Rohrbach
Sieben Hektar neue Gewerbeflächen

22.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:19 Uhr

Rohrbach (pat) Das Erschließungskonzept für das neue Gewerbegebiet Rohrbach-Ost, das auf einer Gesamtfläche von gut neun Hektar zwischen den Staatsstraßen nach Geisenfeld und Wolnzach entstehen wird, ist in trockenen Tüchern. Der Gemeinderat billigte den Vorschlag der Wipfler Planungsgesellschaft einhellig und ebnete dadurch den Weg, um so schnell wie möglich Planreife zu erlangen.

Eile war geboten. Schließlich trat die Firma BayWa als erster Interessent an einer etwa 13 000 Quadratmeter großen Teilfläche im Nordosten des Gewerbegebietes bereits im Lauf dieser Woche in die Kaufverhandlungen ein. Kommen diese Gespräche zu einem positiven Abschluss, will die BayWa bereits Mitte nächsten Jahres mit ihrer Baumaßnahme beginnen. Dazu muss der Bebauungsplan so schnell wie möglich stehen, damit die Erschließungsarbeiten zügig starten können. Wilhelm Wipfler, Ursula Burkart und Klaus Parth stellten die schon weit ausgereiften Pläne vor. Die Einfahrt wird von der Staatsstraße zwischen Pfaffenhofen und Geisenfeld her mit zusätzlichen Linksabbieger- und Ausfädelspuren erfolgen. Im weiteren Verlauf der Erschließung könnte das Gebiet zusätzlich im Süden an die Straße Richtung Wolnzach angebunden werden. Allerdings soll dieser Ausbau auf keinen Fall in einem Zug, sondern langsam Schritt für Schritt erfolgen.

Drei Ausbaustufen stellten die Ingenieure vor. Die Ein- und Ausfahrt sowie die Erschließung der Nordhälfte hat dabei absolute Priorität. Erst wenn sich weitere Firmen konkret ansiedeln wollen, wird das Gewerbegebiet weiter erschlossen. Direkt vor den Toren von Rohrbach werden dadurch etwa sieben Hektar an Nettobauland gewonnen. Durch die Hanglage gestaltet sich der Hochwasserschutz allerdings reichlich kompliziert.

Zur Binnenentwässerung entsteht im Nordwesten des Gewerbegebietes ein 3000 Quadratmeter großes Regenrückhaltebecken, das die Bauwerke vor einem zehnjährigen Hochwasser schützen soll. Das neue Kanalnetz wird unter der Staatsstraße hindurch an den bereits bestehenden Kanal des bisherigen Gewerbegebiets angeschlossen. An den Grenzen des Baugebiets werden zusätzliche Gräben zum Schutz vor einströmendem Oberflächenwasser errichtet.

Die Kosten liegen auch daher im gehobenen Bereich. Zwischen 30 und 31 Euro pro Quadratmeter kostet die Erschließung mit dem Straßen-, Wasser- und Kanalnetz. "Die Zeiten von Billigerschließungen sind offenbar lange vorbei. Darunter ist es einfach nicht zu machen", sagte Bürgermeister Dieter Huber.

Der mögliche Standort der BayWa-Gebäude wurde entgegen erster Pläne nach Absprache nah an die Waldgrenze verlegt. Bis zu 20 Meter hoch sind die Silos, die im Falle erfolgreicher Verhandlungen auf dem Firmengelände errichtet werden. "Landesplanerisch ist das im Grunde genommen nur auf diesem Grundstück denkbar. Näher an der Staatsstraße werden wir dafür wohl kaum einen Zuschlag bekommen", so Ursula Burkart.

Um alle Wünsche erfüllen und vor allem die frühzeitige Planreife erlangen zu können, will Dieter Huber alle Verhandlungsregister ziehen. Die Beteiligung der Behörden und öffentlichen Stellen will er nicht auf dem üblichen Weg, sondern mit Hilfe eines Runden Tisches Mitte dieses Jahres erledigen, um das langwierige Verfahren zu beschleunigen: "In Ausnahmefällen ist so etwas möglich – also werden wir das auch versuchen".