Eichstätt
"So schnell wie möglich raus aus der Kohleverstromung"

Gesprächsreihe transfer.talk startet: Wie kann die Energiewende funktionieren?

22.10.2021 | Stand 27.10.2021, 3:34 Uhr
Auftakt der Gesprächsreihe zum Thema Energiewende. −Foto: Zink

Eichstätt - Die Energiewende ist in aller Munde. 2022 soll das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz gehen. Für 2038 ist der Ausstieg aus der Kohle geplant. Aber ist das wirklich zu schaffen? Welche politischen Rahmenbedingungen braucht es dafür? Und was kann der Einzelne dazu beitragen? Zur Auftaktveranstaltung der Gesprächsreihe "transfer.talk" an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) diskutierten Uwe Holzhammer (Technische Hochschule Ingolstadt/THI) und Jonas Ott (Greenpeace, Hamburg) mit Moderator Thomas Metten (KU), wie die Energiewende in Bayern und ganz Europa gelingen kann. Organisiert wird die Vortragsreihe durch "Mensch in Bewegung", einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Gemeinschaftsprojekt von KU und THI.

Zum Auftakt hielt Uwe Holzhammer (THI) fest: "Wir haben uns die letzten Jahre zu sehr auf den Ausbau der erneuerbaren Energien konzentriert und nicht danach gefragt, woher die Restenergie kommt. Genau danach müssen wir aber fragen, wenn wir den CO2-Ausstoß reduzieren wollen." Die Handlungsmöglichkeiten zur Gestaltung der Energiewende seien dadurch geringer geworden, so der Professor. Kohle spiele im Energiewendeland Deutschland immer noch eine zu große Rolle: "Wir müssen aber so schnell wie möglich raus aus der Kohleverstromung." Ott ergänzte dies aus Sicht der Nicht-Regierungs-Organisation Greenpeace: "Wir brauchen den Ausstieg. Die Frage lautet: Wie steigen wir aus den ganzen schmutzigen Verbrennungstechnologien aus?"

Die Diskussionsteilnehmer betonten, dass es dazu eine "Wende in den Köpfen" der Menschen brauche. Das Thema Energie beschäftige nicht mehr alleine die großen Konzerne: Die Energiefrage rücke näher an jeden Einzelnen heran, sagte Holzhammer. "Ich werde künftig vielleicht eine App auf meinem Handy haben, die mir sagt, jetzt ist Windstrom günstig." Greenpeace-Aktivist Ott ergänzte, dass sich die Gesellschaft stärker ins Energiesystem einbringen müsste.

Diese Diskussion war die erste von vier "transfer.talk"-Veranstaltungen. Der nächste Termin ist am 17. November, 18.30 Uhr zum Thema "Roboter im Alltag - erobert Künstliche Intelligenz (KI) unser Leben?".

upd