Seitenwechsel schafft Ärger

10.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:49 Uhr

Baumkronen oder Erker: In der Jesuitenstraße rasieren sogar kleine Lieferwagen das Laub ab. Ganz zu schweigen von Lkw. Früher wurde auf der anderen Seite geparkt – da erwischte es die Erker der Häuser. So oder so ist die Situation unbefriedigend. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Verkehr und Parken – über fast nichts anderes wurde im Bezirksausschuss Mitte diskutiert. Größter Aufreger in der Sitzung am Donnerstag: die Situation in der Jesuitenstraße. Ein Anwohner forderte mit Nachdruck, das Parken wieder auf die andere Straßenseite zu verlegen.

Wie man es macht, ist es verkehrt – so lässt sich die Lage dort beschreiben. Erst wurde auf der linken Seite der Jesuitenstraße geparkt, was zu Klagen führte, weil die Fahrer aus dem Auto in den matschigen Grünstreifen stiegen. Außerdem rasierten Lkw einen Hauserker ab. Also wurde – "in einer Nacht- und Nebelaktion", so der Anwohner von Nummer 13 – das Parken auf die rechte Seite verschoben.

Aber auch das schafft Ärger: Die Abgase der ein- und ausparkenden Fahrzeuge gelangten durch die ebenerdigen Fenster direkt in die Wohnungen und Büros, Anwohner mit Behinderungen könnten nicht mehr ein- und aussteigen, die Lkw rasierten jetzt die Laubkronen der Bäume ab, so die Kritik des Hausbesitzers. Und überhaupt: Wann werde die Jesuitenstraße endlich saniert, so wie die umliegenden Straßenzüge? Die Mitglieder des Bezirksausschusses (BZA) wollen, dass die Verwaltung das erst einmal prüft, bevor das Parken wieder geändert wird.

Ebenso wurde beschlossen, dass in der Ballhausgasse ein Poller angebracht wird, damit die Autos die Gasse nicht mehr widerrechtlich nutzen, um vom Paradeplatz in die Beckerstraße zu gelangen. Denn dieser Bereich ist Fußgängerzone. Ähnliche Probleme sehen die BZA-Mitglieder auch in der Reiterkasernstraße.

Unzufrieden sind einige Geschäftsleute der Ziegelbräustraße, weil Lieferfahrzeuge häufig vor ihren Läden stehen. Die Inhaberin eines Dessousgeschäfts hatte sich eine Hinweistafel an der Ecke zur Ludwigstraße gewünscht, um Passanten auf den Einzelhandel in der Ziegelbräustraße aufmerksam zu machen. Doch das lehnten die BZA-Mitglieder ab. Dies sei eher Sache des Marketingvereins IN-City. Das Management der City-Arcaden wird aufgefordert, sich um das Problem mit dem Lieferverkehr zu kümmern. Außerdem soll der Verkehrsüberwachungsdienst mehr Kontrollen durchführen.

Einstimmig sprachen sich die Stadtteilpolitiker für ein Mischparken bis 20 Uhr in der Schrannen-, Harder- und Kupferstraße sowie am Holzmarkt aus. Damit sei Besuchern der Altstadt gedient, hieß es. Bisher dürfen in diesem Bereichen ab 18 Uhr nur Anwohner ihre Autos abstellen.