Lenting
Solarpark und Steckerlfisch

Lentinger Gemeinderat für Fifty-fifty-Taxi - Abwasser in den Bach

03.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:52 Uhr

Lenting (DK) Ohne finanzielle Hürden auf der Tagesordnung und bei wenig Anlass zu Rede oder Gegenrede beendete Bürgermeister Christian Tauer die Maisitzung des Gemeinderats nach einer guten Stunde.

Unter den zehn Punkten waren der Flächennutzungsplan und parallel der Bebauungsplan Nummer 18. Bei dem als vorhabenbezogen ausgewiesenen Plan geht es um den Solarpark eines Investors entlang der Autobahn auf der Gemarkung der beiden Nachbarorte, weshalb das Projekt auch "Solarpark Hepberg-Lenting" heißt. Der Lentinger Gemeinderat war einstimmig dafür, nachdem man im Vorfeld auch 50 Behörden und Träger öffentlicher Belange um eine Stellungnahme ersucht hatte. Mehr als die Hälfte davon enthielt sich und neben Einwendungen oder Hinweisen gab es keinen ablehnenden Beitrag. Der Gemeinderat Lenting nahm es für seinen Beschluss zur Kenntnis: "Am Bebauungsplan werden keine Änderungen notwendig. "

Auch ein Hotel-Restaurant zwischen Staatsstraße und Am Pfannenstiel bekam zumindest eine 9:6-Mehrheit für die Vergrößerung des Frühstücksraums bis zur angrenzenden Staatsstraße. Ebenso konnte sich jener Antragsteller freuen, dessen Antrag für eine Fischbraterei Zustimmung fand. Der Gemeinderat hatte absolut nichts gegen den "mobilen Steckerlfisch Am Schanzl" und noch ein halbes Dutzend weitere Sorten. Die mobile Küche darf auf Gemeindegrund ihren Laden betreiben.

Nur zwei Nein-Stimmen gab es bei der Zustimmung für den Antrag der Firma Kessel Holding für die wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von Abwasser in den Manterinbach. Das zuständige Landratsamt Eichstätt forderte von der Gemeinde eine Stellungnahme, die Firma lieferte zu ihrer "Gesamteinleitungsgebietsfläche" von 17774 Quadratmetern 15 erläuternde Seiten. Ohne deren Kenntnisnahme gab der Gemeinderat seine Zustimmung; es bestünden keine Einwände, steht in dem mit 14:2 Stimmen gefassten Beschluss.

Einstimmigkeit gab es erneut für die bereits publik gewordene Einführung eines sogenannten Fifty-fifty-Taxis auf Landkreisebene. Für junge Erwachsene von 16 bis 27 Jahren zum halben Preis am Wochenende mit dem Taxi zu fahren, wobei der Landkreis die andere Hälfte zahlt, hörte sich gut an und wurde auch so empfunden. Auch noch, als analog der Jahreskosten eine nach Einwohnerzahlen berechnete Bezuschussung von 1680 Euro für Lenting berechnet wurde. Es gab noch ein paar Fragen, wie den Betrieb in Verbindung mit der Nachtlinie. Der Gemeinderat stimmte für seinen Beitrag an den Investitions- sowie den laufenden Kosten, wenn eine Ausweitung des Angebots auf das Gebiet der INVG oder der Region möglich sei. Der Landkreis äußerte sich gedruckt zu dem Vorschlag, Nacht- und Discobusse einzusetzen. Aus negativen Erfahrungen und Berichten anderer vergleichbarer Aufgabenträger mit hohen Beförderungskosten und sehr wenig Fahrgästen sehe man, so das Amt, diese Beförderungsmöglichkeit nicht als zeitgemäßes und flexibles Angebot an. Und wünscht im beigefügten Prospekt: "Fröhlich feiern und in der Nacht sicher wieder nach Hause kommen".

Einen geordneten Verlauf bei der Neuanlage des Tiefbrunnens 3 der Wasserversorgungsanlage meldete Bürgermeister Tauer. Er berichtete von einer Tiefe von gegenwärtig 220 Metern, einer Versuchsbohrung sowie einem Nachtragsangebot für die Ausführung von Kalibermessungen im offenen Bohrloch. Der Gemeinderat stimmte ohne Debatte den Mehrkosten von 1854,97 Euro zu.

Hans Greis