So vielfältig wie das Leben

Über 100 junge Leute kandidieren bei der Wahl zum ersten Jugendparlament Ingolstadts

21.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:45 Uhr
Die Vielfalt in der jungen Generation Ingolstadts spiegelt sich auch in der Gestaltung der Flyer und der Homepage des Jugendparlaments wider. −Foto: DK (Screenshot)

Ingolstadt - An diesem Wochenende werden das erste Mal die Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl des ersten Ingolstädter Jugendparlaments vorgestellt.

 

Auf der Internetseite jupa-ingolstadt. de werden sie mit einem kurzen Fragebogen und einem Foto präsentiert. Das hat in den letzten Tagen eine Menge Arbeit für den städtischen Fotografen Ulli Rössle bedeutet. Über 100 Porträts musste er schießen. Viel mehr als die Organisatoren der Wahl zuvor zu hoffen gewagt haben (siehe Interview mit Bürgermeisterin Petra Kleine).

Die Wahl zum Jugendparlament findet von Montag, 14. Juni, bis Freitag 18. Juni, statt. Jeder Ingolstädter zwischen 14 und 21 Jahren ist dazu aufgerufen, seine Stimme abzugeben. Wählen dürfen auch Jugendliche aus der Region, die sich für die Wahl registriert haben. Insgesamt sind rund 9500 junge Leute wahlberechtigt.

 

Die Gründung des Jugendparlaments ist das Ergebnis des Engagements einer Gruppe junger Leute, die sich in Ingolstadt schon länger dafür einsetzt, ihre Interessen selbst politisch vertreten zu dürfen. Im Wahlkampf zur Kommunalwahl 2020 haben viele Stadtratskandidaten ein solches Gremium befürwortet. Jetzt haben die erwachsenen Lokalpolitiker sich auch mehrheitlich für das Jugendparlament ausgesprochen.

Die Koordination der Wahl hat der Stadtjugendring übernommen. Die Fäden laufen bei Kristina Petri von der Fachstelle für Politische Bildung des SJR zusammen. Sie bildet gemeinsam mit Rieke Goldberg von der Initiative Jupa Ingolstadt und Silvia Eichhorn, die beim Amt für Jugend und Familie für Kinder- und Jugendpartizipation zuständig ist den Wahlvorstand.

 

Die Wahlberechtigten bekommen die Unterlagen per Post. "Am besten ist es, den Wahlzettel daheim auszufüllen, damit das Wahlgeheimnis gewahrt wird", sagt Petri. Die ausgefüllten Stimmzettel werden dann in den Schulen gesammelt. Abgabestellen gibt es auch in Jugend- und Stadtteiltreffs. Der Wahlbrief kann auch per Post an den SJR gesendet werden. Die Reihenfolge der Namen auf dem Stimmzettel wurde ausgelost, um Chancengleichheit zu garantieren. Da etwa zwei Drittel der Kandidaten männlich sind, wäre es nicht möglich gewesen, immer zwischen Kandidatinnen und Kandidaten abzuwechseln. "Außerdem treten auch Diverse zur Wahl an", erklärt Petri. Auch auf der Homepage werden die Porträts immer wieder neu zufällig angeordnet. Den Organisatoren und Initiatoren zur Wahl des Jugendparlamentes war es wichtig, in der Liste der Kandidierenden die Vielfältigkeit der Ingolstädter Lebenswelt abzubilden. "Wir sind in alle Schularten und alle Stadtteile gegangen, um für die Wahl zu werben", sagt Petri.

Die konstituierende Sitzung findet am Donnerstag, 22. Juli, ab 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses statt. Das Jugendparlament wird 25 Mitglieder haben, die für zwei Jahre gewählt sind. Das Gremium verfügt über ein eigenes Budget von 30000 Euro, das sich aus den Bürgerhaushalten speist. Mindestens sechsmal im Jahr sollen Sitzungen stattfinden, und bei Themen, die Jugendliche direkt betreffen, werden die Jugendparlamentarier auch im Stadtrat sprechen dürfen und direkt ihre Anliegen vortragen.

DK

Johannes Hauser