Hilpoltstein
Sozialausgaben verringern sich: Landkreis muss weniger zuschießen

09.02.2021 | Stand 23.09.2023, 16:56 Uhr

Hilpoltstein/Roth - Um rund 1,35 Millionen Euro auf 17,5 Millionen verringern sich die Ausgaben für den sozialen Bereich im kommenden Jahr.

Auch der Zuschussbedarf fällt mit 5,2 Millionen Euro erheblich niedriger aus als im Vorjahr. Insgesamt ergibt sich 2021 eine Verringerung um 1,3 Millionen Euro oder 20 Prozent. Eine der Hauptursachen ist laut Kämmerer Jürgen Lafère die Erhöhung der Bundesbeteiligung für Unterkunft und Heizung bei der Grundsicherung für Arbeitssuchende.

Von der Leistungsbeteiligung des Landkreises bei Unterkunft und Heizung im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitssuchende werden laut einer Mitteilung des Sozialministeriums künftig 70,6 statt bisher 47,1 Prozent erstattet. Das sind mit 3,1 Millionen Euro rund eine Millionen mehr als in der Vergangenheit. Insgesamt werden für Leistungen für Unterkunft und Heizung 4,9 Millionen Euro veranschlagt, 300000 weniger als im Vorjahr.

Wenig verändert ist der Ansatz für die Grundsicherung für Senioren und junge Erwerbsunfähige, rund 2,8 Millionen Euro sind hier veranschlagt. Die Leistungen werden komplett vom Bund erstattet. In etwa gleich bleibt es auch bei den Leistungen für Bildung und Teilhabe und bei den Eingliederungsmaßnahmen.

Die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sind 2021 nach Einschätzung des Sozialamts auf Grundlage der aktuellen Ausgaben mit 3,1 Millionen Euro rund 1,3 Millionen niedriger als 2020 veranschlagt. Aus statistischen Gründen sind die Personalkosten für den Asylbereich (Erstunterbringung, Betreuung, Integration) extra veranschlagt: Den Personalkosten in Höhe von 460500 Euro stünden lediglich pauschale Erstattungen des Landes für Hausmeisterbetreuung in Höhe von 100000 Euro entgegen, so Lafère.

Für den Pflegestützpunkt, der in diesem Jahr Zehnjähriges feiert (siehe eigenen Artikel) stehen Aufwendungen von 95700 Euro Einnahmen der Pflegekasse in Höhe von 8300 Euro gegenüber. Somit ergibt sich ein laufender Zuschussbedarf in Höhe von 87400 Euro. Die Sachkosten werden zu jeweils 50 Prozent von den Pflegekassen und dem Landkreis getragen. Personalkosten trägt jeder Kooperationspartner selbst.

Bei der Kontaktstelle Bürgerengagement "Für einander" stehen Aufwendungen von 473000 Einnahmen von 126000 Euro gegenüber. Der Zuschussbedarf des Landkreises beträgt 347000 Euro, geringfügig weniger als im Vorjahr. Hier sind die Projekte "Haus International" und die Seniorenfürsorge veranschlagt. Ferner werden hier 50000 Euro für Maßnahmen gegen Kinderarmut und zur Stärkung von Kindern veranschlagt.

Finanziell unterstützt werden das Frauenhaus Schwabach mit 73000 Euro und die Schuldnerberatungsstelle mit 105000 Euro. Der Zuschuss für die Insolvenzberatung (Betrag wird vom Land erstattet) ist mit 85000 Euro angesetzt.

Daneben werden zahlreiche freiwillige Zuschüsse gewährt: VHS im Rahmen der Eingliederungshilfe (20500 Euro), Wohlfahrtspflege allgemein (2000), Deutschkurse (5000) und ungedeckte Sachkosten in der Asylbewerberbetreuung (15000 Euro), Mitgliedschaft Capito Barrierefreiheit (2100), ambulante sozialpsychiatrische Dienste (10000), Zuschuss Pflege, unter anderem für die Musterwohnung "Tabea" (70000) und Pro Aktive Beratungsstelle Frauenhaus (7100 Euro).

HK


Rainer Messingschlager