Riedenburg
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Schäferhundeverein Riedenburg widmet sich seit 50 Jahren der Ausbildung von Mensch und Tier

04.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Foto: Lorenz Erl

Riedenburg (er) Der Schäferhundeverein Riedenburg hat am Wochenende sein 50-jähriges Vereinsbestehen auf dem Vereinsgelände bei Gleislhof gefeiert. Ihm gehören derzeit 35 Mitglieder an, die sich mit Enthusiasmus ihren Tieren widmen.

Lange Jahrzehnte spielten die Hundefreunde eine wichtige Rolle im Vereinsleben von Riedenburg. Sie zogen beim Volksfestaufmarsch mit ihren vierbeinigen Freunden im Festzug mit und holten Preise auch bei überregionalen Hundewettbewerben. Eine große, eigens für das Jubiläum vorbereitete Fotocollage an der Wand des Vereinsheims zeigte den Besuchern die vielen erfolgreichen Stationen in der Vereinsgeschichte.

Manche Gesichter auf den frühen Fotos entdeckte man während der Feier wieder auf dem Vereinsgelände. Eines davon gehört Hans Augenthaller, dem aktuellen Vize-Vorsitzenden. „Damals haben wir mit zehn Leuten, mit viel Engagement und ohne Geld begonnen“, erinnert er sich mit Blick auf das Foto des längst gestorbenen Vereinsgründers Willi Hable. Eigentlich hatte der den Verein schon im Jahr 1964 ins Leben gerufen, aber erst im Folgejahr war er vom Verband anerkannt und ins Register aufgenommen worden. Dementsprechend feierten sie auch erst in diesem Jahr ihr offizielles Jubiläum.

„Der Schäferhund kam damals in Mode. Man wollte einen vielseitigen Hund, der etwas darstellt. Der Vereinsgedanke damals war, die Hundehaltung zu fördern und die Tiere kompetent auszubilden“, erzählt Augenthaller. Es galt, vor allem auf die Menschen einzuwirken, damit sie ihre Hunde verstehen und so ein gutes Team werden.

Dieser Ansatz ist bis heute erhalten geblieben, auch wenn sich das Angebot längst nicht mehr nur an die Halter von Schäferhunden richtet. Die Vereinsmitglieder veranstalten lange schon Erziehungskurse für alle Hunderassen einschließlich deren Besitzer. Ihr Vereins- und Übungsgelände haben sie schon von Anfang an bei Gleislhof, die Fläche wird ihnen nach wie vor von der Stadt Riedenburg zur Verfügung gestellt. „Anfangs war hier nur Urwald mit einem Bauernhof in der Nähe. Jetzt ist die Wohnbebauung bis an den Platz herangerückt. Wir haben daher feste Übungszeiten eingerichtet, um die Nachbarn nicht allzu sehr durch das Hundegebell zu stören“, berichtet der Vize-Vorsitzende.

Das schmucke Vereinsheim, die Außenanlagen und selbst die Strom- und Wasserversorgung haben die Vereinsangehörigen auf eigene Kosten und in Eigenregie erstellt. Zu den besten Zeiten waren es 65 Mitglieder, aktuell hat sich deren Zahl bei 35 eingependelt. „Wir waren voller Begeisterung, haben dem Verein sogar privates Geld als Kredit gegeben und das hat uns zusammengeschweißt“, weiß Augenthaller.

Klar, dass die Hundefreunde ihr Vereinsjubiläum zusammen mit ihren vierbeinigen Schützlingen feiern wollten. Der Jubiläumstag stand ganz im Zeichen des Trainings. Schäferhunde sind nach ihrer Überzeugung die besten Vielseitigkeitshunde. Fährtensuchen, Schutzaufgaben und Gehorsamsübungen sind als Einzeldisziplinen bei anderen Rassen vielleicht besser angesiedelt. „Aber Schäferhunde sind am universellsten, ob als Familien- oder Diensthund und auch alles zur gleichen Zeit“, bekräftigt der Spitzentrainer Stefan Juntke aus Stuttgart. Zusammen mit seinem Kollegen Kim Hechler war er auf dem Hundeplatz, um mit den Vereinsmitgliedern, ihren Jubiläumsgästen und den Hunden zu trainieren. „Mit der Ausbildung der Menschen fängt es an und dazu sind unseren Vereine ja da“, bekräftigte er.

Erst abends nahmen sich alle die Zeit, in geselliger Runde das Jubiläum zu feiern. Auch Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) und weitere Ehrengäste statteten ihnen einen Besuch ab. Um die Zukunft ist den Hundefreunden nicht bange, denn just in der Jubiläumsnacht brachte die Vereinsvorsitzende Kirsten Buchner einen gesunden Buben und damit das jüngste Mitglied zur Welt.