Sollzins, Storno, Schufa - Frage und Antwort zum Ratenkredit

28.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:16 Uhr

Ratenkredite gehören zu den unkomplizierten Produkten. Dennoch gibt es ein paar Fallstricke, die beim Abschluss auftreten können. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Ratenkredit.

Ratenkredite gehören zu den unkomplizierten Produkten. Dennoch gibt es ein paar Fallstricke, die beim Abschluss auftreten können. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Ratenkredit.

1. Sollzins und Effektivzins - was ist der Unterschied?

Wer einen Ratenkredit abschliessen möchte, sollte immer den Effektivzinssatz vergleichen. Denn dieser beinhaltet alle Kosten, die in diesem Zusammenhang entstehen. Dazu gehören neben den zu zahlenden Zinsen auch die Abschluss- und Bearbeitungsgebühren oder Kontoführungsentgelte. Verlangt die Bank zwingend den Abschluss einer Restschuldversicherung, dann muss auch deren Prämie in den Effektivzins eingerechnet sein. Allerdings sollten Schuldner versuchen, diesen zusätzlichen Kostenfaktor zu vermeiden. Nicht im Effektivzins enthalten sind die Gebühren für eine vorzeitige Rückzahlung, sofern welche anfallen. Der Sollzins hingegen umfasst lediglich die Zinskosten für den Kreditbetrag. Zusätzliche Kosten sind darin nicht enthalten. Anhand des Effektivzinses können Kreditnehmer also die Gesamtkosten unterschiedlicher Kreditangebote am besten vergleichen.

2. Welche Voraussetzungen muss der Antragsteller erfüllen?


Wer einen Ratenkredit abschließen möchte, muss volljährig sein und über eine Bankverbindung in Deutschland verfügen. Außerdem setzen Kreditgeber ein regelmäßiges Einkommen voraus, oft mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag, der noch länger als sechs Monate bestehen bleibt. Zudem ist oftmals ein fester Wohnsitz Voraussetzung, der bereits seit über zwölf Monaten besteht.

3. Können auch Studenten einen Ratenkredit bekommen?

Jeder Volljährige kann einen Kredit beantragen. Da Studenten jedoch zumeist kein geregeltes Einkommen haben, bieten nur wenige Banken diese Möglichkeit an. Wenn ja, ist der Zinssatz oft teuer und die Eltern sollen bürgen. Es gibt aber auch spezielle Studienkredite mit monatlicher Auszahlung zur Deckung der laufenden Kosten, zum Beispiel von der KfW-Förderbank, der Deutschen Bank, manchen Sparkassen und der DKB.

4. Kann man die Kreditrate während der Laufzeit verändern?

Wer die Kreditrate senken möchte, muss in der Regel einen neuen Kreditvertrag abschließen ? hier sollten Darlehensnehmer auf Kosten und Gebühren achten. Eine Erhöhung der Kreditrate ist meist nur gegen Vorfälligkeitsenschädigung möglich. Manche Banken verlangen diese allerdings nicht, wenn der Kreditnehmer lediglich per Dauerauftrag die Kreditrate anhebt.

5. Erhalten Auszubildende Kredit?


Bei Auszubildenden ist es ähnlich wie bei Studenten: Da die Berufsausbildung keine unbefristete Arbeitsstelle ist, zählt das Azubi-Gehalt nicht als regelmäßiges Einkommen. Eigene Ratenkredite können Auszubildende oft nur mit einer Bürgschaft der Eltern aufnehmen.

6. Kann man die Bank trotz Ratenkredit wechseln?

Ratenkredite sind jederzeit ganz oder teilweise rückzahlbar. Nach der Kündigungsfrist von drei Monaten kann das Darlehen von einer anderen Bank übernommen werden. Der Vorgang nennt sich "umschulden". Dabei können allerdings Stornogebühren von bis zu einem Prozent anfallen.

7. Was ist eine Schufa-Auskunft?

Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) ermöglicht es der Bank, Auskünfte über die Bonität und die Zahlungstreue des Kunden abzufragen. Damit möchten sich die Geldgeber vor Ausfallrisiken schützen. Bestehen negative Schufa-Einträge, kann ein Kredit abgelehnt werden. Welche Daten dort gespeichert sind, können Verbraucher kostenlos unter www.meineschufa.de erfrahren. Vorsicht: Die kostenlose Abfrage ist etwas versteckt, sodass man häufig auf der kostenpflichtigen landet.

8. Was sind bonitätsabhängige Zinsen?

Bei vielen Banken gibt es keinen Einheits-Zinssatz, zu dem alle Kunden einen Kredit erhalten. Stattdessen wird der Zinssatz teurer, wenn der Kunde eine schlechte Bonität hat. Dafür aber auch günstiger, wenn der Kreditnehmer eine gute Bonität vorweisen kann. Wie viel der Kunde tatsächlich zahlen muss, hängt noch von vielen weiteren Kriterien ab. Zum Beispiel vom Einkommen und dem Arbeitsverhältnis, von der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, dem vorhandenen Vermögen und etwaigen Sicherheiten, wie einem Haus oder einer Eigentumswohnung.

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