Ingolstadt
Sicher durch den Cyberspace

Experte der Polizei klärt Unternehmer über Internetsicherheit auf

12.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:08 Uhr

Cem Karakaya sprach bei Kaspersky Labs. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Seinen Humor muss man nicht mögen, seine Tipps zur Internetsicherheit sollte man sich jedoch zu Herzen nehmen. Cem Karakaya ist Experte für Internetkriminalität bei der Münchner Polizei und ein gefragter Dozent auf diesem Gebiet.

Jetzt sprach er vor rund 100 Zuhörern in Ingolstadt.

Seine Kernaussage in einem mit vielen aufrüttelnden Fakten bestechenden sowie mit reichlich Wortwitz garnierten, rund einstündigen Redebeitrag: Nicht die Technik ist böse, sondern der Mensch, der sie für kriminelle Machenschaften im Netz missbraucht. Ohne große rhetorische Umwege und mitunter sehr direkt aus der Praxis wiedergegeben, machte der Polizist unkaschiert deutlich, wie sehr sich User durch unüberlegte Interaktionen am Computer und über das Smartphone zu gläsernen Anwendern wandeln, indem beispielsweise einfach die Häufigkeit bestimmter Wörter, die sie über Nachrichtendienste oder soziale Netzwerke absetzen, dazu beiträgt, ein Profil über sie zu erstellen, das sogar verrät, wo sie sich aufhalten, welche Tendenz die politische Gesinnung haben könnte und wie ihre besten Freunde heißen.

Karakaya, der auf Einladung der Mittelstands-Union der CSU in der Ingolstädter Niederlassung des Softwareunternehmens Kaspersky Labs sprach, widmete sich zudem den potenziellen Angriffen und Risiken, die ein Unternehmen "von außen" treffen können und erklärte Tricks und Kniffe, mit denen dies gelingen kann.

Vor allem aber auch die Jugend nahm er in seinem Vortrag in den Fokus. So appellierte er an Eltern, ihren Kindern kein Smartphone zu erlauben, wenn diese noch keine 16 Jahre alt seien. Zudem erläuterte Karakaya, wie leicht sich in Internetforen die eigene Identität verschleiern lässt und sich so das Vertrauen gerade auch von Kindern erschleichen lasse. Dabei argumentiert der ehemalige Interpol-Mitarbeiter nie mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern er ermunterte seine Zuhörer vielmehr zu einem sorgfältigen und verantwortungsbewussten Umgang mit den neuen Medien. Speziell im Umgang mit persönlichen Daten sollten diese große Sorgfalt walten lassen. "Das Internet vergisst nichts", stellte Karakaya klar und ergänzte hinsichtlich kindlicher Unüberlegtheit bei der Nutzung des Smartphones: "Sie geben ihrem Kind kein Telefon an die Hand, sondern einen Computer."