Schernfeld
Seit 40 Jahren gelebte Tradition

Schernfelder Pfarrei machte sich auf zur Jubiläumswallfahrt nach Raitenbuch - Geschichte geht noch weiter zurück

25.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:21 Uhr
Karl Strobel (in der Mitte mit Kerze) belebte 1978 den Pilgergang nach Raitenbuch wieder. −Foto: Foto: Bauer

Schernfeld/Raitenbuch (zba) Seit 40 Jahren pilgert die Pfarrei Schernfeld nach Raitenbuch.

Bereits bis in die 1930er-Jahre hinein war dieser Gang Tradition. 1978 wurde diese Wallfahrt durch Karl Strobel wiederbelebt.

Die Frühlingssonne schien, als knapp 70 Marienverehrer aus Schernfeld, Schönau und Schönfeld, darunter zahlreiche Kinder, Jugendliche und Kaplan Christian Klein, sich auf den Weg zur Raitenbucher Madonna machten. 15 Kilometer lagen vor den Pilgern, dreieinhalb Stunden durch den Schernfelder und Raitenbucher Forst - Zeit genug für viele Rosenkranzgebete und Marienlieder. An zwei Stationen im Wald trugen die Ministranten Texte zur Pfingstsequenz vor, und alle sangen zum Abschluss Lieder, begleitet von Gitarrenspielerin Theresa Rotter. Initiator und Stifter Karl Strobel steuerte das Begleitfahrzeug, las "Fußkranke" auf und sorgte für Brotzeit und Getränke bei der Station im Raitenbucher Forst. Als die Gruppe vor dem Portal "Zu unserer Lieben Frau von Raitenbuch" stand, kamen noch viele Pilger hinzu, die mit dem Auto angereist waren. Den festlichen Gottesdienst gestalteten der Schernfelder Kirchenchor unter der Leitung von Barbara Dirsch mit der "Missa Buccinata" und ein Bläserquartett der Stoizwigga-Musi. Kaplan Christian Klein erklärte in der Predigt, Wallfahrten helfen, Druck abzubauen und zur Ruhe zu kommen. Nach dem Gottesdienst trugen sich alle Wallfahrer traditionell in das Buch am Altar der Muttergottes von Raitenbuch ein. Der Abschluss der Jubiläumswallfahrt war für die 113 Teilnehmer ein gemeinsames Mittagessen. Für den Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Edi Breitenhuber hat die Wallfahrt nach Raitenbuch eine wichtige Bedeutung: "Viele aktive Mitwirkende tragen dazu bei, dass die Schernfelder Tradition im besten Sinne fortgeführt wird, und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Stück weit Heimat und Gemeinschaft erfahren dürfen. " Die Gemeinschaft schätzt auch Peter Haberkern aus Schernfeld, der regelmäßig an der Wallfahrt teilnimmt. Zudem freut er sich als ehemaliger Bürger von Reuth am Wald, nach Raitenbuch zurückzukehren: "Es ist immer wieder ein Erlebnis, in die schöne Wallfahrtskirche einzuziehen. "
In den Zeiten vor dem Zweiten Weltkrieg, wie Karl Strobel aus Erzählungen seines Vaters weiß, pflegte die Pfarrei Schernfeld eine langjährige Raitenbuch-Wallfahrtstradition. Im Jahr 1978 wurde auf Initiative von Strobel und dem Schützenverein Schernfeld-Schönau die Wallfahrt wiederbelebt. Bei der Jubiläumswallfahrt sprach Karl Strobel über seine Beweggründe, sich für die Wiederaufnahme der Raitenbuch-Wallfahrt einzusetzen: "Anlass für mich war die Verbundenheit mit den Schernfeldern und das Bedürfnis, diesen guten Brauch zur Pflege der Dorfgemeinschaft weiterzuführen. "