Eichstätt (EK) In Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters und Vorsitzenden der Eichstätter Freien Wähler, Andreas Steppberger, begrüßte der stellvertretende Vorsitzende Artur Hermann mehr als 50 Gäste in der Burgschänke. Zu feiern gab es das 70-jährige Bestehen des Ortsverbands.
Hermann war die große Freude deutlich anzusehen, dass er neben den Eichstätter Freien Wählern Gäste aus zwölf Ortsverbänden willkommen heißen durfte: aus Denkendorf, Dollnstein, Eitensheim, Ingolstadt, Großmehring, Kipfenberg, Neuburg, Pollenfeld, Schernfeld, Stammham, Walting und Wellheim. Besonders und mit großem Beifall wurde der Ehrenkreisvorsitzende und Altbürgermeister Horst Volkmer aus Großmehring begrüßt. Für eine glänzende musikalische Umrahmung sorgte Liedermacher Sepp Raith aus Fürstenfeldbruck.
Für ihr "großes Engagement und persönlichen Einsatz" wurden Petra Hermann, Karl Kölle und Stadtrat Adalbert Lina geehrt. Als Geschenk zum Erholen durften sie einen Liegestuhl mit nach Hause nehmen.
Erwin Schmaus, Urgestein der Eichstätter Freien Wähler, stellte in seinem Grußwort die Prinzipien der Freien Wähler heraus: "Freie Meinungsäußerung, freie Entscheidung in allen Gremien ohne jeden Fraktionszwang." Landtagsabgeordnete Eva Gottstein blickte in launiger Weise auf die 70-jährige Geschichte zurück: 1948 gründeten Ludwig Heigl, Alfred Kogler und Hans Gerbig als Männer der ersten Stunde den sogenannten "Überparteilichen Bürgerblock" und konnten sich im Stadtrat zwei Plätze sichern. Zwischen 1952 und 1956 erfolgte die Umbenennung in "Parteilose Wählergemeinschaft Eichstätt" (PW). Eva Gottstein erwähnte in ihrer Präsentation alle ehemaligen Stadträte bis in die heutige Zeit. Besonders herausgehoben wurde Walter Pestel. Er war von 1972 bis 1996 im Eichstätter Stadtrat vertreten, so lange wie kein Stadtrat der FW je zuvor.
Stolz berichtete Eva Gottstein über die großen Momente der Freien Wähler: 2008 zog sie als Abgeordnete in den Bayerischen Landtag ein, dem sie bis heute angehört. 2012 wurde Andreas Steppberger als "Newcomer" zum Oberbürgermeister gewählt. Er setzte sich in der Stichwahl mit 71,88 Prozent gegen den CSU-Mitbewerber Walter Eisenhart durch.
Bei der Stadtratswahl 2014 erreichten die Freien Wähler mit 21,3 Prozent ihr bestes Ergebnis seit ihrem Bestehen und stellten erstmals mit Martina Edl, Eva Gottstein, Günther Köppel, Adalbert Lina und Richard Nikol fünf Stadträten. Das Ziel der "selbstbewussten und ehrgeizigen Freien Wähler" für die Stadtratswahl 2020 liege nun bei mindestens sechs Mandaten.
Natürlich war die bevorstehende Landtagswahl am 14. Oktober ein großes Gesprächsthema an allen Tischen. Die Freien Wähler sind davon überzeugt, dass sie das Wahlergebnis von 2013 mit 9,0 Prozent deutlich übertreffen können, wenn man den bisherigen Prognosen mit 11 Prozent glauben dürfe.
