Gaimersheim
Seit 60 Jahren ein Volltreffer

25.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:28 Uhr

Ein Fahnenmeer war im Festzelt zu bewundern - Foto: Maier

Gaimersheim (ems) Bei hochsommerlichen, ja schon tropischen Temperaturen feierte der Sportschützengau Ingolstadt im Rahmen des Gaimersheimer Volksfests sein 60-jähriges Bestehen.

Schon am Morgen des Volksfestsonntags war ein prächtiger Kirchenzug mit über 65 Fahnenabordnungen und mehr als tausend Schützen unterwegs, so dass die Ersten bereits im Festzelt ankamen, als der letzte Schützenverein erst am Marktplatz wegmarschierte.

Pfarrer Max-Josef Schwaiger stellte seine Predigt im Festzelt ganz auf die Schützen ab. Anhand einer Schützenscheibe zeigte er auf, dass man zwar nicht immer das Zentrum trifft und so mancher Schuss daneben geht, das Ziel aber immer die Mitte sei und für gläubige Christen als Mitte der Weg zu Gott. Musikalisch gestaltete den Gottesdienst der Männergesangverein Gaimersheim, der unter Leitung von Fritz Dettmer eine neue Messe für dieses Jubiläum einstudierte.

Ein besonderes Bild boten die Fähnriche nach dem Gottesdienst, die trotz der Hitze im Zelt fahnenschwingend ausmarschierten. 3. Gauschützenmeister Karl-Heinz Kraft bedankte sich bei allen Schützenvereinen namentlich.

Eine Reihe von Ehrengästen waren zum Gaujubiläum gekommen: Gauschützenmeisterin Elisabeth Maier begrüßte erstmals im Gau Ingolstadt den 1. Landesschützenmeister Wolfgang Kink, Bezirksschützenmeister Eberhard Schumann und auch Ehrenbezirksschützenmeister Otto Sixl sowie zahlreiche Politiker. Besonders bedankte sie sich bei der Schirmherrin des Jubiläums und auch des 53. Gauschießens, Gaimersheims Bürgermeisterin Andrea Mickel, sowie beim Gremiumsvorsitzenden der Gaimersheimer Vereine, Günther Bernhardt, dass der Gau beim Volksfest sein Jubiläum mitfeiern durfte.

In einem kurzen Rückblick ging Maier auf die vergangenen sechs Jahrzehnte ein. Zusammen mit Hans Grabmeier (Alt Vohburg) und Julius Gehrig (Immergrün Ingolstadt) gründete Hans Metzger von den Männerschützen Gaimersheim den Gau im Jahre 1951. In den 60 Jahren leiteten den Gau als Gauschützenmeister Julius Gehrig, Sebastian Kaiser und Martin Sutner sowie derzeit Elisabeth Maier. Der Gau wuchs auf eine Größe von derzeit 114 Vereinen mit über 12 000 Schützen an und ist der größte Gau im Bayerischen Sportschützenbund.

Höhepunkte waren die Ausrichtung Bayerischer Schützentage in den Jahren 1976 und 2003 wie auch der Deutsche Schützentag 1979 und die Bezirksschützentage 1974 und 1991. Unter Gauschützenmeister Martin Sutners Regie fand die Weihe einer neuen Standarte für den Gau beim 50-jährigen Gründungsfest im Jahr 2001 statt.

Zahlreiche Welt- und Europameistertitel errangen die Schützen aus dem Gau Ingolstadt, und auch zwei Landesschützenkönige stellte der Gau: 1960 mit Franz Lang aus Schelldorf und 2005 mit Manfred Schweigard von den Ruaßigen Pfaffenhofen. 2007 und 2008 waren Vanessa Sondermann (Tauberfeld) und Jessica Preckel (Neuschwetzingen) Landesjugendkönigin. „Wir können stolz auf unsere Schützen, aber auch auf unseren Gau Ingolstadt sein“, sagte die Gauschützenmeisterin und dankte vor allem denen, die sich in sechs Jahrzehnten ehrenamtlich in ihrer Freizeit für den Gau einsetzten.

Schirmherrin Mickel ging in ihrem Grußwort auf Gaimersheim und den Schießsport ein. War doch ein Gaimersheimer bei der Gründung des Gaues dabei und wird heute das Jubiläum in Gaimersheim gefeiert. Landrat Anton Knapp verwies darauf, dass in Gaimersheim schon immer tolle Schützenfeste gefeiert wurden. Schützen mit ihrer Tradition bilden auch innerhalb des Landkreises Eichstätt eine feste Größe, die mit hervorragender Nachwuchsarbeit auf sich aufmerksam macht.

Landesschützenmeister Kink stellte den Gau Ingolstadt als Grenze Oberbayerns zu Franken dar. Schützenarbeit sei nicht immer leicht, so Kink, auch hinsichtlich der vielschichtigen Bevölkerung rund um Ingolstadt.

Auch Bezirksschützenmeister Schumann lobte die Arbeit der Gauvorstandschaft und bewunderte den zahlreichen Aufmarsch der Gauvereine. Die Größe des Gaues und die damit verbundene Verwaltungsarbeit seien ihm dadurch erst so richtig deutlich geworden, so Schumann.

Den Grußworten folgten die obligatorischen Gastgeschenkübergaben des Patengaues Pöttmes-Neuburg, der Patenkinder des Jubelgaues, Gau Altdorf-Neumarkt-Beilngries, Schützensektion Reichertshofen und Hubertus Schainbach sowie des Nachbargaues Eichstätt.

Nach dem offiziellen Festakt gab es mehrere kräftige Salutschüsse der Salut- und Böllerschützen aus dem Gau Ingolstadt. Gauböllerreferent Johann Maier kommandierte rund 60 Böllerschützen, die mit Reihenfeuer, Gruppenfeuer und gemeinsamen Salut das Gründungsfest beendeten.