München
So sieht der Fahrplan für die Corona-Massentests in Bayern aus

30.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:38 Uhr
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, spricht auf einer Pressekonferenz. −Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild

München - Zuschauer müssen bei Kulturveranstaltungen während der Vorstellung keine Maske mehr tragen. Und Corona-Tests sollen in Bayern weiter ausgeweitet werden. Darüber hat das Kabinett am Dienstag in München entschieden.

"In vielen Ländern ist die zweite Welle bereits da",  sagt Markus Söder zu Beginn der Pressekonferenz am Dienstag. Ob es eine Dauerwelle werde, sei unklar. Deswegen bleibe Bayern auf dem Kurs der Vorsicht, trotzdem wurden bei der Kabinettssitzung einige Anpassungen beschlossen. 

Keine Maskenpflicht während Kulturveranstaltungen

Bei Kulturveranstaltungen in Bayern gibt es keine Maskenpflicht mehr. Konkret bedeutet das, dass die Veranstaltungen mit den Vorschriften zur Kirche und Gottesdiensten gleich gestellt werden. Wenn der Abstand am Platz gewahrt ist, dann könne am Platz die Maske für die Dauer der Veranstaltung abgenommen werden. 

Beim Hineingehen und im Umfeld - etwa im Garderobenbereich - gilt die Maskenpflicht weiter. 

Corona-Massentests: Schneller, kostenlos und für jedermann

"Testen ist die einzige Möglichkeit des Staates zu reagieren", so der Ministerpräsident weiter. Es sei die einzige Chance, Infektionsketten zu unterbrechen. Bayern sei im Bereich 'testen' bereits gut unterwegs gewesen: Über eine Million Tests wurden in Bayern bereits durchgeführt. 

"Wer dauerhaft mehr lockert, muss umgekehrt mehr testen", so Söder. Denn mit Tests könne man eine mögliche Ausbreitung in bestimmten Bereichen eindämmen. Schneller, kostenlos und für jedermann soll es Corona-Tests in Bayern geben. Die Argumente, die gegen eine Ausweitung der Tests sprechen, seien nicht relevant, so Söder. 

Nach dem neuen Plan sollen innerhalb von 24 Stunden Personen getestet werden, die Symptome haben. Zudem gibt es eine umfassende Reihenuntersuchung. Der Plan für Bayern: öfter und freiwillig. So sollen sich beispielsweise Erzieher öfter und freiwillig testen lassen können. Personen, die keine Symptome haben, sollen sich ebenfalls testen lassen können. 

Das Konzept sei deutschlandweit einzigartig, so Söder. Derzeit werden in Bayern täglich 10 000 Tests durchgeführt. Kapazitäten habe man für 20 000 Tests. Nach dem neuen Plan soll die Kapazität auf 30 000 am Tag aufgestockt werden. Söder betonte in der Pressekonferenz erneut, dass der Corona-Test für keinen verpflichtend sei, aber jeder die Chance nutzen könne. Die Kosten belaufen sich etwa auf 200 Millionen Euro. 

Zunächst sein kein Limit pro Person für Corona-Tests festgesetzt. Vielmehr solle man die Corona-Massentests als Chance sehen, ob die Abstandsregelungen helfen, so Söder. 

 

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26 Prozent der Arbeitnehmer in Kurzarbeit

Aktuell seien 26 Prozent der Arbeitnehmer in Bayern in Kurzarbeit, so Hubert Aiwanger. Das Modell der Kurzarbeit könne aber keine Dauerlösung sein. Auch die Zahl der Arbeitslosen werde in den kommenden Monaten steigen - aktuell gebe es in Bayern 300 000 Arbeitslose. Man müsse der Wirtschaft in Bayern durch die Corona-Krise helfen. 

 

Samantha Meier