Eichstätt
Söder gibt Startschuss für Sanierung

Spatenstich an der Klinik Eichstätt: Bau beginnt heute Erster Abschnitt kostet 18,7 Millionen Euro

28.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Foto: Marco Schneider

Eichstätt (HK) Die Klinik Eichstätt kann wachsen - baulich: Bayerns Finanzminister Markus Söder und eine ganze Reihe weiterer Ehrengäste führten den obligatorischen ersten Spatenstich für die Generalsanierung aus. Damit beginnt ein rund zehn Jahre dauerndes und etwa 85 Millionen Euro teures Vorhaben.

Das hat Finanzminister Markus Söder am Nachmittag sichtlich genossen: Beim Spatenstich auf der grünen Wiese zwischen bestehendem Klinik-Bau und Verwaltungstrakt, wo am heutigen Montag die Baumaschinen anrollen und die Ambulanz erweitert wird, hörte alles auf sein Kommando. "Das heute sind gute Schlagzeilen für die Kliniklandschaft", hatte der CSU-Politiker zuvor in seinem Grußwort gesagt, in dem er deutlich machte, was er von dem in die Generalsanierung der Klinik Eichstätt investierten Geld hält: "Mit der Erweiterung und der Sanierung der Klinik ist eine Stärkung des ländlichen Raums verbunden." Der Finanzminister meinte allerdings, den Begriff Krankenhaus eher meiden zu wollen: "Das sind Lebenshäuser." Er bezog es auf seine eigene Familie: "Meine Kinder sind in so einem Haus geboren, meine Eltern dort gestorben." Alles, was mit Leben zu tun habe, passiere dort. Und dass das "mit einem menschlichen Antlitz" geschehe, dafür sorgten neben den Ärzten vor allem auch die Pflegekräfte.

Er nahm schließlich auch einen Ball auf, den ihm Geschäftsführer Lorenz Meier zuvor zugespielt hatte. Der monierte, dass die Förderrichtlinien nicht mehr mit der personellen, medizinischen und technischen Entwicklung übereinstimmten. Söder bat er, hier zu einer Veränderung beizutragen. "Wir werden hier nochmal überlegen müssen, wie wir hier Gelder drauflegen." Recht humorvoll konterte Söder allerdings, dass er hier schon den einen oder anderen verklausulierten Förderantrag herausgehört habe. Meier wies darauf hin, dass die Anforderungen an ein Krankenhaus in den vergangenen Jahren enorm gestiegen seien, und verwies unter anderem auf räumliche Engpässe. Allein vergangenes Jahr hätten 19 000 Patienten die Klinik aufgesucht: "Noch vor zehn Jahren waren es etwa 12 000." Meier konnte allerdings auch recht freudig verkünden, dass der Krankenhausplanungsausschuss vor drei Wochen die Aufstockung um zehn auf 162 Planbetten genehmigt habe. Bislang seien die Betten nämlich "periodisch immer wieder knapp" geworden.

Die Krankenhäuser nannte Landrat Anton Knapp einen wichtigen Beitrag für eine gute Lebensqualität in der Region und einen ein bedeutender Arbeitsmarktfaktor im Landkreis - allein am Standort Eichstätt sind rund 500 Mitarbeiter beschäftigt. "Hier ist unsere Heimat und daher investieren wir auch in Zukunft in das Gesundheitswesen vor Ort", sagte der Landrat. Die beiden Häuser in Eichstätt und Kösching seien für die medizinische Versorgung der Menschen äußerst wichtig, daher setze man auf beide Standorte.

Die Generalsanierung der Klinik Eichstätt läuft mit der Einrichtung der Baustellen an. Im ersten Bauabschnitt sollen dann die Notaufnahme erweitert und die Liegendkrankenanfahrt umgestaltet werden. Zudem wird im westlichen Grundstücksteil ein neuer OP-Trakt gebaut (siehe Grafik). Die Baustelle wird auf dem Mitarbeiterparkplatz sowie im Kapuzinergarten eingerichtet. Insgesamt sind dafür 18,7 Millionen Euro an Kosten einkalkuliert. Die komplette Sanierung, die sich etwa zehn Jahre hinziehen soll, wird etwa 85 Millionen Euro kosten. 55 Millionen Euro davon trägt der Freistaat Bayern.