Bettbrunn
Sicher durch den Köschinger Forst

Geh- und Radweg zwischen Waldhaus und Bettbrunn wird im Herbst freigegeben

25.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:07 Uhr
Bis nach Bettbrunn führt der zweite Bauabschnitt des Geh- und Radwegs entlang der Kreisstraße EI20. Mit diesem soll unter anderem Stammham ans Radwandernetz zwischen Ingolstadt und Altmannstein angeschlossen werden. −Foto: Stephan

Bettbrunn - Seit März laufen die Bauarbeiten am Geh- und Radweg zwischen Köschinger Waldhaus und Bettbrunn. Die Maßnahme des Landkreises Eichstätt soll bis Ende September abgeschlossen werden.

Der Verlauf des neuen Wegs ist schon deutlich zu sehen: Auf der linken Seite der Kreisstraße EI20 windet er sich wie ein leeres Bachbett in Richtung Bettbrunn. "Die Erdarbeiten laufen noch", schildert die Stammhamer Bürgermeisterin Maria Weber (CSU) bei der Besichtigung der rund 3240 Meter langen Strecke zwischen Köschinger Waldhaus und Bettbrunn. Anschließend werden die Frostschutzschicht aufgebracht, die Entwässerung hergestellt und Kabelleitungen umverlegt, teilt das Landratsamt mit. Im Anschluss werden die Asphaltschichten aufgetragen. Bankette und Oberbodenarbeiten schließen die Maßnahme ab.

Der rund drei Kilometer lange Weg - 800 Meter liegen auf Stammhamer Flur, der Rest auf Köschinger Gebiet - entspricht dem zweiten von drei Bauabschnitten eines insgesamt 12,3 Kilometer langen Projekts zwischen Stammham und Mendorf. Dieses soll laut Weber das Altmühl- mit dem Schambachtal verbinden. Ihre Heimatgemeinde wird so ans Radwegenetz zwischen Ingolstadt und Altmannstein angeschlossen. Der erste Bauabschnitt über fast 4,2 Kilometer wurde 2016 für den Verkehr freigegeben - unter Webers Vorgänger Hans Meier (UW) und dem ehemaligen Eichstätter Landrat Anton Knapp (CSU). "Damit sollen vor allem die Verkehrssicherheit verbessert und das Gefahrenpotenzial für alle Verkehrsteilnehmer gesenkt werden", sagte Letzterer vor vier Jahren. Auch eine Steigerung der Lebensqualität erwartete sich Knapp in "unserer ländlichen Region, wo kurze Strecken gerne mit dem Fahrrad bewältigt werden".

Heuer wird der Weg bis Bettbrunn verlängert. Dass ein Abschnitt von der Kreisstraße weg einige Hundert Meter lang auf einer Forststraße verläuft, ist wirtschaftlich und naturschutzbedingt. "An diesem Teil der Kreisstraße wären die Höhenunterschiede zu groß", erläutert Weber. Deshalb können die Nutzer kurzzeitig direkt zwischen den Bäumen radeln respektive laufen. "Dazu wurde ein bestehender Wirtschaftsweg genutzt, damit es keine weiteren Rodungen geben muss."

Im Zuge der Bauarbeiten für den Radweg werden laut Weber "Ressourcen genutzt": Sie wurden mit der Kurvenaufweitung an der Salvatorstraße in Stammham - ebenfalls eine Landkreismaßnahme - verbunden. Während die Entschärfung der Kurve im Juni abgeschlossen werden soll, müssen sich die Radfahrer noch gedulden: Der zweite Abschnitt des Radwegs soll laut Landratsamt im September für den Verkehr freigegeben werden. "Er hat für uns alle einen Mehrwert", erwartet Weber, die zuletzt viel mit dem Rad unterwegs war und alternative Strecken nach Bettbrunn getestet hat - zum Beispiel am Stammhamer Forsthaus vorbei.

Ähnlich sieht es ihr Köschinger Kollege Ralf Sitzmann (UW), der das Projekt auch aus der Sicht eines Betreibers einer Fahrradwerkstatt betrachtet: "Die Wege sind gut ausgebaut", sagt er und verweist auf den geschotterten Sandweg, der den durch den Wald führenden Jakobsweg kreuzt. Er kann sich vorstellen, das Radwegenetz im Forst durch Schilder auszuweisen. Die neue Strecke bis zum Köschinger Ortsteil Bettbrunn sieht der Bürgermeister als Aufwertung. "Wir sind zuletzt verwöhnt worden, was Radwege in der Region angeht", meint Sitzmann. "Von Kösching aus kommt man überall hin, ohne die Kreisstraßen nutzen zu müssen." Als "interessante Ziele" - auch über den neuen Weg - nennt er das Naherholungsgebiet Köschinger Forst und die Wallfahrtskirche in Bettbrunn.

Die Kosten für das Bauprojekt - für alle drei Abschnitte zusammen werden diese auf rund 3,9 Millionen Euro geschätzt - werden zwischen dem Landkreis und den beiden betroffenen Gemeinden aufgeteilt. Vom Unterhalt sind Kösching und Stammham allerdings befreit. Die Route zwischen dem Waldhaus und Bettbrunn wird die Beteiligten zusammen etwa 1,3 Millionen Euro kosten.

Ralf Sitzmann freut sich schon auf die Fertigstellung: "Ich hoffe, dass wir den Weg dieses Jahr noch nutzen können", baut er auf einen rechtzeitigen Abschluss der Arbeiten im Herbst. Der Start des 4,9 Kilometer langen dritten Bauabschnitts bis nach Mendorf ist dann übrigens für 2023 geplant.

DK

Tanja Stephan