Schrobenhausen
So geht Solidarität: Einkaufsservice für Senioren

<DK-XY_trifft>CORONA:</DK-XY_trifft> Unter dem Dach des Wurzelzwerge-Vereins entsteht eine Plattform, die Senioren das Leben erleichtern soll

19.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:17 Uhr
Emilia Buchenau (l.) und Pauline Bayerstorfer wollen unter dem Dach des Wurzelzwerge-Vereins mithelfen und für Senioren, die sich in Corona-Zeiten abschirmen sollen, beim Einkauf helfen. −Foto: Privat

Schrobenhausen - Solidarität ist gefragt in diesen schwierigen Zeiten, und auch so einige im Schrobenhausener Land zeigen derzeit, wie das funktionieren kann.

Zum Beispiel zwei junge Frauen, die jetzt unter dem Dach des Wurzelzwerge-Vereins einen Corona-Helferkreis ins Leben gerufen haben, um Einkäufe für die so genannte Risikogruppe zu erledigen.

Normalerweise sollten Emilia Buchenau (20) und Pauline Bayerstorfer (19) ja in diesen Tagen ihr Praktikum im Waldkindergarten fortsetzen, doch was ist in diesen Tagen schon normal? Und weil auch andere Dinge - zum Beispiel eine geplante Reise nach der Schule und vor dem Studium - vorerst wegfallen, "wollten wir etwas Sinnvolles mit unserer Zeit anfangen", sagt Emilia Buchenau. Ihr Vater hätte sie schließlich auf die Idee gebracht, erzählt die 20-Jährige, die dann in Pauline Bayerstorfer eine Gleichgesinnte und mit den Wurzelzwergen einen Verein, der dahintersteht, fand. Schon war, nach dem Vorbild anderer Städte, die Idee eines Einkaufsservices in Schrobenhausen geboren.

Der Sinn dahinter ist längst klar: Vor allem ältere Menschen, beziehungsweise Personen der so genannten Risikogruppe sollten Kontakte (zum Beispiel in Supermärkten) ja so gut es geht vermeiden. "In vielen Köpfen ist das noch nicht so richtig angekommen", muss Emilia Buchenau wieder und wieder feststellen. "Aber viele können eben auch nicht anders, weil sie ja einkaufen müssen und niemanden haben", ergänzt Pauline Bayerstorfer. Genau da wollen die beiden Schrobenhausenerinnen mit ihrem ehrenamtlichen Projekt ansetzen.

Also bastelten sie in kurzer Zeit ihre Homepage, richteten eine E-Mail-Adresse und spezielle Handynummern ein, über die sie ab sofort täglich zwischen 9.30 Uhr und 18 Uhr erreichbar sind. Auf diese Weise können Menschen, die den Service (im Umkreis von rund zehn Kilometern) nutzen wollen, ihre Adresse angeben. Einkaufsliste, Geld und Tasche sollten dann vor der Haustür platziert werden, nach dem Einkauf gibt es Waren, Restgeld und Kassenbeleg zurück. "Natürlich alles unter Einhaltung der erforderlichen Abstands- und Hygienemaßnahmen", wie die beiden betonen.

Was Emilia Buchenau und Pauline Bayerstorfer ebenfalls wichtig ist: Sie wollen mit ihren Kapazitäten natürlich in erster Linie die unterstützen, die es am dringendsten brauchen. "Vor allem jetzt, da wir noch zu zweit sind", sagt Bayerstorfer, die natürlich darauf hofft, dass sich noch andere dem Helferkreis anschließen.

Ein paar Rückmeldungen und Zusagen gebe es schon, erzählt Emilia Buchenau, "wofür wir uns jetzt schon bedanken. " Wer gesund, mobil und zeitlich flexibel ist, kann sich ab sofort unter der Mailadresse coronahelfer-sob@gmx. de melden. "Wir freuen uns jedenfalls über Unterstützung", betonen die beiden. Solidarität und Zusammenhalt sind in diesen Tagen schließlich ganz besonders gefragt.

Informationen zum Einkaufsservice gibt es auch auf der Homepage (corona-helfer-schrobenhausen. jimdosite. com). Die Kontaktaufnahme ist täglich zwischen 9.30 Uhr und 18 Uhr per E-Mail (coronahelfer-sob@gmx. de) oder telefonisch möglich unter (0151) 46223892 oder (0151) 46210231.

SZ

Matthias Vogt