Schrobenhausen
Spannende Suche endet erfolgreich

Die neue Kartoffelkönigin Verena I. fährt im Ape in die Schweißerhalle

11.07.2021 | Stand 15.07.2021, 3:34 Uhr
Erstmals fand die Krönung der Bayrischen Kartoffelkönig am Freitagabend in der Alten Schweißerei der Firma Bauer als Hybrid-Veranstaltung statt. −Foto: Budke

Schrobenhausen - Alles neu macht der Juli: Erstmals fand die Krönung zur Bayrischen Kartoffelkönigin am Freitagabend in der Alten Schweißerei der Firma Bauer als Hybrid-Veranstaltung statt.

Ein neuer Moderator führte durch den Abend und natürlich gab es am Ende einer Suchfahrt durch den Landkreis eine neue Kartoffelkönigin: Verena I. übernahm das Zepter von Stephanie III. und bezauberte mit ein bisschen Nervosität und einem charmantem Lächeln.

"Ab halb acht heute Abend ist die Welt dabei", meinte Bernhard Reitberger, "wir sind heute hybrid. " Als Moderator führte der bekannte Diepoltshofener das erste Mal durch eine Krönungsveranstaltung und machte seine Sache gut: Er überließ die Bühne den Akteuren des Abends und sorgte unaufgeregt für reibungslose Übergänge im Programmablauf. Dabei war das gar nicht so einfach, denn es mussten nicht nur die Gäste in der Schweißerhalle angesprochen werden, sondern auch jene, die draußen der Veranstaltung folgten. So begrüßte Martin Glöckl, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft, die Zuschauer und Ehrengäste in der Halle sowie jene, "die live auf dem Kanal der Bayrischen Kartoffelkönigin zuschauen - es freut mich, dass sie in Hütten, Bauwägen und auf Terrassen dabei sind. " Glöckl erzählte, er sei gefragt worden, ob man eine solche Veranstaltung in dieser Zeit wirklich machen müsse und bejahte dies eindeutig: "Ich finde, dass Stephanie, die zwei Jahre Königin war, einen würdigen Abschied verdient hat. "

Stephanie III. übergibt das Zepter an ihre Nachfolgerin

Den bekam sie tatsächlich, auch wenn die sonst mit 500 Personen besuchte Veranstaltung mit weniger als einem Drittel der Gäste auskommen musste. Stephanie III. grüßte ebenfalls in den Saal und in die Welt: "Ich finde es schön, dass wir uns wieder treffen können", sagte sie, bedankte sich, dass "alle da sind" und betonte die Bedeutung des Abends: "Es ist mir wichtig, dass meine Nachfolgerin auch so eine schöne Krönung bekommt wie ich vor zwei Jahren. " So stellte sie zunächst das Menu vor, dass die Gäste im Laufe des Abends zwischen den Programmpunkten genießen durften: Nach gebeiztem Stremellachs gab es später zart-gebratenes Rinderlendensteak, dazu und in den Zwischengänge wie zum Dessert natürlich Spezialitäten wie Kartoffel-Trüffel-Püree, Erdäpfelkäs und Kartoffelbrot sowie hervorragende Kartoffelrösti. Danach kamen die Königinnen aus den verschiedenen landwirtschaftlichen Zweigen auf die Bühne, um sich von Stephanie mit Worten und Geschenken zu verabschieden.

Video-Einspielungen von der Suchfahrt

Moderator Reitberger meint, wenn nun schon so viele Hoheiten auf der Bühne sind, könnte man ja gleich zur Krönung der neuen Kartoffelkönigin kommen - er bat um entsprechende Musik und kündigte den Einmarsch der 43. Kartoffelkönigin an. Alle Köpfe wendeten zum Eingang, aber niemand kam. "Jetzt müssen wir schauen, was wir machen", ist Reitberger zunächst ratlos, dann schickt er Kundschafter zur Suchfahrt aus: "Mei, ist das eine Blamage", bat er um Entschuldigung für die Panne. So durfte Stephanie nun auf ihre Amtszeit zurückblicken und machte dies in der von ihr gewohnten unterhaltsamen und charmanten Art (siehe eigener Bericht). Danach folgten Video-Einspielungen von der Suchfahrt: In der Steuerkanzlei, in der die Nachfolgerin arbeitet, ist sie nicht zu finden, auch nicht auf dem elterlichen Hof, in ihrem Dorf, in der Stopslerhütten oder beim Zumba kann sie niemand entdecken.

Bernhard Reitberger gibt sich verzweifelt: "Ich hab keine Ahnung, wo sich die Königin rumtreibt - ich ruf sie jetzt direkt an. " Am Telefon fragt er sie: "Wo bist du denn, wir täten dich ganz gern krönen? " und jeder im Saal hört ihre Antwort: "Ich bin die ganze Zeit am Gritscheneck im Stau gestanden, wie immer. " Jetzt sei ihr Auto auch noch kaputt und so schickt Reitberger die Security los, um die zukünftige Königin abzuholen. Wenige Sekunden später fährt sie in einem schön geschmückten Ape mit Anhänger - der natürlich voller Kartoffeln ist - in die Alte Schweißerei. Ein bisschen hört man ihr die Aufregung an, als sie sich selber vorstellt, aber das ist gut so, denn das macht sie sofort sympathisch: "Ich bin Verena Wenger. " Jetzt wohnen für die nächsten Wochen - bis ihre Schwester und Spargelkönig Juliane aus dem Amt scheidet - zwei Hoheiten auf dem elterlichen Hof in Ried.

Die ganze Familie freut sich von Herzen

Die Krönung verlief feierlich, Verena I. stehen Krone und Zepter sehr gut. Ihre ganze Familie und vor allem Schwester Juliane freuten sich von Herzen, ein paar Tränen flossen auf der Bühne. Danach folgte ein langer Reigen vieler Gratulanten von Landrat Peter von der Grün und dem dritten Schrobenhausener Bürgermeister Andi Vogl über die Kreisbäuerin Regina Plöckl, die Politiker Erich Irlstorfer, Reinhard Brandl und Matthias Enghuber, die per Videoschalte dabei sind bis zum Antrittsbesuch der Königinnen. Die Heidekartoffelkönigin Nadine Gaafke schenkte Verena I unter anderem eine Fußcreme: "Die wirst Du brauchen können" und jeder im Saal konnte nur mit dem Knopf nicken angesichts des Rückblicks von Stephanie III. So blieb am Ende eine charmant lächelnde neue Kartoffelkönigin Verena I. auf der Bühne und ein angesichts der gelungenen Veranstaltung sehr zufriedener Martin Glöckl, der den offiziellen Teil des Abends beendete mit den Worten: "Nächstes Jahr machen wir die Halle wieder voll. "

SZ