Seit 50 Jahren "Stopsel raus"

18.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:45 Uhr

Sieben Gründungsmitglieder des Pförringer Stopselclubs wurden mit dem Ehrenteller des Vereins ausgezeichnet. Mit Leonhard Betz, Xaver Dichtl, Gerhard Schwürzer, der für 25 Jahre Treue ausgezeichnet wurde, Stefan Haser, Hans Ferstl, Willi Schwürzer, Adolf Weigl und Arnold Rothdauscher freuten sich Fahnenbraut Ingrid Forster, Fahnenmutter Gabriele Dahlmann, Vorsitzender Erich Kuffer und Bürgermeister Bernhard Sammiller (von links). - Foto: oh

Pförring (kue) "Stopsel raus" hieß es im Festzelt im Pförringer Ungergarten, in dem der örtliche Stopselclub mit zahlreichen Gästen sein Jubiläum feierte.

"Frohsinn und Gemütlichkeit hält uns zusammen allezeit", lautet das Vereinsmotto, das auch die Fahne des Stopselclubs ziert. Trotz des ungemütlichen Wetters waren 21 Vereine aus dem Markt Pförring und der Verwaltungsgemeinschaft der Einladung des Jubelvereins gefolgt. Sie boten den würdigen Rahmen für den runden Geburtstag des Traditionsvereins, der vor 50 Jahren von einem Dutzend geselliger Pförringer im Gasthaus Böhmwirt gegründet wurde und derzeit mehr als 100 Mitglieder zählt.

Trotz der Regenschauer erreichten Festzugsteilnehmer die Pfarrkirche St. Leonhard trockenen Fußes. Sehr zur Freude der Clubmitglieder spannte Pfarrer Michael Saller in seiner Predigt den Bogen vom Vereinssymbol, dem Stopsel, bis zu Gemeinschaft stiftenden religiösen Symbolen.

"Wer feste arbeitet, soll auch Feste feiern", mit diesem geflügelten Wort beschrieb der Schirmherr, Bürgermeister Bernhard Sammiller, beim anschließenden Festabend den Grundgedanken, der den Stopselclub über fünf Jahrzehnte zusammenhielt. Das Erfolgsgeheimnis bestehe darin, dass der Verein den Mitgliedern gerade das biete, was dem einzelnen fehle, so Sammillers Erklärung. In der "Gründerzeit" habe der Verein den damals noch wenig mobilen Arbeiterfamilien unvergessliche Ausflüge beschert, heute stehe er für Gemeinschaftserlebnisse und geselliges Miteinander.

Vorsitzender Erich Kuffer ehrte die Gründungsmitglieder, die für ihre Vereinstreue mit eigens angefertigten Ehrentellern belohnt wurden. Einige Mitglieder hatten sich bei Erich Kuffer eigens einen neuen Stopsel gekauft. Auf das Kommando "Stopsel raus" konnten – oder wollten – dennoch vier Mitglieder ihre gelb-rot lackierte Holzfigur nicht vorweisen und wurden von Stopselkassier Josef Amann mit einer Strafe von zehn Euro belegt. Geld, das wie seit fünf Jahrzehnten auch in Zukunft satzungsgemäß angelegt wird in "Frohsinn und Gemütlichkeit", versprach Erich Kuffer. Die Kelsbachbuam unterhielten die Gäste mit echter bairischer Blasmusik, bis das Fest nach der Überreichung der Erinnerungsteller an die Gastvereine gegen Mitternacht ausklang.