Riedenburg
Silber für den "Schmugglerbazi"

Akteure der Altmühlbühne erspielen sich zweiten Platz bei Amateurtheater-Wettbewerb - Saison 2020 fällt aus

07.07.2020 | Stand 02.12.2020, 11:01 Uhr
  −Foto: Adam

Riedenburg - Worüber sich die Akteure der Altmühlbühne Riedenburg schon seit geraumer Zeit ganz im Geheimen freuen, ist nun endlich offiziell: Für die Inszenierung des Stücks "Der Schmugglerbazi" von Ralph Wallner in der jüngsten Spielsaison werden die Laiendarsteller mit dem zweiten Platz im Wettstreit um den bayerischen Amateurtheaterpreis Larifari im Bereich Mundart geehrt.

Diese gute Nachricht wurde jüngst in der Zeitschrift "Bayerischer Theaterspiegel" publik gemacht.

Eigentlich hätte die Vergabe des Larifari am 4. Juli in Landsberg stattfinden sollen. Eigentlich - denn auch hier hat Corona den Planungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Preisverleihung muss verschoben werden. "Ein näherer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben", heißt es im "Bayerischen Theaterspiegel", der Zeitschrift des Verbands Bayerischer Amateurtheater, im Vorwort von Präsident Horst Rankl. Die Gewinner dagegen stehen fest. Fünf Kategorien gibt es: Boulevard, Kinder/Jugend, Schauspiel, Figuren - und eben Mundart. Den ersten Preis ergatterte hier die Freudenberger Bauernbühne aus der Oberpfalz mit "Kohlhiesels Töchter". Der Vize-Larifari geht nach Riedenburg.

"Das ist gigantisch. Die Gruppe ist im Höhenflug, wir freuen uns narrisch", sagt Annemarie Lauerer, Vorsitzende der Altmühlbühne Riedenburg. Und auch Regisseurin Bettina Mansdorfer freut sich: "Wir sind stolz, dass wir zum zweiten Mal eine Jury von Profis überzeugen konnten und wir mit dem Preis geehrt werden. " Jedes Jahr schicke man eine DVD mit einer Aufzeichnung des jeweils inszenierten Stücks ein. Auch Informationen "drum um das Stück rum" gehören zur Bewerbung, so Lauerer. Und dann beginnt das Zittern. Heuer habe sie am 18. April den Anruf mit der frohen Botschaft erhalten - und diese den Akteuren natürlich nicht lange vorenthalten.

Dabei hat die Altmühlbühne Riedenburg durchaus schon einmal Bekanntschaft mit dem kleinen Kerlchen mit der lustigen Zipfelmütze gemacht - so sieht der Larifari nämlich aus. Mit dem Stück "Thomas auf der Himmelsleiter" von Maximilian Vitus, aufgeführt in der Saison 2013, heimsten die Akteure diese höchst dotierte Auszeichnung im bayerischen Amateurtheaterverband ein. 67 Theatergruppen aus allen Landesteilen hatten sich seinerzeit um die Trophäe beworben. Keine leichte Aufgabe also für die fünfköpfige Jury, bestehend aus Theaterhandwerk-Profis. Im Mai 2014 ging es mit Sack und Pack - in ganz wörtlichem Sinne, denn auch Requisiten und Kostüme durften mit - nach Martinszell ins Allgäu zur Preisverleihung.

Auf die Fahrt nach Landsberg zum Abholen des Silber-Larifaris freuen sich die Akteure nun schon sehr - wann auch immer diese stattfindet. Es könnte im Herbst schon soweit sein, oder auch erst im Frühjahr. Je nachdem, was das Coronavirus bis dahin treibt. Wegen der nun zwar gelockerten, aber dennoch gegenwärtigen Einschränkungen habe man auch die Jahresversammlung nach hinten verschoben. Sie soll nun am Sonntag, 20. September, um 18 Uhr im Fuchsgarten über die Bühne gehen.

Apropos über die Bühne gehen: Um diese Zeit des Jahres laufen die Planungen für die neue Theatersaison im Hintergrund meist schon einige Zeit, die Leseproben würden bald starten, in einigen Wochen dann auch Proben, Kostümauswahl, Bühnenbau, Kartenvorverkauf. Und eigentlich scharren die Aktiven schon wieder mit den Hufen. Aber heuer ist wegen Corona halt auch hier alles irgendwie anders: "Wir haben uns dazu entschlossen, heuer nicht zu spielen", sagt Annemarie Lauerer - schweren Herzens. In einer jüngst abgehaltenen Sitzung von Vorstand und Regie habe man sich darauf verständigt, die Saison 2020 ausfallen zu lassen.

"Aus Vernunftgründen spielen wir leider nicht", erklärt auch Mansdorfer. Ein Publikum auf Abstand: Diese Aussicht ist für die Spieler nur schwer zu ertragen. Lieber ist den Akteuren natürlich eine volle Hütte - und ob die Mitte November möglich sein wird, steht in den Sternen. Und womöglich geltende Abstandsregeln auf der Bühne einzuhalten: "Das geht nicht", stellt Mansdorfer klar.

An der Lust am Theaterspielen indes mangelt es der Truppe nicht. Im kommenden Jahr will man sich mit dem selben Elan wie eh und je in ein neues Bühnenabenteuer stürzen. Wer mitmachen will, darf sich natürlich gerne melden - egal ob fürs Spielen, für den Bühnenbau, für die Maske oder was es sonst noch alles gibt rund um die Altmühlbühne Riedenburg. Das geht per E-Mail an info@altmuehlbuehne-riedenburg. de oder auch, indem man sich einfach direkt an einen der Akteure wendet.

ksm