Roth
Soldatenalltag in Schwarzweiß

Ausstellung in Roth widmete sich dem Staatsbürger in Uniform

29.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:45 Uhr

Die Fotoausstellung „Kontraste“ des Bataillonsfotografen Kevin Schrief war in den Ratsstuben in Roth zu sehen. - Foto: Tschapka

Roth (HK) Zivilisten und Uniformierte haben sich bei der Vernissage der Fotoausstellung „Kontraste“ in den Rother Ratsstuben die Klinke in die Hand gegeben. Sie war vergangene Woche von Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer und Major Robert Schilling eröffnet worden.

Genau diese Partnerschaft entsprach dem Thema, dem sich Kevin Schrief, Hauptgefreiter im Stabsdienst und Bataillonsfotograf, gewidmet hatte – die „Staatsbürger in Uniform“ sowohl in Uniform, als auch in ihrem zivilen Leben zu zeigen. Geplant war die Ausstellung eigentlich anlässlich der Reservistenmeisterschaft in Roth. Sie wurde jedoch abgesagt, weil derzeit sehr viele Flüchtlinge am Austragungsort, der Otto-Lilienthal-Kaserne, untergebracht sind.

„Ich hätte die Meisterschaft trotzdem abgehalten“, meinte Bürgermeister Ralph Edelhäußer, ebenfalls Reservist, bei seiner Ansprache vor den vielen Gästen, von denen manche auch aus Büchenbach, Hilpoltstein, Kammerstein und Schwabach gekommen waren. An der Ausstellung habe man jedoch auf alle Fälle festgehalten, genauso wie am Marsch der Verbundenheit kürzlich durch Roth, einer Solidaritätsbekundung für die im Auslandseinsatz stehenden Männer und Frauen, und gleichzeitig ein Ausdruck der Verbundenheit der Garnisonsstadt Roth mit dem Bundeswehrstandort.

Für diesen sei ja bekanntlich eine Offiziersschule zugesichert worden, „allerdings würde ich mir wünschen, dass das Prinzip Hoffnung nun endlich auch durch Baumaßnahmen und Spatenstiche untermalt wird“, sagte Edelhäußer, bevor er sich wieder der Ausstellung „Kontraste“ zuwandte. „Eine Ausstellung, die nicht nur für militärisch Vorgeprägte geeignet ist“, sagte Edelhäußer.

Der 26-jährige Künstler und Bataillonsfotograf Kevin Schrief, dessen fotografische Anfänge als Bildjournalist bei einer Zeitung begannen, stellte anschließend die Intention seiner Ausstellung vor, die es bis jetzt nur einmal in seinem Heimatstandort beim Luftwaffenausbildungsbataillon in Germersheim zu sehen gab.

Sie besteht aus zwei Teilen: Zum einen aus sieben großformatige Aufnahmen vom Alltag der Soldaten aus den letzten zweieinhalb Jahren. Vom stolzen Fahnenträger beim Appell bis zum entschlossenen Gruppenführer im Manöver reichen die gut in Szene gesetzten Impressionen in Schwarzweiß.

Der zweite, größere Teil der Ausstellung blickt laut Schrief „auf den Mensch hinter dem Soldaten“. Dabei fotografierte er sowohl den Staatsbürger in seinen vielfältigen Uniformen – von der dienstlichen Kochschürze bis zum ABC-Schutzanzug – als auch den Staatsbürger als Privatmensch mit Familie, Hobbys, oder als einfachen Zivilisten. Diese beiden Versionen der gleichen Person auf neutralen Hintergrund stellte er nebeneinander. Verkäuflich seien seine Werke übrigens nicht. „Das ist alles Bundeswehreigentum“, betonte Schrief. Die Ausstellung „Kontraste“ ist bereits beendet, aber schon am 13. Oktober wird im Schloss Ratibor die nächste Ausstellung eröffnet, diesmal zum Thema „Nachkriegszeit in Roth“. Zu sehen ist diese vom 14. Oktober bis 8. November.