Neuburg
Silberhochzeit mit guten Freunden

Landkreis Neuburg-Schrobenhausen feiert 25 Jahre Verbindung mit dem Saale-Orla-Kreis

07.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:42 Uhr

Foto: Winfried Rein

Neuburg (r) Vor 25 Jahren war es Aufbauhilfe für die untergegangene DDR, und es ist eine bleibende Freundschaft geworden. Vertreter des Saale-Orla-Kreises aus Thüringen und des oberbayerischen Landkreises Neuburg-Schrobenhausen erneuern ihre Partnerschaft.

Ein Bus mit 30 Thüringern war angereist, um sich im Land zwischen Donau und Paar umzuschauen und ein bisschen zu feiern. Die Bayern empfingen sie standesgemäß mit Blasmusik zwischen glänzenden Rennwagen im Audi-Zentrum.

"Wir feiern Silberhochzeit mit guten Freunden", rief Landrat Roland Weigert den Gästen zu. "Wir haben seit der Wende verlässliche Partner gefunden", antwortete Landrat Thomas Fügmann (CDU). Man kennt und schätzt sich und will in Verbindung bleiben. Ganz offiziell unterzeichneten die beiden Landräte neue Partnerschaftsurkunden. Abordnungen beider Kreistage, Bürgermeister, Sparkassenchef Helmut Schmidt, der 1. Beigeordnete Jürgen Hauck und der Schleizer Bürgermeister Jürgen Klimpke applaudierten.

Abgesehen vom Tourismus soll der Austausch wieder intensiviert werden. Landrat Thomas Fügmann schlägt vor, Auszubildende in die jeweiligen Kreise zu schicken, um Land, Leute und Verwaltungsstrukturen kennenzulernen. 1991 hatte das bayerische Innenministerium die Kommunen aufgefordert, in den neuen Bundesländern zu helfen. Neuburg-Schrobenhausen suchte sich den Landkreis Pößneck aus, der 1994 mit Schleiz und Lobenstein den neuen Saale-Orla-Kreis mit heute 84 000 Einwohnern bildete.

Natürlich geht es beim Jubiläum um Erinnerungen. Altlandrat Walther Peter (CDU) und der heutige Landratsvize Alois Rauscher (CSU) waren dabei, als die beiden Kreise Pößneck und Neuburg-Schrobenhausen 1991 ihre Verbundenheit bekundeten. Schon am 3. Oktober war man nach Pößneck gereist, um die deutsche Wiedervereinigung zu feiern. "Guten Morgen, Deutschland", titelte die Ostthüringische Zeitung damals.

"Diese Ereignisse vergesse ich mein Leben lang nicht", sagt Walther Peter. Auch er sei dankbar, "eine spannende Zeit deutsch-deutscher Geschichte" miterlebt zu haben, antwortete Alois Rauscher.

Die Verbindung zwischen Ämtern, Verbänden, Vereinen und einzelnen Personen ist nie abgerissen. Die entscheidenden Kontakte seien nämlich nicht allein von der Politik gekommen, so Landrat Fügmann. Er nannte Altlandrat Richard Keßler als "Motor der bayerisch-thüringischen Verbindung". Sein Motto sei gewesen: "Die Menschen müssen zueinander kommen."

Landrat Roland Weigert sieht Richard Keßler und Walther Peter als "Gründungsväter" der Partnerschaft. Er erwähnte Karl Mosch als Vermittler der Schützenfreundschaft, den unermüdlichen "Außenminister" Axel Kalkowski und die Story des Wisentbullen "Nox", der vom Donaumoos in den Wildpark nach Ranis ziehen durfte. Die Verbindung zwischen Ehekirchen und Bodelwitz mit der Hochzeit von Bürgermeisterin Katja Staps und Bürgermeister Günter Gamisch, "das ist der absolute Höhepunkt".

Die Bodelwitzer reisen mit einem eigenen Bus an und feiern mit den Ehekirchenern beim 125-Jahr-Fest der Freiwilligen Feuerwehr in Weidorf. Die Gäste des Landkreises trafen sich im Gasthaus Kirchbauer, besichtigen am Samstag Schloss und Altstadt und die Umweltbildungsstätte Haus im Moos.