Pfaffenhofen (PK) David und Levi holen aufgeregt ihre Spardosen, deren Inhalt sie auf die Bank bringen wollen. Insgesamt haben die beiden Weilacher Brüder fünf davon: Drei Spardosen sehen aus wie Eulen, eine wie der Froschkönig und eine ist ein Fußball. „Ich kauf’ mir ein Auto“, erzählt der siebenjährige David aufgeregt. „Ich mir auch“, meint sein drei Jahre jüngerer Bruder Levi.
Bei vielen Banken startet mit dem heutigen Weltspartag die Sparwoche. Diese soll Kinder dazu animieren, ihr angesammeltes Geld auf die Bank zu bringen. Die Banken locken mit Prämien und Geschenken, bei denen für jeden etwas dabei ist. Günter Staud von der Hallertauer Volksbank etwa verrät, dass dieses Jahr sogar die momentan sehr beliebten „Selfie-Sticks“ verschenkt werden: Auf diese Teleskopstäbe kann man sein Smartphone montieren und so leichter ein Foto von sich selbst machen. Dass dieses Trendgerät als Geschenk bereit liegt, sei ein Anreiz für die Jugendlichen, ihr Erspartes auf ihr Konto einzuzahlen. „In den letzten 20 Jahren hat sich so gut wie nichts geändert“, sagt Staud über die Tradition des Weltspartags. Allerdings sei es immer noch schön zu sehen, wie die Kinder große Augen machen, wenn ihr Geld durch den Münzzähler rasselt.
Die Sparkasse Pfaffenhofen hat dieses Jahr sogar einen kreativen Wettbewerb. Er läuft unter dem Namen „Fülle die Hülle“ und dort können die Kinder eine Hülle für eine Bankkarte selbst gestalten. „Die schönste wird dann die Kartenhülle eines speziellen Kontos für Kinder“, erklärt Melanie Haslinger von der Sparkasse. Es wird auch ein Extrastand für die Eltern und Kinder aufgebaut. „Es ist wichtig, dass Kinder schon früh und spielerisch mit Geld in Berührung kommen“, findet Haslinger.
Die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte verlost zum Weltspartag viermal 5000 Euro. Und auch die normalen Anreize für Kinder gibt es: „Jedes Jahr gibt es bei uns abwechslungsreiche Geschenke für verschiedene Altersgruppen“, erklärt Pressesprecher Albert Buchner. Das Motto laute heuer „Für eine gute Zukunft sorgen“: „Die Kinder sollen frühzeitig lernen, dass man sich mit Sparen kleine und große Wünsche leichter erfüllen kann“, so Buchner.
David und Levi sorgen auf alle Fälle schon mal vor, mit dem Geld, dass sie von Verwandten oder ihren Eltern bekommen – und diese Woche in ihrer Bank einzahlen. Das freut Andrea Schweiger, die Mutter der sparfreudigen Brüder: „Es ist sehr wichtig, dass die beiden schon mal Sparen lernen – für die Altersvorsorge zum Beispiel.“ Die Kinder selbst erzählen, dass sie das Geld immer mit ihrem Opa auf die Bank bringen: Der arbeitet nämlich da. Am meisten freuen sich die Brüder auf das Geschenk, das sie sich aussuchen dürfen. Vorsichtig hebt David eine Eulenspardose hoch und sagt stolz: „Da ist am meisten drin, die hab’ ich schon länger.“
