Ingolstadt
Sieg im Jubiläumsspiel

ERC-Trainer Doug Shedden feiert in seiner 100. Partie für die Panther einen 6:3-Erfolg gegen die Grizzlys Wolfsburg

17.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:30 Uhr

−Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Zurück in den Play-off-Rängen: Der ERC Ingolstadt ist mit einem 6:3 (2:1, 2:1, 2:1)-Sieg gegen die Grizzlys Wolfsburg auf den sechsten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geklettert. Im 100. ERC-Spiel von Trainer Doug Shedden konnten die Panther wie schon am Freitag in Iserlohn erneut das Spiel drehen. In einer starken Partie der Ingolstädter überragte vor allem David Elsner.

Fünf Spiele lang hatte Elsner sein Dasein auf der Tribüne gefristet. Es war nicht das erste Mal, dass Trainer Shedden dem Landshuter nach durchwachsenen Leistungen  einen Denkzettel verpasste  – und erneut zeigte Elsner die passende Reaktion: Einem Assist zum 3:2-Siegtreffer bei seinem Comeback am Freitagabend gegen die Iserlohn Roosters ließ Elsner am Sonntagnachmittag gegen Wolfsburg zwei Treffer und eine Vorlage folgen. „Ich habe mich heute gut gefühlt und bin mit Selbstvertrauen und Ehrgeiz zurückgekommen – das, was mir die letzten Spiele eben gefehlt hatte“, meinte der 27-Jährige. „Ich bin leider so ein Mensch, der ab und zu so einen Arschtritt braucht oder mal ein, zwei Spiele Pause, um den Kopf wieder freizukriegen.“

Mit seiner Leistung hatte Elsner einen entscheidenden Anteil daran, dass der ERC mit zwei Siegen aus der Deutschland-Cup-Pause kam, zum fünften Mal in Folge punktete und den fünften Heimsieg in Serie mgegen die Grizzlys feierte. „Scheinbar braucht er das, einen guten Arschtritt“, meinte Shedden.  „Aber er hat wieder einmal die richtige Antwort darauf gegeben. Wenn das nötig ist, damit er gut spielt, habe ich kein Problem, das auch zu tun.“

Der Schlüssel zum Sieg in dieser teils spektakulären Partie war wie schon gegen Iserlohn, dass die Panther sich von dem ersten Gegentreffer nicht verunsichern ließen. Denn den Gästen, die von rund 300   im Sonderzug angereisten Fans unterstützt wurden,  gelang der bessere Start. Nachdem Mathis Olimb (1.), Alexander Johansson (3.) und Gerrit Fauser (5.) noch knapp verpasst hatten, traf Garrett Festerling nach einem sehenswerten Pass von Fauser zum 0:1 (6.).

Doch der Gegentreffer weckte die Ingolstädter auf, die fortan die klar bessere Mannschaft waren. Vor den Augen von Meisterpanther Jean-François Boucher   gelang Elsner kurz nach  Ablauf eines Überzahlspiels  der Ausgleich (11.).  „Wir schieben keine Panik mehr, wenn wir ein Gegentor kriegen“, erklärte der Torschütze. „Wir sind danach sofort wieder aggressiv draufgegangen.“

Tatsächlich hatten die Panther reihenweise Chancen: Brett Olson schoss den Puck knapp am Tor vorbei, Kris Foucault im Nachschuss an den Pfosten (12.). Ville Koistinen und Fabio Wagner scheiterten aus der Distanz (13.), im Gegenzug verpasste Festerling nach einem Konter (13.). Der ERC ließ nicht locker: Im Vier gegen Vier leitete  Maury Edwards  einen schönen Spielzug selbst ein. Sean Sullivan servierte ihm die Scheibe dann passgenau vor das Tor, und Edwards vollendete zum 2:1 (16.).

Im zweiten Drittel erlebten die 3588 Zuschauer in der Saturn-Arena  fast ein Déjà-vu: Die Wolfsburger kamen erneut stärker aus der Kabine, wieder hatte Olimb die erste große Möglichkeit für die Gäste nach einem Konter (23.). Eine Minute später traf Fauser aus kurzer Distanz zum 2:2-Ausgleich (24.). Es folgte – wie gehabt – der Gegenangriff der Panther, der fast den kompletten zweiten Durchgang andauerte. Und wieder nutzte Elsner das kurze Durcheinander nach dem Ablauf einer Powerplay-Phase und traf  ins lange Eck zum 3:2 (28.).  

Und der  27-Jährige hatte noch immer nicht genug: In der 34. Minute verunglückte sein Schuss auf das Grizzlys-Tor zwar etwas, doch Tim Wohlgemuth nutzte die Chance und erhöhte auf 4:2 (34.). Mit sieben Treffern ist der Youngster nun Toptorschütze des ERC. „Im zweiten Drittel waren wir richtig stark.  Wir haben viel Druck ausgeübt und hatten tolle Chancen“, konstatierte Shedden. „Wir hätten noch drei oder vier Tore mehr machen können.“ Nur einmal  hatten die Panther Glück, als Lucas Lessio die Scheibe nicht an ERC-Goalie Jochen Reimer vorbeibrachte (40.).

Die Partie wurde auch im Schlussabschnitt nicht langweilig: In der 43. Minute  suchte   Smith zunächst vergeblich einen Anspielpartner, machte  es dann in aller Ruhe alleine und erhöhte  mit einem Schuss ins lange Eck  auf 5:2 (43.).   Anthony Rech verkürzte in Überzahl noch auf 5:3 (46.) – doch das konnten  die Panther auch: Im Powerplay machte Koistinen mit seinem ersten Saisontreffer zum 6:3-Endstand (50.) den zweiten Heimsieg des ERC in Folge perfekt.   

Am Ende blieb ein erschöpfter, aber zufriedener David Elsner. „Heute bin ich glücklich“, meinte der Stürmer. „Ich hab die fünf Spiele ausgesessen – und ich hoffe, dass das heuer das letzte Mal war. Jetzt liegt es natürlich  an mir – hoffentlich laufen die nächsten Spiele genauso gut.“

 

Statistik

ERC Ingolstadt: Reimer – Edwards, Sullivan; Wagner, Koistinen; Friesen, Jobke; Schütz – Simpson, Höfflin, D’Amigo; Collins, Olson, Foucault; Smith, Olver, Bailey; Detsch, Wohlgemuth, Elsner.

Grizzyls Wolfsburg: Brückmann – Casto, Likens; Jones, Bergman; Bittner, Button; Adam – Machacek, Festerling, Fauser; Aubin, Olimb, Rech; Lessio, Johansson, Furchner; Nijenhuis, Latta, Höhenleitner.

Schiedsrichter: Kopitz/Piechaczek.

Tore: 0:1 Festerling (6.), 1:1 Elsner (11.), 2:1 Edwards (16.), 2:2 Fauser (24.), 3:2 Elsner (28.), 4:2 Wohlgemuth (34.), 5:2 Smith (43.), 5:3 Rech (46./PP1), 6:3 Koistinen (50./PP1).

Zuschauer: 3588.

Strafminuten: 8/10.

DEL in Kürze

TORSCHÜTZEN

12 Tore: Jeremy Williams (Straubing)
11 Tore:  Jamie MacQueen (Schwenningen)
10 Tore:  Chad Costello (Krefeld)

TOPSCORER

25 Punkte: Costello (10 Tore/15 Vorlagen)
22 Punkte: Mike Connolly (Straubing, 5/17)
21 Punkte:  Daniel Pietta (Krefeld, 5/16)

Julia Pickl