Ingolstadt
Seit Jahren "ganz vorne mit dabei"

Sparkasse legt Jahresbilanz 2015 vor und informiert über aktuellen Stand der Fusion mit Eichstätt

22.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:03 Uhr

Foto: DK

Ingolstadt (EK) Mit der Einleitung der Nullzinsphase durch die Europäische Zentralbank (EZB) geht auch die Sparkasse Ingolstadt bewegten Zeiten entgegen. Dies sagte Sparkassenchef Dieter Seehofer bei der Bilanzpressekonferenz des öffentlichen-rechtlichen Kreditinstituts.

Mit dieser Situation müsse man sich auch in Ingolstadt auseinandersetzen, so Seehofer, der an der Entscheidung der EZB Kritik übte. Für das Jahr 2015 konnte der Vorstand schließlich eine positive Bilanz präsentieren. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Die Sparkasse beherrscht ihre Kosten", so Seehofer. Zwar könne man nicht der günstigste Anbieter sein, dafür setze man auf Qualität und persönlichen Kontakt in der Beratung. Von insgesamt 71 Sparkassen in Bayern sei man seit Jahren "ganz vorne mit dabei" und profitiere von einem "gesunden Wirtschaftsraum".

Was die bevorstehende Fusion mit der Sparkasse Eichstätt betrifft, konnte der Bankchef melden, man sei "auf dem Weg zur Unterschrift". Die politischen Themen seien mittlerweile gelöst. Vieles spreche für die Fusion. Er rechne mit einem Vollzug in ein bis zwei Monaten und betonte nochmals, es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Unter anderem wolle man unter dem Dach der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt - so der Name, unter dem das Geldinstitut firmieren wird - "Kulturaufgaben zusammenführen", so Seehofer. Dass die Sparkasse Pfaffenhofen, die als dritter Partner für die Zusammenlegung vorgesehen war, die Gespräche beendet hat, respektiere man. Interpretieren wolle man die Entscheidung aber nicht, sagte der Bankchef und betonte das weiterhin gute Verhältnis an die Ilm.

Mit einer Bilanzsumme von vier Milliarden Euro und einem Privatkundenanteil von knapp 50 Prozent sei die Sparkasse Ingolstadt das führende Kreditinstitut in der Region, hieß es seitens des Vorstands. Was die Einlagen angeht, konnten die bilanzwirksamen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden im Vergleich zu 2014 gesteigert werden. Sie belaufen sich auf 3,03 Milliarden Euro. Hier erreichte die Sparkasse eine Quote von 4,2 Prozent und lag damit über dem bayerischen Durchschnitt von vier Prozent. Auch das Kreditgeschäft verlief höchst erfolgreich. Insgesamt konnten 612 Millionen Euro neu zugesagt werden. Das entspreche einem Zuwachs von 17,8 Prozent. Dieser werde vor allem durch den Wohnungsbau getragen, der in der Steigerung 12 Prozent ausmache. Der Bilanzgewinn in Höhe von 11,7 Millionen Euro ermögliche eine angemessene Aufstockung des Eigenkapitals als Basis für künftige Geschäftsausweitung. "Damit haben wir das Versprechen vom letzten Jahr nachweislich erfüllt", sagte Seehofer.

"Die Sparkasse Ingolstadt ist der Mittelstandsfinanzierer schlechthin", sagte Jürgen Wittmann angesichts eines Marktanteils von mehr als 50 Prozent in diesem Segment. Durch den Rückzug von Privatbanken konnten außerdem gewerbliche Kunden hinzugewonnen und Neukredite in Höhe von 309 Millionen Euro vergeben werden. Ein Zuwachs um 4,8 Prozent. Auch das Kreditgeschäft bei Privatkunden habe sich außerordentlich gut entwickelt, hieß es. Insgesamt 300 Millionen Euro konnten platziert werden, was einem Zuwachs von 36,4 Prozent entspricht.

Weiter ging der Vorstand ein auf den Ausbau des digitalen Angebots und die Zusammenlegung der Geschäftsstellen Friedrichshofen und Neuburger Straße, für die ab voraussichtlich Juni ein neues Geschäftslokal am Audi-Kreisel vorgesehen ist. Dieser Schritt sei notwendig geworden, weil an den ursprünglichen Gebäuden baulicher Handlungsbedarf bestehe. Von einer Ausdünnung des Filialnetzes könne deshalb aber nicht gesprochen werden, betonte Reinhard Dirr. Ihr gesellschaftliches und kulturelles Engagement hat die Sparkasse auch im vergangenen Jahr aufrechterhalten. Als Sponsor und Spendengeber und ergänzend mit der Gewinnausschüttung investiert sie jährlich rund 2,1 Millionen Euro in diese Bereiche.