Eichstätt
Sexueller Missbrauch

Betroffene können in Kommission mitarbeiten

15.02.2021 | Stand 18.02.2021, 3:33 Uhr

Eichstätt - Die Aufarbeitungskommission zum sexuellen Missbrauch im Bistum Eichstätt nimmt ihre Arbeit auf.

Die Diözese lädt Betroffene ein, das Gremium zu komplettieren und ihre Sichtweise dort einzubringen. Die Kommission soll so bald wie möglich zu ihrem Auftakttreffen zusammenkommen, wie es in der Mitteilung heißt. Sie besteht bisher aus Vertretern der Wissenschaft, der Justiz, der öffentlichen Verwaltung und des Bistums. Aus dem Kreis der Betroffenen bittet die Diözese um Mitwirkung: "Wir können den Missbrauch nur mit dieser Perspektive richtig beurteilen und verstehen, wo wir Strukturen verändern müssen, um die Prävention zu stärken", sagt Generalvikar Pater Michael Huber.

Die Kommission sei ein wesentlicher Kernaspekt in der "Gemeinsamen Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland" der deutschen Bischöfe. Die "Gemeinsame Erklärung" sieht ebenfalls die Einrichtung eines Betroffenenbeirats vor. Auch für dieses Gremium bittet die Diözese um Mitwirkung. Der Betroffenenbeirat soll sich im Bistum mit den Missbrauchs- und Präventionsbeauftragten und der Aufarbeitungskommission austauschen und den Aufarbeitungsprozess kritisch begleiten.

Die deutschen Bischöfe haben auch ein einheitliches Modell der kirchlichen Anerkennungsleistungen für das durch sexuellen Missbrauch erlittene Unrecht gemeinsam beschlossen. "Diese Anerkennungsleistungen sind ein wichtiges Zeichen für die Betroffenen, dass die Kirche das ihnen zugefügte Leid sehr ernst nimmt. Die verbrecherischen Handlungen des sexuellen Missbrauchs stehen im absoluten Widerspruch zur Botschaft Jesu. Wir sehen uns daher in der Pflicht, alles zu tun, um derartige Taten in Zukunft zu verhindern", so Bischof Gregor Maria Hanke. Mehr Informationen unter www. bistum-eichstaett. de/missbrauch.

EK