Eichstätt
Sommerflirt inklusive

"Mein erster Urlaub allein": Nach dem Abitur zog es OB Andreas Steppberger nach Gran Canaria

02.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:17 Uhr

OB Andreas Steppberger hinter seinem Schreibtisch. Der seriöse Eindruck täuscht nicht. Der Mann hat seine Prinzipien. Der Vater seiner Urlaubsbekanntschaft machte dem damaligen Jurastudenten ein unmoralisches Angebot: Wenn er seine Tochter heirate, bekomme er einen teuren Sportwagen, lockte der Papa. Steppberger lehnte ab. - Foto: fmz

Eichstätt (EK) Sommer, Sonne, Strand und Meer: Für Eichstätts Oberbürgermeister Andreas Steppberger waren das schon immer die Zutaten für einen gelungenen Urlaub. Im Alter von 19 Jahren bekam er als Lohn für seinen Schulabschluss sogar noch ein bisschen mehr.

Seine Eltern hatten ihm eine Reise nach Gran Canaria bezahlt. Luxushotel und Verwöhnprogramm inklusive. Für Steppberger das ideale Geschenk – immerhin traf er bei der Reise seine erste Sommerliebe. „Meine Eltern waren damals der Meinung, dass der brave Sohn nach dem Abitur etwas Erholung von den Strapazen braucht, und haben mich deshalb gemeinsam mit meinem besten Freund in den Urlaub geschickt“, sagt Steppberger mit einem breiten Grinsen, das noch ein bisschen breiter wird, als er hinzufügt: „Sie haben wohl gedacht, wir würden nur entspannt am Strand liegen, aber wir hatten schon auch noch andere Interessen.“

Tatsächlich sollte es nur drei Tage dauern, bis die beiden jungen Männer am Hotelpool eine Begegnung hatten, die alles veränderte. „Wir haben zwei hübsche Mädchen entdeckt und unseren ganzen Mut zusammengenommen, um sie anzusprechen“, erzählt der heutige Oberbürgermeister schmunzelnd. Dass deren Eltern dabei waren, machte die Sache zwar nicht leichter, doch Steppberger und sein Schulfreund hatten Glück: Sie wurden von den Familien der Mädchen an die Hotelbar eingeladen, ausgiebig gemustert und schließlich für gut befunden. „Wir waren ja recht fesch und adrett“, sagt Steppberger heute. „Der Vater meiner Flamme hat sich zum Glück gedacht: ein angehender Jurastudent aus gutem Haus. Das passt. Der ist ein guter Begleiter.“

Steppberger durfte Zeit mit seiner Urlaubsbekanntschaft verbringen und schnell entwickelten sich tiefere Gefühle. Die Zeit, die folgte, war für Steppberger etwas ganz Besonderes: romantische Ausflüge zu den Sanddünen, Arm in Arm beim Strandspaziergang oder einfach nur Kuscheln auf der Luftmatratze. „Das war unglaublich kitschig, aber wirklich gut“, sagt der Oberbürgermeister rückblickend. Vor allem auch deswegen, weil diese Urlaubstage für ihn „die ersten innigen Zeiten mit einem Mädchen“ gewesen seien. Viel passiert sei aber nicht. „Den ein oder anderen Kuss mag es schon gegeben haben, aber letztlich war es einfach nur ein harmloser Urlaubsflirt“, betont er.

Dennoch hatte Steppberger auch nach der gemeinsamen Zeit auf Gran Canaria noch lange Kontakt zu dem Mädchen und seinen Eltern. Die sahen in ihm den perfekten Schwiegersohn, weswegen die ganze Familie sich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal auf den Weg machte, um Steppberger in seiner bayerischen Heimat Weßling zu besuchen. „Anfangs habe ich mich darüber gefreut. Ich wollte zwar keine Beziehung, aber ich konnte mir gut vorstellen, mit dem Mädchen und seinen Eltern befreundet zu bleiben“, berichtet Steppberger. Zu diesem Zeitpunkt hatte er allerdings noch keine Ahnung, welch unmoralisches Angebot – ob nun ganz ernst gemeint oder nicht – schon bald für Spannungen sorgen würde. Noch heute wirkt Steppberger empört, wenn er von dem Vorfall erzählt, der seine gute Beziehung zu der Familie auf eine harte Probe stellte.
 
„Der Vater hatte mich zur Seite genommen und mir einen teuren Sportwagen versprochen – vorausgesetzt natürlich, dass ich seine Tochter heirate.“ Entgeistert schüttelt Steppberger bei der Erinnerung an diesen Tag den Kopf und fügt dann energisch hinzu: „Ich bin doch nicht käuflich.“ Mit dem Mädchen habe er zwar weiterhin regelmäßig telefoniert, doch mittlerweile sei der Kontakt längst abgebrochen. Die guten Erinnerungen an die Reise nach Gran Canaria sind allerdings geblieben und noch heute denkt der Eichstätter Oberbürgermeister gerne an die Zeit zurück, als er zum ersten Mal erlebte, wie schön es sein kann, sich im Urlaub zumindest ein bisschen zu verlieben. Inzwischen gehört sein Herz jedoch seiner Familie und er ist sich sicher: „Selbst wenn mir jemand hundert Sportwagen hinstellen würde – die gemeinsamen Urlaube mit meiner Frau und den Kindern möchte ich gegen nichts auf der Welt eintauschen.“