Dietfurt
Seit neun Monaten Schnelltests im Rathaus

Ehrenamtliche Helfer von BRK und Wasserwacht kümmern sich um die Dietfurter Testwilligen

15.12.2021 | Stand 15.12.2021, 18:46 Uhr
So schön geschmückt ist wohl kaum eine Teststation in Bayern. Im Dietfurter Rathaus werden die Abstriche in den Räumlichkeiten der China-Ausstellung vorgenommen. −Foto: Hradetzky

Die Sieben-Täler-Stadt Dietfurt kann sich glücklich schätzen. Seit neun Monaten schon betreiben Ehrenamtliche vom BRK und der Wasserwacht eine Schnellteststelle, die von der Bevölkerung gut angenommen wird.

Dietfurt - Die Dietfurter haben, wie anderorts auch, im Rahmen der Corona-Pandemie schnell reagiert und heuer bereits im März in Eigenregie eine Corona-Teststelle aufgebaut. Diese ist seither in den Räumlichkeiten der China-Ausstellung im Erdgeschoss des Rathauses untergebracht. "Leider hatte die Apotheke vor Ort keine Teststation einrichten können, so dass wir uns an die örtlichen BRK-Verantwortlichen wandten, mit dem Wunsch, ob sie nicht eine solche Station, die ja dringend gebraucht wurde und wird, schaffen könnten", blickt Bürgermeister Bernd Mayr (FW) zurück.

Strippenzieherin war und ist Gabi Weber vom BRK Dietfurt, die gemeinsam mit Martin Huber sowohl Ehrenamtliche des BRK als auch der Wasserwacht an einen Tisch brachte. Genauer gesagt an zwei, denn seit mehreren Monaten wird im Rathaus an zwei Teststationen und in Stoßzeiten sogar an drei Tagen pro Woche getestet - dies stets unter den wachsamen Augen der Kleiderpuppen der China-Ausstellung. Nachdem sich die Stadt mit dem Kreisverband und dem Landratsamt abgestimmt hatte, konnte es schnell losgehen.

Schon Reihentests für Kinder gemeinsam organisiert

Das BRK hatte sich an die Wasserwacht gewandt, da sie nach einer Einweisung durch den Kreisverband Neumarkt schon gemeinsam die einmaligen Kinderreihentestungen organisiert hatte. So lag es laut Weber auf der Hand, sich auch hierbei zusammenzutun. Ein großes Team an ehrenamtlichen Helfern kümmert sich im Rathaus um die Gesundheit der Dietfurter. Mit dabei sind neben Gabi Weber, ihrem Mann Olli und Martin Huber auch Angela Stangelmayer, Jakob Paul, Silvia Mürbeth, Heiner Freihart, Angelika Fritz, Cilli Gottschalk, Matthias Mannes, Steffi Wuttig, Jessica und Melissa Barsch, Helmut Graspointner, Jasmin Kratzer, Franziska Söllner, Elisabeth Götz, Alexander und Angela Elit, Sandra Geiselberger und Gertrud Pfaller. In einer mehrstündigen Schulung in Neumarkt und mit Hilfe von Fachliteratur haben sie sich alle intensiv auf ihre Aufgabe vorbereitet. Pro Zeitfenster, in dem getestet wird, ist ein fester Stamm von sieben Ehrenamtlichen im Einsatz.

Der Kreisverband liefert die Schnelltests und mittlerweile arbeiten die Ehrenamtlichen über das Corona-Schnelltest-Portal, können daher die Testzertifikate digital erstellen und auch gleich ausdrucken. Zu Beginn musste dies noch handschriftlich geschehen.

Auch nach der offiziellenZeit ist noch nicht Schluss

Der zeitliche Aufwand pro Test ist hoch. Neben dem Aufbau und der Vorbereitung sowie der Desinfektion der Teststelle ist für die Ehrenamtlichen auch nach der offiziellen Testzeit noch nicht Schluss. Denn dann folgen die sorgfältige Auswertung, eine erneute Desinfektion und alles muss auch wieder aufgeräumt werden.

Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Neumarkt ist eng. Nach der Anmeldung und der Aufnahme der persönlichen Daten im Eingangsbereich am Computer machen die Tester die Abstriche aus dem Nasenraum der Testwilligen, die für die Corona-Schnelltests benötigt werden. Dann heißt es 15 Minuten warten, bis der Getestete das Ergebnis übermittelt bekommt. Wer die Corona-Warn-App hat, bekommt das Testergebnis digital aufs Handy.

Wenn ein positiver Fall auftaucht, dann reagieren die Verantwortlichen sensibel. Nach einer Belehrung über die Folgen wird zur Sicherheit ein zweiter Test gemacht. Der Getestete erhält das Zertifikat, auf dem die weitere Vorgehensweise zu lesen ist und bekommt Verhaltenstipps. Wichtig ist, dass noch ein PCR-Test zu machen ist. Die Mitarbeiter im Dietfurter Zentrum sind auch immer darüber informiert, welche PCR-Teststation in der näheren Umgebung gerade geöffnet ist.

"Wir haben meistens zwischen 80 und 120 und manchmal sogar bis zu 170 Personen getestet", erklärt Gabi Weber. Inzwischen seien mehr als 13000 Tests vorgenommen worden. Angst vor einer Ansteckung haben die Ehrenamtlichen nicht, denn anstecken könne man sich überall. Außerdem tragen die Tester Schutzkittel und Schutzmasken.

Der Bürgermeister ist sehr zufrieden, dass das Testzentrum so gut angenommen wird und sehr dankbar für die tolle Arbeit der Ehrenamtlichen: "Ich zolle hierfür meinen größten Respekt. Das ist ein großartiger Einsatz am Gemeinwohl." Die aktuellen Testzeiten: Donnerstag von 18 bis 20 Uhr und Samstag von 15 bis 17 Uhr ohne Anmeldung.

khr