Allersberg
"Sie werden uns fehlen"

Mit einem großen Fest verabschiedet sich Pfarrer Peter Tontarra nach 22 Jahren von Allersberg

07.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:42 Uhr

Mit einem Festgottesdienst feiert Pfarrer Peter Tontarra seinen Abschied nach 22 Jahren in der Pfarrei Allersberg (oben). Mit wehenden bunten Tüchern, Freundschaftsband und Geschenken singen die Jüngsten aus Kindergarten, Kindertagesstätte und Hort ihren langjährigen beliebten Chef ein Lied (rechts). "Volksfestcharakter": Die Abschiedsfeier beim Pfarrfest lockt die Gläubigen in Scharen an. - Fotos: Sturm

Allersberg (HK) Unter den Klängen des Musikvereins ist bei herrlichem Wetter im Allersberger Kaplansgarten der Abschied von Pfarrer Peter Tontarra gefeiert worden. "Volksfestcharakter" habe das Fest, sagte Bürgermeister Bernhard Böckeler treffend.

Das habe Pfarrer Tontarra auch verdient, so Böckeler, der ihm wie alle übrigen Festredner und Gläubige und Bürger der Marktgemeinde ein großes "Vergelt's Gott" für sein 22-jähriges Wirken sagte. Er danke ihm weiter für die vielen guten Gespräche, seine Freundlichkeit, seinen Humor und seine Schlagfertigkeit und wünsche alles Gute für den Ruhestand - getreu dem Motto des Festes: "Gottvertrauen für die Zukunft". Die große Schar Gratulanten sorge für eine würdige Verabschiedung, sagte Böckeler und überreichte Tontarra die Jubiläumsmedaille des Marktes in Gold.

Wolfgang Gmelch, der Vorsitzende der Kirchenverwaltung, führte durch das Programm und spannte den Bogen vom Einzug Pfarrer Tontarras im Jahr 1994 zum Abschied im Jahr 2016. "Mit vielen bunten Farben will ich dir was sagen, wie der Regenbogen", sang die riesengroße Schar der Kindergarten-, Hort- und Krippenkinder, begleitet von Erzieherinnenteam. Das Allerbeste wünschten die Hortkinder in einem Gedicht und als dienstälteste Leiterin sagte Jenny Rupp-Engelmann im Namen aller Dank und überreichte eine Spende zugunsten der Sebastianskirche. Vergelt's Gott für alles Gute, was er geleistet und vorangebracht habe und den Freiraum, den er stets für eine gedeihliche Arbeit gegeben habe, sagte Gertrud Wenny im Namen der kirchlichen Vereine DJK, KAB, Kolping und Frauenbund. Zusammen überreichten Wolfgang Gmelch, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende und die Pfarrsekretärinnen ein Geschenk für den Haushalt und einen Erinnerungsband, der von vielen zusammengestellt wurde.

"20 Jahre sind wir miteinander gegangen, viele gute Worte und Zeit haben Sie geschenkt und immer klaren Kopf behalten. Wenn es ein Pfarrer so lange aushält, haben beide Verdienste: Gemeinde und er - und beiden hat €˜s gefallen", sagte Landrat Herbert Eckstein. Er wünsche dem Geistlichen, dass er die Kraft die er bisher gegeben habe, jetzt für sich alleine nützen solle. Eckstein überreichte ihm ein Geschenk, bei dem der vielgeliebte Schnupftabak nicht fehlen durfte.

Pfarrerin Martina Strauß hob die gelebte Ökumene hervor, die Tontarra stets ein besonderes Anliegen gewesen sei. Immer habe sie sein kollegiales, freundliches und nettes Wirken und besonders seine liturgische Sicherheit bewundert. "Sie werden uns fehlen."

Sie danke Tontarra für die Begleitung auch nach Ende seiner Unterrichtsverpflichtung, sagte Rektorin Martina Scherbaum. Mit ihr, der Grundschulrektorin, schließe sich jetzt der Kreis, denn in der Grundschule sei er als neuer Pfarrer Allersbergs vor 22 Jahren empfangen worden. Dankesworte und gute Wünsche überbrachte auch eine Abordnung der Türkisch-Islamischen Gemeinde mit Vorsitzenden Sevket Bostan und Imam Yusuf Coban.

Mit dem dem irischen Spruch "Möge dein Weg dir freundlich entgegen kommen" und dem fränkischen Wunsch "Wenn Menschen auseinander gehen, sagen sie auf Wiedersehen" beendete Kirchenpfleger Wolfgang Gmelch den offiziellen Teil der Abschiedsfeier.

Einen Überraschungsauftritt hatte Pfarrer Hermann Dinkel parat, indem er an seine und Tontarras Rolle als "Stan und Olli" im Fasching erinnerte und daran, dass sie in ihrer gemeinsamen Zeit stets Hand in Hand gegangen seien und sich daraus eine wahre Freundschaft entwickelt hat. "Eine Rolle geht zu Ende, unsere dienstlichen Wege treffen sich, die freundschaftlichen aber gehen weiter."

Viele Hände musste der scheidende Geistliche danach noch schütteln, denn all seine "Schäfchen" wollten es sich nicht entgehen lassen, ihm für seine Begleitung zu danken und für den neuen Lebensabschnitt alles Gute zu wünschen.