Lenting
Sozialstruktur und Photovoltaik Themen im Gemeinderat

Lentinger Ratsmitglieder setzen sich mit zwei Grundsatzentscheidungen auseinander

04.11.2021 | Stand 08.11.2021, 3:34 Uhr
Einige Freiflächenphotovoltaikanlagen haben bereits Platz in Lenting gefunden - wie hier an der A9. −Foto: Vogl

Lenting - Gleich zwei Grundsatzentscheidungen hat das Lentinger Gremium bei der jüngsten Sitzung diskutiert. Es ging um eine mögliche Sozialstrukturanalyse und um die künftige Ausweisung von Flächen für Freiflächenphotovoltaik.

Soll die Gemeinde Lenting eine kommunale Sozialstrukturanalyse erstellen lassen? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Lentinger Gremium. Bürgermeister Christian Tauer (SPD) hatte bei einer Bürgermeisterdienstbesprechung die Sozialstrukturanalyse von Herbert Tekles von Demosplan für den Landkreis Eichstätt mitverfolgt. Da die Gemeinde Lenting die Ausweisung des knapp acht Hektar großen Baugebietes Hinter den Zäunen IV sowie den Neubau einer Kita und einen Erweiterungsbau für die Schule plant, fand der Rathauschef eine Sozialstrukturanalyse für die Gemeinde ebenfalls sinnvoll. "Dann haben wir eine Grundlage für unsere Planungen." Andere Gremiumsmitglieder sahen das kritischer. Man müsse erst darüber reden, wie das neue Baugebiet aussehen soll, fanden Christian Conradt (CSU) und Bernd Vogl (FW). Danach könne man sich immer noch statistische Unterstützung holen. Klaus-Dieter Tuchen (SPD) war für die Analyse: "Wenn ich eine Planung habe, kann ich agieren. Sonst reagiere ich nur." Die Entscheidung rund um die Analyse - rund 10000 Euro für das Komplettpaket - wurde auf die Dezembersitzung vertagt. Herbert Tekles soll den Gemeinderatsmitgliedern weitere Informationen zukommen lassen.

Wie ist künftig mit Anträgen auf Freiflächenphotovoltaik zu verfahren? Bei der Frage war sich das Gremium nicht einig. Wie Bürgermeister Christian Tauer (SPD) informierte, bekäme die Gemeinde immer wieder Anfragen von Betreibern, wo sich diese einen Solarpark vorstellen könnten. Manche Betreiber agierten laut dem Rathauschef mit Druck und beantragten die Ausweisung auf Flächen, die ihnen noch nicht gehörten. Tauer schlug vor, künftige Anträge zurückzustellen, bis der Energienutzungsplan des Landkreises Eichstätt vorliege. Tauer fand es außerdem sinnvoll, bis zur Fertigstellung des Solarparks Lenting II abzuwarten. Förderfähig seien auch nur Flächen entlang der Autobahn oder an einer Bahntrasse, wie der Rathauschef informierte. Lenting sei außerdem eher eine kleine Gemeinde. In Maßen sei Freiflächenphotovoltaik "in Ordnung". Man wolle aber nicht durch ein "Zuviel" die Landschaft verschandeln, so Tauer. Martin Putschögl (CSU) betonte, seine Fraktion stünde der Errichtung von Freiflächenphotovoltaik offen gegenüber. Er wollte, dass die Anträge fallbezogen im Gemeinderat behandelt werden. "Ohne, dass die Grundstücksverhältnisse geklärt sind?", warf Tauer ein. Wolfgang Hüttner (CSU) ergänzte, dies müsse vorher geklärt sein. Rosa Hierl (SPD) fügte an, sie ärgere sich immer noch über die geplante Freiflächenphotovoltaik in Richtung Mailinger Weg. "Das wäre wunderbares Ackerland gewesen." Die Räte einigten sich darauf, dass künftige Anträge bis zum Vorliegen des Energienutzungsplans des Landkreises zurückgestellt werden. Außerdem wurde in den Beschluss mit aufgenommen, dass die Grundstücksverhältnisse vorab geklärt sein müssen. Schnell und einstimmig erfolgte außerdem die Bestellung eines externen Datenschutzbeauftragten sowie Informationssicherheitsbeauftragten. Beauftragt wurde die Firma Mein-Datenschutzberater aus Karlshuld.

DK