Rummelsberg
Seit 30 Jahren an der Seite des Patienten

Psychologischer Dienst der Rummelsberger feiert 30. Geburtstag

19.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr
Ist seit Anfang an fester Bestandteil des Psychologischen Dienstes am Krankenhaus Rummelsberg: Renate Heinrich (Bildmitte). Hier mit Teamleiter Christof Schleifer und Kollegin Inga Roth. −Foto: Foto: Kranzer

Rummelsberg (HK) Der psychologische Dienst im Krankenhaus Rummelsberg hat einen runden Geburtstag gefeiert.

Eine, die von Anfang an dabei ist: Renate Heinrich. In den drei Jahrzehnten hat sie zahlreiche Patienten begleitet. "Das Bewusstsein und die Akzeptanz gegenüber unserer Arbeit hat sich verändert", sagt sie. Was sie besonders berührt? "Die zunehmende Einsamkeit älterer Menschen, die kaum Unterstützung haben", so Heinrich.

Ob Parkinson, Epilepsie, Mehrfachbehinderung, Alterstraumatologiezentrum, Querschnittmedizin oder internistische Früherkennung - der psychologische Dienst ist stets dabei. "Das war nicht immer so, mittlerweile ist es zum Standard geworden", sagt Heinrich, psychologische Psychotherapeutin am Krankenhaus Rummelsberg. In einem dreiköpfigen Team um Teamleiter Christof Schleifer steht sie den Patienten und auch Angehörigen zur Seite. Mit Diagnostik, der Abklärung von kognitiven Störungen oder der psychotherapeutischen Beratung kümmert sich Heinrich vor allem um die Patienten der Inneren Medizin und Geriatrischen Rehabilitation. Während sich Kollege Christof Schleifer um neurologische und orthopädische Patienten kümmert und Kollegin Inga Roth um Epilepsie- und Querschnitt-Patienten.

"Die Krankheitsbilder haben sich nicht verändert, wohl aber die Liegedauer. Alles wird kürzer", sagt Heinrich. Ihr ist es wichtig, dass die Patienten auch für die Zeit nach dem Krankenhaus gut versorgt sind. "Das ist eine Herausforderung, da oftmals ein unrealistischer Blick auf die Gegebenheiten beim Patienten vorherrscht. Die Menschen werden älter und damit geht einher, dass die kognitiven Einschränkungen zunehmen. "

Ihre Aufgabe ist es, im Gespräch und mithilfe von Fragebögen und Tests psychische Belastungen bis hin zu psychischen Störungen wie Demenz, Depression oder Angststörungen festzustellen, mit dem Patienten zu bearbeiten und Empfehlungen weiterzugeben. "Wie die Patienten unsere Empfehlungen aufnehmen, ist ganz unterschiedlich. Wir prüfen beispielsweise auch die Reaktionsfähigkeit, die Konzentrationsfähigkeit und die Belastbarkeit hinsichtlich einer Teilnahme am Straßenverkehr. " Man könne eine Teilnahme zwar nicht verhindern, aber eine Empfehlung aussprechen. Gerade für viele Männer sei das Autofahren ein Stück Freiheit.

"Insofern ist meine Erfahrung, dass Frauen oftmals der Empfehlung besser folgen", erklärt Heinrich, die vor allem die Lebensgeschichten ihrer Patienten und ihre Verarbeitung von Schicksalsschlägen beeindruckend findet. Nach 30 Jahren Dienst in Rummelsberg hat sie sich auch eine professionelle Distanz angeeignet, die teilweise tragischen Geschichten nicht mit nach Hause zu nehmen: "Die halbe Stunde Heimweg mit dem Auto hilft mir und ist für mich ein Schutzmechanismus. "