Ehekirchen - Die "Sanitäter vor Ort" (SanvO) in Ehekirchen freuten sich über 1000 Euro - eine Summe, mit der die Gruppe etwas anfangen kann.
So nahmen Herbert Feigl, örtlicher Leiter der Ersthelfer, und Christine Ruschak den symbolischen Scheck entgegen. Gespendet hatten die Freien Wähler Ehekirchen.
Auch aktive Ersthelfer in Einsatzkleidung drängten sich hinter dem überdimensionalen Scheck. Flankiert wurden sie von den Spendern: Allen voran der amtierende Bürgermeister Günter Gamisch, der für die Freien Wähler auch in der kommenden Wahlperiode Rathauschef bleiben will, sowie gut die Hälfte der Gemeinderatskandidaten. Unter ihnen Thomas Braun, selbst aktiver Feuerwehrmann, der sich als "Bindeglied zwischen Feuerwehr und Gemeinde sieht" und es deshalb besonders unterstützt hatte, dass eine Spende an die Ersthelfer geht. Gamisch erklärt: "Wir wollen nicht groß mit Werbeartikeln protzen, wovon dann das meiste im Mülleimer landet oder irgendwann als Mikroplastik wieder auftaucht. " Man habe etwas Sinnvolles mit dem Budget tun wollen und entschieden: "Das ist bei den Sanitätern vor Ort bestens aufgehoben. "
130 bis 140 Einsätze im Jahr fahren die Ehekirchener Ersthelfer, die Tendenz ist steigend. Gamisch selbst ist im Förderverein "Menschen helfen - Leben retten" und betonte, dass die Arbeit als SanvO ehrenamtlich stattfinde und die Einsätze oft nicht einfach zu bewältigen seien: "Da muss man manchmal schon ein dickes Fell haben - sicher noch mehr als ein Bürgermeister oder ein Kommunalpolitiker. " Wenn er sich mit den Aktiven unterhalte, frage er sich manchmal schon, ob er die Arbeit, die die Ersthelfer leisten, psychisch gut verkraften würde. Er sprach volle Anerkennung aus. Der langjährige Gemeinderat Paul Kammerer, den Gamisch zur "Verstärkung" an seine Seite gebeten hatte, stellte mit Blick auf das Team der Gemeinderatskandidaten heraus: "Wir haben eine gute Mannschaft, die sozial engagiert ist - es war für uns gar keine Frage, dass wir das Geld in einen guten Zweck fließen lassen. "
Beide waren sich einig, dass die FW auch im nächsten Gemeinderat die SanvO weiter unterstützen wollen. So habe die Gemeinde auch bisher "das Geld locker gemacht, das unsere Feuerwehren gebraucht haben, weil das wichtig ist", sagte Gamisch. Man könne nicht bezahlen, was dort geleistet werde. Ein Kernstück der Ausrüstung sei für die Ersthelfer der Einsatzwagen, der 2018 mit viel Eigenleistung hergerichtet und in Dienst gestellt worden ist. Stefan Marb, Kommandant der Feuerwehr Ehekirchen, wusste: "Das Fahrzeug hat damals 30000 Euro gekostet: Es wurde für knapp 20000 Euro angeschafft. Weitere 10000 Euro waren notwendig für Funk, Sondersignale, Lackierung und so weiter. Ausgebaut wurde der T5 dann in mehr als 100 Stunden Arbeitsleistung in Eigenregie zum vollwertigen ,Sanitäter vor Ort'-Einsatzwagen. "
Das Fahrzeug zeige der Bevölkerung auch, welchen Stellenwert die Ersthelfer in der Gemeinde hätten, meinte Gamisch. So bedankte er sich namens der FW bei den Ehrenamtlichen: "Man kann sich gar nicht vorstellen, was da tatsächlich geleistet wird - man müsste eigentlich mal eine Woche oder zwei mitfahren, um das zu erleben. Das würde den Blickwinkel öffnen. "
DK
Heidrun Budke
