Rohrbach
Silvester-Tradition lebt wieder auf

In Rohrbach begeistern Michael Leopold, Beatrice-Maria Weinberger und Florian Klingler mit einem grandiosen Konzert

01.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:56 Uhr
Die Musiker Florian Klingler (von links), Michael Leopold und Beatrice-Maria Weinberger gaben in Rohrbach ein gelugnenes Silvesterkonzert. Organisiert hatten den Abend Sepp Spratter und Manfred Leopold mit Hilfe von Abbé André und der Gemeinde. −Foto: Kollmeyer

Rohrbach (wok) Bevor es in das neue Jahr ging, boten die Musiker Michael Leopold, Beatrice-Maria Weinberger und Florian Klingler in Rohrach ein gelungenes Konzert.

Damit wird eine alte Tradition im Ort wieder belebt.

Denn vor über 30 Jahren endete die Reihe der Silvesterkonzerte in Rohrbach. Zehn Jahre lang hatte der damalige Pfarrer Freß zusammen mit dem Pfaffenhofener Professor Gerhard Weinberger die Silvesterkonzerte in Rohrbach mit organisiert. Damit war Rohrbach in der Region einzigartig, bis dann auch andere Gemeinde und Städte nachzogen, so dass der damalige Pfarrer bei der dann großen Konkurrenz keinen Sinn mehr darin sah. So erklärte es der Organisator des jetzigen Silvesterkonzertes, Sepp Spratter, in seiner Begrüßung vor dem Konzert.

Anders sieht es heute Pfarrer Abbé André, der die beiden Organisatoren Sepp Spratter und den Pfaffenhofener Kirchenmusiker Manfred Leopold unterstützte; ebenso die Gemeinde Rohrbach, die als Veranstalterin im Notfall sogar das finanzielle Risiko tragen würde, wie Spratter erklärte. Dazu mieteten sich die beiden Organisatoren die neue Kirche "Verklärung Christi auf dem Berge" und baten Spitzenmusiker nach Rohrbach: Weinbergers Gattin Beatrice-Maria, die seit 1988 Organistin der Stadtpfarrei St. Philippus in München ist, sowie die beiden Musiker der Münchener Philharmoniker, Florian Klingler (Trompete), der auch an der Anton-Bruckner-Universität Linz unterrichtet, sowie Michael Leopold am Schlagzeug, der erst seit zwei Jahren festes Mitglied der Münchener Philharmoniker ist.

Alle drei boten ein phantastisches Konzert, gemischt mit Stücken aus dem Barock und der Neuzeit. Beatrice-Maria Weinberger startete furios an der Orgel mit einem neuzeitlichen Stück des Briten Percy Eastman Fletcher (1879-1932) "Festival Toccata". Es folgte Michael Leopold am Marimbaphon mit dem Stück "Libertango" des Franzosen Eric Sammut. Florian Klingler (Trompete) übernahm schließlich zusammen mit Beatrice-Maria Weinberger an der Orgel mit der barocken "Sonata a Quattro in D-Dur" von Arcangelo Corelli, wobei der typische Klang der Bachtrompete das Stück beherrschte und sich die Orgel verhalten im Hintergrund hielt.

Wieder ganz anders erklang das Barockstück "Chaconne" aus der "Parita in d-Moll" von Johann Sebastian Bach - eigentlich geschrieben für Violine, aber von Michael Leopold auf dem Marimbaphon gespielt. Es war bewundernswert, ihn mit seinen vier Schlägeln am Instrument wirbeln zu sehen. Weiter mit Barockmusik ging es mit der "Sonata No. 1" in F-Dur von Pietro Baldassari mit Florian Klingler an der Trompete und Beatrice-Maria Weinberger.

Dann folgte ein besonders neuzeitliches Werk des griechischen Ingenieurs Iannis Xenakis, der sich der stochastischen Musik verschrieben hatte, die zufällige akustische Töne wie Stimmengewirr oder Regentropen zu einer Komposition zusammenfügt. Hier konnte Michael Leopold mit Begeisterung seine Fertigkeiten am Schlagwerk noch mehr unter Beweis stellen, dass die über 200 Konzertbesucher begeistert applaudierten. Der Konzertabschluss war wieder dem Barock gewidmet mit Florian Klingler und Beatrice-Maria Weinberger und dem Stück "Concerto in D-Dur, Op. 7,6" von Tomaso G. Albinoni - und die Besucher dankten mit stehenden Ovationen, was natürlich bei den drei Musikern bedeutete, noch eine Zugabe zu liefern, was sie auch begeistert taten.