Neuburg/Schrobenhausen
Senioren sollen lange in den eigenen vier Wänden leben

Modellprojekt als Unterstützung: Ausschuss beschließt "Gemeindeschwester plus" - Stellenantrag für 2021

11.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:35 Uhr
Hilfe für Senioren: Neuburg-Schrobenhausen setzt auf ein neues Modell. −Foto: DK-Archiv

Neuburg - Die Senioren im Kreis Neuburg-Schrobenhausen sollen möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben.

Dazu dürfte in Zukunft auch das Projekt "Gemeindeschwester plus" beitragen, dass der Gesundheits- und Sozialausschuss des Kreistags am Donnerstagnachmittag einstimmig befürwortete.

Der Antrag dazu war von Sozialreferentin Elfriede Müller (CSU) gekommen. "Mir geht es um eine gute Beratung der Leute zu Hause", erklärte sie. Im Detail steht dabei eine Vollzeitstelle im Raum. Die zuständige Fachkraft soll Senioren in deren vier Wänden Möglichkeiten für Verbesserungen aufzeigen und ihnen dadurch ein langes Leben daheim ermöglichen.

Der Nutzen eines solchen Experten - oder einer Expertin - ist laut Landrat Peter von der Grün (FW) unbestritten. Tatsächlich gehen die Überlegungen im hiesigen Pflegestützpunkt bereits in eine ganz ähnliche Richtung. "Inhaltlich deckt sich das zu großen Teilen mit unserem Konzept", berichtete Christian Kutz, Chef des Sachgebiets für Seniorenbetreuung, dem Ausschuss von einem ganz ähnlichen Gedankengang. Sein Team und er sehen vor allem bei Menschen, die sehr zurückgezogen und ohne große Sozialkontakte in den Gemeinden leben Handlungsbedarf. "Deren Situation wollen wir präventiv ansehen", so Kutz, der eine frühzeitige Hilfe erreichen will, um Schlimmeres zu verhindern. Im Fachjargon nennt sich das Zugehende Seniorenarbeit.

Wie das funktionieren kann, muss sich Kutz zufolge aber noch zeigen. Er kann sich den Start in ausgewählten Gemeinden, also einer Modellregion, vorstellen. Dort könnten womöglich die Bürgermeister bei ihren Besuchen bei Geburtstagsjubilaren vorfühlen - jedenfalls sobald diese wegen Corona wieder flächendeckend möglich sind. "Vielleicht bekommen wir so einen Fuß in die Tür", so der Fachmann, der die nicht vorhandene Zuständigkeit des Landkreises ebenso wenig unerwähnt ließ wie die gleichzeitig bestehende Verpflichtung zur Beratung. Letzteres ist für das Gremium entscheidend gewesen, weshalb es geschlossen zustimmte. Nächster Schritt ist nun ein entsprechender Stellenantrag für das Haushaltsjahr 2021.

sja