Wolnzach
Söder und Kaniber bei Hopfenernte

Besuch auf dem Hof von Adolf Schapfl in Grubwinn

06.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:41 Uhr
"Sehr aromatisch", so das Urteil von Ministerpräsident Markus Söder, als er zusammen mit Agrarministerin Michaela Kaniber am Montag an den erntereifen Dolden in einem der Hopfengärten von Adi Schapfl schnupperte. −Foto: Rebl

Grubwinn - Auf dem Hof der Familie Schapfl in Grubwinn bei Wolnzach hat am Montag die Hopfenernte begonnen. "Am ersten Tag geht es immer ein bisschen drunter und drüber", so Adi Schapfl. Dieses Mal mag das zusätzlich daran gelegen haben, dass Ministerpräsident Markus Söder und Agrarministerin Michaela Kaniber (beide CSU) ihren Besuch angekündigt hatten. Die etwa halbstündige Stippvisite auf dem Betrieb von Adi Schapfl, der Präsident des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer ist, nutzten die beiden bayerischen Spitzenpolitiker, um sich ein Bild von der laufenden Ernte zu machen und dabei - wie drei Wochen vor der Bundestagswahl zu erwarten war - Wahlkampf zu betreiben.

Es war ein Erntetag wie aus dem Bilderbuch. Kein Wunder, dass Ministerpräsident Söder von der Hallertau als "Eldorado des Hopfenbaus" sprach, als er am frühen Vormittag in Grubwinn eintraf: Bei schönstem Spätsommerwetter ratterten auf dem Schapfl-Hof, der eingebettet inmitten von Hopfengärten liegt, die Pflückmaschinen, dazu hing das unverkennbare Aroma frisch geernteter Dolden in der Luft. Adi Schapfl stellte nicht nur kurz seinen Betrieb vor - der seit 102 Jahren in Familienbesitz befindliche Hof betreibt seit 1962 ausschließlich Hopfenbau und bewirtschaftet eine Fläche von rund 75 Hektar. Als Pflanzerpräsident sprach Schapfl vor allem für die derzeit 1062 Hopfenbaubetriebe in Deutschland, von denen sich 860 in der Hallertau befinden.

Er verwies auf die große Wertschöpfung durch den Hopfenbau. Sie zeige, "wie wichtig der Hopfen für die Region ist". Was die Pflanzer in erster Linie erwarten, seien gute Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. "Und dafür brauchen wir die Unterstützung der Politik", so Schapfl. Söder bekräftigte sein Bekenntnis zur Landwirtschaft, die CSU setze sich eben für solche vernünftigen Rahmenbedingungen und für den Erhalt mittel- und familienständischer Betriebe ein. "Bayern steht fest an der Seite der Landwirtschaft, sie ist Bestandteil der bayerischen DNA", sagte er und schlug den Bogen zu den aktuellen Umfragen. Sollte deren Ergebnisse eintreffen und es zu einem Regierungswechsels kommen, sei ein "ziemlicher Feldzug gegen die Landwirtschaft" zu erwarten, warnte er. "Denn dann kommen große Auflagen."

"Die Zahlen sind nicht gut", meinte Söder zu den Umfragewerten für die Union. Sein Team müsse weiter kämpfen. "Die Alternativen liegen auf dem Tisch." Für Bayern wäre eine rot-grüne Regierung "ein großer Schaden", so Söder. Viele Menschen im Ausland würden Deutschland automatisch mit Bayern verbinden, mit Bergen, Seen und Hightech-Autos, aber auch mit Essen und Trinken. "Die halbe Welt isst und trinkt bayerisch." Aber es gebe "Leute, die das kaputt machen wollen".

Den Hopfen nannte Söder "das bayerische Gold" und "ein echtes Aushängeschild für Bayern". Dass Hopfen aus dem Freistaat weltweit gefragt ist, betonte Staatsministerin Kaniber und versicherte, den Betrieben mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ein Bild von den erntereifen Dolden machten sich beide in einem der Hopfengärten, begleitet von Hopfenkönigin Theresa Hagl und CSU-Parteikollegen, dem Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer, dem Landtagsabgeordneten Karl Straub und dem Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold. Auch am Einhängen der Reben in die Pflückmaschine versuchten sie sich, bevor sie, mit einem Hopfenkranz im Gepäck, Grubwinn wieder verließen - Söder in Richtung Abensberg zum politischen Gillamoos.

WZ

Katrin Rebl