Kühbach
Sophie Oksche verpasst Olympia

Ruderin aus Kühbach ist im kurzfristig zusammengestellten Zweier chancenlos

17.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:40 Uhr
Die malerische Kulisse des Rotsees konnten die Kühbacherin Sophie Oksche (r.) und ihre Mitstreiterin Anna Härtl nicht wirklich genießen. Sie verpassten im Zweier ohne Steuerfrau in Luzern die Olympia-Qualifikation. −Foto: DRV/schurwanzpics

Kühbach/Luzern - Die aus Kühbach stammende Ruderin Sophie Oksche hat die Olympischen Spiele in Tokio verpasst.

Im deutschen Zweier ohne Steuerfrau gelang es der 25-Jährigen und ihrer Partnerin Anna Härtl am Samstag auf dem traditionsreichen Rotsee in der Schweiz nicht, den Finallauf zu erreichen.
Im ersten Vorlauf hatte das Duo, das nun in Luzern in dieser Bootskategorie sein Wettkampfdebüt feierte, bei einem Start-Ziel-Sieg der Russinnen deutlich das Nachsehen. Bereits nach 500 Metern betrug der Rückstand fast zehn Sekunden. Oksche und Härtl erkannten das und schonten bereits erste Kräfte für den am Nachmittag stattfindenden Hoffnungslauf. Doch auch dort war den beiden anzusehen, dass die für diese anspruchsvolle Kategorie nötige Erfahrung im Zusammenspiel noch fehlte. Erneut ruderten sie der Konkurrenz hinterher und kamen nicht auf den für das Finale benötigten vierten Platz. Nach 500 Metern betrug der Rückstand auf Rang vier schon eineinhalb Sekunden - und konnte auch bis zum Schluss nicht mehr verkürzt werden. Mit dem sechsten und damit letzten Rang endeten somit in der Schweiz die Hoffnungen auf die Spiele in Tokio.
Dabei hatte sich Oksche, die für den Donau-Ruder-Club Ingolstadt startet, zuvor noch optimistisch geäußert: "Ich bin früher viel im Zweier gefahren. Mehr noch: 2015 im U 23-Bereich sowie 2018 und 2019 in der Offenen Klasse war ich sogar Deutsche Meisterin geworden", sagte sie, wenn sie auch einschränkte: "Dadurch, dass wir zuletzt sehr viel Achter gefahren sind, ist es eine Umstellung. Aber es ist auf jeden Fall etwas drin. "
Wie berichtet, gehörte die Kühbacherin, die derzeit in Dortmund studiert und größtenteils am Stützpunkt des Deutschen Ruderverbands (DRV) in Potsdam trainiert, bis vor kurzem in der Tat noch dem Frauen-Achter an. Im vergangenen Jahr saß sie im Boot, das EM-Silber holte. "Die Mannschaftsbildung ist ein Prozess. Es wird ständig daran gearbeitet, die Boote zu optimieren", begründete der DRV auf Nachfrage die Umbesetzung in diesem Jahr: "Es bot sich die Möglichkeit, leistungsstarke Ruderinnen aufzunehmen - und diese Gelegenheit wurde wahrgenommen. " Auch Härtl war ursprünglich Mitglied des deutschen Flaggschiffes. Dass diese Neuformierung derart kurz vor den Wettkämpfen passierte, erklärt der Verband damit, "dass in Luzern die letzte Chance bestand, um ein Olympiaticket zu lösen. Mit den Ergebnissen von der EM im April 2021 in Varese (5. Platz für den Achter, Anm. d. Red. ) konnte man jedoch nicht zufrieden sein. " Weil nun in der Schweiz ähnliche Gegner warteten, habe man mit der Umbesetzung "nochmals über einen neuen Impuls an die vorderen Plätze herankommen" wollen, hieß es.
Doch dieser Plan ging nicht auf: Der deutsche Frauenachter kam im Finallauf als Dritter ins Ziel und schaffte es damit ebenfalls nicht, sich für Tokio zu qualifizieren. China und Rumänien reisen stattdessen in dieser Bootsklasse zu Olympia. Dem deutschen Achter fehlten auf China fast zehn, auf die zweitplatzierten Rumäninnen mehr als sieben Sekunden.

DK


David Libossek