister Georg Hirschbeck (CSU). Geplant ist nun ein weiteres Jahr Laufzeit, dann soll eine Entscheidung fallen, ob aus dem Probebetrieb Standard wird.

Ob das auch für eine neue Energiegesellschaft gilt, ist noch fraglich. Diese wollen die sieben iKommZ-Gemeinden, zu denen auch Rennertshofen gehört, mit dem Unternehmen Erdgas Schwaben gründen. Nach rund dreiviertelstündiger Diskussion einigte sich das Gremium schließlich darauf, eine Satzungsänderung anzuregen. So stimmten die Räte zwar zu, aber unter dem Vorbehalt, dass das Kommunalunternehmen iKommZ 50 Prozent der Gesellschaftsanteile übernimmt und damit auch die Hälfte der Sitze in der Gesellschafterversammlung. Vorgesehen sind bisher 49 Prozent. Gleichzeitig würde damit die Einlage von derzeit 24500 Euro für die Gemeinde steigen. Falls das nicht möglich ist - was angesichts der Zustimmung mehrerer anderer Gemeinden wahrscheinlich ist -, soll das Thema im September erneut auf die Tagesordnung.

Die Marktgemeinderäte müssen allerdings schon früher nachsitzen, nachdem Hirschbeck die Sitzung nach drei Stunden unterbrochen hat. Kommenden Dienstag soll das Gremium nun in einer überwiegend rein nicht öffentlichen Sitzung den Rest der Tagesordnung nachholen. Geschuldet ist dieser Umstand auch einer längeren Wartezeit auf einen Referenten, der zuvor in Ehekirchen im Gemeinderat über die Energiegesellschaft informiert hatte. Nachdem das Gremium dort seine Agenda auf den Kopf stellte, verschob sich auch in Rennertshofen alles.

Immerhin ließ sich der öffentliche Teil abschließen, in dem die Räte noch einer Großflächenwerbetafel am Edeka-Markt zustimmten. Außerdem informierte Hirschbeck, dass für die Arbeiten an der Bertoldsheimer Brücke ein Kabeltunnel entstehen muss. Und am Samstag geht es für das Gremium in den Wald, wo Förster Martin Spies über den kommunalen Forst informiert.

DK

Stefan Janda