So geht Demokratie nicht

25.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:36 Uhr

Zur AfD-Kundgebung und der Gegenkundgebung vergangene Woche in Pfaffenhofen: Als politisch interessierter Mensch habe ich mir die Kundgebung der verpönten AfD-Partei angehört.

Die Darlegungen waren sachlich, korrekt und ohne den ihnen nachgesagten Fremdenhass. Es wurde lediglich darauf hingewiesen, dass Europa und auch Deutschland vor einer großen Umwandlung stehen, die sie niemals so friedlich wie jetzt bewältigen können.
Ich stamme aus einem SPD-geprägtem Elternhaus. Mein Vater war Arbeiter und sehr an der Politik der SPD unter Willy Brandt interessiert. Hätte er den Aufmarsch der SPD und ihrer Bündnispartner am Montag gesehen, es hätte ihm die Schamesröte ins Gesicht getrieben. Die Anhänger haben sich sehr pöbelhaft benommen, ohne die Polizeiabsperrung hätten sie sicherlich die AfD-Veranstaltung gesprengt, es wurden Stinkbomben zertreten und in vorderster Front unser junger SPD-Bürgermeister Herker! So geht Demokratie nicht. Ein Ausspruch Willy Brandts war: Wir wollen Demokratie wagen!
Bei allen Einwänden, die man gegen die AfD haben und vorbringen kann, sie ist eine demokratisch gewählte Partei und hat somit das Recht und auch sogar die Pflicht, ihr Parteiprogramm den Leuten zu erklären. Ich persönlich habe an diesen Vorträgen nichts anstößiges gefunden. Anstößig war nur das Benehmen von Gegendemonstranten: ohne jegliches Niveau, gebrüllt, randaliert, Transparente mit dem Text "die AfD gehört auf den Mond geschossen" usw. wurden hoch gehalten. Ich habe mich für das Benehmen der SPD-Leute und ihrer Verbündeten geschämt. Der Historiker Dan Diner sagt in der Welt am Sonntag vom 16. Septembeer: "Keine Stabilität für Deutschland - mit allen Folgen für Europa - und die Zeit der Volksparteien ist vorbei. Vor allen für die CDU/CSU aber auch die SPD. "
Elfriede Pinter

Pfaffenhofen