Gunzenhausen
"Sie sind unsere Zukunft"

Berufliche Oberschule lädt zu Abschlussfeiern nach Gunzenhausen ein Matthias Goppelt ist Bayerns Bester

11.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:34 Uhr

Foto: Jürgen Leykamm

Gunzenhausen (lkm) Aus Platzgründen mit gleich zwei Abschlussfeiern an aufeinanderfolgenden Tagen hat nun die Berufliche Oberschule Weißenburg ihre 338 Absolventen aus den beiden Zweigen FOS (Fachoberschule) und BOS (Berufsoberschule) in der Gunzenhausener Stadthalle verabschiedet.

Den größten Applaus konnte Matthias Goppelt aus Pfofeld einheimsen - er hat als Einziger die Endnote 1,0. Zugleich ist Goppelt der beste Fachabiturient Bayerns in der Ausbildungsrichtung Wirtschaft, wofür er ebenso eine Urkunde in Empfang nehmen konnte.

Doch Noten sind bekanntlich nicht alles. So klang es schon beim Gottesdienst im Vorfeld der Feiern an. Dieser beschäftigte sich mit Schlüsselqualifikationen, die bekanntlich über das theoretische Wissen hinausweisen. Es spreche für die junge Generation, wenn die Absolventen Wert darauf legten, ihren Abschluss gemeinsam mit Eltern und Freunden zu feiern, betonte dann auch der stellvertretende Schulleiter Walter Ott. Die Kehrseite sei, dass dann eine Stadthalle, die 900 Personen aufnehmen kann, nicht für eine gemeinsame Abschlussfeier ausreicht. So findet sie nun bereits seit 2010 gleich doppelt statt. Ott dankte Eltern und Schülern für "offene und konstruktive Zusammenarbeit". Die positive Einstellung habe "die Schularbeit sehr erleichtert". Schule solle nicht unbedingt glücklich machen, sondern "fähig zu einem geglückten Leben", gab Schulleiter Klaus Drotziger zu bedenken. Und er schob gleich noch einen Sinnspruch hinterher: "Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn man das Gelernte vergessen hat." Der Bildungsbegriff als solcher werde allerdings nicht immer einheitlich definiert. Oft werde darunter auch das Wissen verstanden, was man braucht, um sich "bei der nächsten Party nicht gnadenlos zu blamieren". Einer Forsa-Umfrage zufolge definierten immer mehr Menschen Bildung als das Wissen, was man für den Job braucht. Und weniger als Allgemeinbildung. Doch genau die werde von großen Unternehmen als immer bedeutender gesehen.

Welche Spuren die Schulbildung bei den Absolventen hinterlässt, das wiederum "lässt sich nicht in Zeugnisnoten ausdrücken", so Drotziger. Andererseits seien sie natürlich ein gutes Fundament, auf dem sich aufbauen lasse.

Mit dem nun erreichten Zwischenziel bewege man sich nun "weg vom Stundenplan hin zu mehr Freiheit, aber auch zu mehr Verantwortung", so der altmühlfränkische Landratsstellvertreter Robert Westphal. "Sie sind unsere Zukunft - planen Sie und gehen Sie Ihren eigenen Weg", forderte er auf. Es gelte sich Ziele zu setzen, aber auch den Mut zu haben, gegebenenfalls "etwas nachzujustieren", wie Gunzenhausens Bürgermeister Karl-Heinz Fitz unterstrich. Elternbeiratsvorsitzende Ingrid Simonis ermunterte: "Sagen Sie ja zu neuen Gelegenheiten!"

Höhepunkt der Feiern bildete dann freilich die Zeugnisvergabe. Ähnlich großen Jubel wie für Jahrgangsprimus Matthias Goppelt aus Pfofeld gab es für Tina Meyer (Westheim) und Dana Reulein (Unterschwaningen), die eine 1,3 verbuchen konnten. Die weiteren Klassenbesten sind: Maximilian Böhm (Roth), Carmen Göttler (Windsfeld), Vicky Graumüller (Heideck), Alexander Großberger (Georgensgmünd), Tabea Hoffmann (Dittenheim), Markus Hofmann (Abenberg), Katharina Keim (Gunzenhausen), Vanessa Marny (Roth), Sophia Mutterer (Alesheim), Lena Popp (Treuchtlingen), Markus Stark (Heidenheim), Alexander Vollkommer (Roth), Paulina Weigel (Weißenburg), Nadja Wunderling (Roth) und Sina Wurm (St.Veit).