Riedenburg
Sonnenstunden für Zigeuner

Faschingstreiben auf dem Riedenburger Volksfestplatz ist ein voller Erfolg

13.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr

−Foto: Kathrin Schmied

Riedenburg (DK) Strahlender Sonnenschein, ausgelassene Stimmung und ein äußerst gut besuchtes Zigeunerlager: Dass die Faschingsfreunde Riedenburg das Narrentreiben vom Markt- auf den Volksfestplatz verlegt haben, entpuppte sich gestern als voller Erfolg. Die Oberzigeuner Berne Schmid und Klaus Mayer sind zufrieden.

„Es läuft besser, als wir gedacht hätten.“ Klaus Mayer strahlt übers ganze Gesicht, als er das sagt. Der Riedenburger Vize-Faschingschef hat gerade in dem eigens für das Faschingstreiben aufgebaute Zelt auf dem Volksfestplatz nach dem Rechten gesehen. Noch mehr Biertischgarnituren braucht er jetzt. Und Semmeln. Hunger haben die Faschingsfans offenbar ordentlich. Vielleicht wegen des strahlenden Sonnenscheins? Zumindest haben viele, die noch beim Umzug die Straßen säumten, dem Zigeunerlager mit seiner riesigen und wärmenden Feuerstelle einen Besuch abgestattet.

Den bunten Zug erwarteten zuvor viele hundert Menschen. Acht Gruppen beteiligten sich heuer. Die Teilnehmer marschierten heuer nicht durch die Altstadt, sondern auf direktem Weg zum Volksfestplatz – damit die Wagen, die mitfahren, keine Probleme beim Wenden haben und nach dem Umzug stehen bleiben können. Neben den Gefährten der Zigeuner selbst, von denen Baronin Claudia und Kinderbaronin Antonia den Zuschauern winkten und den bunt kostümierten Kindern Bonbons zuwarfen, waren auch die Riedenburger Wasserwacht und die Kindergartenkinder mit von der Partie. Und natürlich Bürgermeister Siegfried Lösch mit einigen Stadträten. Auch aus Thann und Hexenagger schlossen sich Gruppen dem Umzug an.


Am Volksfestplatz angekommen, stellte Oberzigeuner Berne Schmid anerkennend fest, dass gleich zwei Kapellen der diesjährigen Zigeunerbaronin Claudia zur Verfügung standen. Diese ist eine Herrscherin aus der Mitte des Volkes. Als die Kehlen der Musiker Gefahr liefen, gar zu trocken zu werden, packte sie kurzerhand an und reichte einen Kasten Gerstensaft. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute kommen. Das freut mich sehr“, rief sie den Faschingsnarren zu – verwies aber darauf, eine Baronin weniger Worte sein zu wollen.

An Programm fehlte es heuer auch sonst nicht. Die Garde des Faschingsvereins MDA unterhielt das Faschingsvolk mit schwungvollen Tänzen unter anderem zu – den Minusgraden angemessen – „Ice Ice Baby“. Anschließend wurde der Schulterschluss zwischen Besenbinder- und Zigeunerreich beschworen.

Den Nachmittag über wurden die Mädchen und Buben im Zelt bespaßt, während die Eltern Kaffee, Kuchen und Glühwein genießen durften. Gegen 16 Uhr konnten die redseligen Zigeuner um Willi Jetten und Hans Wittmann ihr Mundwerk kaum in Zaum halten und zogen so manche Riedenburger Begebenheit im zurückliegenden Jahr gehörig durch den Kakao. Den Abschluss des Freilichtprogramms bildete ein fulminanter Auftritt der Silbania Altmannstein. Bis Mitternacht verlagerte sich die rauschende Feier dann ins Zelt.