Ingolstadt
Spannung im Audi-Aufsichtsrat

20.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:12 Uhr

Ingolstadt (DK) Spannend bleibt, wie sich der Audi-Aufsichtsrat im Fall einer schnellen Entlassung Stadlers aus der U-Haft positioniert. Nach Informationen unserer Zeitung gibt es in dem Gremium durchaus Stimmen, die in diesem Fall für eine Rückkehr des Audi-Chefs an seine alte Position stimmen könnten.

"Alle, die Stadler vorschnell abschreiben, könnten sich noch wundern", sagt ein hoher Audi-Manager. Gegenwind soll es dem Vernehmen nach vor allem von der Arbeitnehmerseite geben. Offiziell will in diesen Tagen kaum jemand etwas sagen. "Eine weitere Zusammenarbeit mit Stadler ist unmöglich. Das Unternehmen sollte sich langsam mal einen Plan B überlegen", sagt ein hoher Konzernvertreter.

Als ausgeschlossen gilt, dass Bram Schot vom kommissarischen zum festen Vorstandsvorsitzenden bei Audi wird. Der Marketingvorstand hatte sich als Interimslösung knapp gegen Finanzvorstand Alexander Seitz durchgesetzt. Auch hier spielte die Arbeitnehmerseite dem Vernehmen nach eine gewichtige Rolle. "In so einer schwierigen Phase soll kein Zahlenmensch das Unternehmen führen. Das geht gar nicht", heißt es aus Kreisen der Arbeitnehmervertretung.