Georgensgmünd
"Seit 25 Jahren sehr guten Eindruck gemacht"

Zimmerer bringen mit Niklas Grad erneut einen Landessieger hervor - Freisprechung

20.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:32 Uhr
Ein Prosit auf den goldenen Boden des Handwerks: Die Ausbildung der jungen Zimmerer im Landkreis Roth genießt einen hervorragenden Ruf. −Foto: Schmitt

Georgensgmünd - Corona hätte Niklas Grad beinahe um seine öffentliche Würdigung gebracht.

Der 20-Jährige aus dem Freystädter Oststeil Möning ist der beste Nachwuchs-Zimmerer dieses Jahres im ganzen Freistaat. "Heute morgen um 9 Uhr kam ein Fax mit der Nachricht, dass er Landessieger ist", erklärte Helmut Heine den gut 50 Gästen der Zimmerer-Freisprechungsfeier in Georgensgmünd, darunter zahlreiche Meister der Innung.

Die große Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd mit allen Junggesellen der Region Mittelfranken-Süd ist nämlich der Pandemie zum Opfer gefallen. Un diesem Rahmen wäre Grad ausgezeichnet worden. Doch Helmut Heine, Obermeister der Zimmerer-Innung, wollte seine neue Junggesellin und die 16 neuen Junggesellen nicht ohne eigenes Fest aus den Lehrverhältnissen entlassen. Dabei konnte Niklas Grad aus dem Freystadter Oststeil Möning schließlich doch noch gebührend hervorgehoben werden. Sein Lehrbetrieb ist die Zimmerei Rehm in Hilpoltstein. Als Auszeichnung erhielt er einen vergoldeten Pflasterstein.

Ebenso feierten die Zimmerer die vier Innungsbesten. An der Spitze Niklas Grad mit einem Notenschnitt aus Bewertung der Praxis und der Theorie von 1,5. Gefolgt vom 21-jährigen Philip Stammberger aus Nürnberg mit 1,65. Platz drei war gleich zwei Mal belegt: Die 22-jährige Theresa Schmidt aus Nürnberg und der 21-jährige Enzo Schneck aus Hilpoltstein glänzten jeweils mit einem Schnitt von 1,75. Schmidt und Stammberger haben ihre Ausbildung bei Dirsch-Holzbau in Eckersmühlen absolviert. Schneck war Auszubildender bei Josef Ramsauer in Allersberg.

Die Festrede hielt der Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger. Er sprach den Zimmerern ein besonderes Kompliment aus: "Seit 25 Jahren haben die jungen Zimmerer immer einen sehr guten Eindruck gemacht", sagte der Metallbaumeister. "Wir liegen auf gleicher Wellenlänge - und deshalb würde ich jeden von Euch sofort auf die Baustelle mitnehmen", fasste er die Kompetenz seiner Kollegen aus der Holzbranche in ein griffiges Bild. "Wenn ihr in der Region bleibt und euer Handwerk mit Begeisterung ausführt, werdet ihr ein großes Lebenswerk schaffen", zeigte sich Grillenberger überzeugt.

Obermeister Helmut Heine verknüfte das Lebenswerk der Zimmerer mit einem Appell an alle Zimmerer: "Setzt eure ganze Kraft und alle Möglichkeiten gegen den Klimawandel ein! ", sagte er.

Georgensgmünds Bürgermeister Ben Schwarz (SPD) prophezeite den jungen Zimmerern ebenfalls eine "Riesenzukunft", die sie gemeinsam mit den privaten und öffentlichen Bauherren der Region entwickeln könnten. "Denn ihr steht für Leistung und Innovation", wandte sich Schwarz unmittelbar an die Freizusprechenden. Die stellvertretende Landrätin Hannedore Nowotny (SPD) hob die guten Ergebnisse der Zimmerer bei der Prüfung hervor und nannte diese "eine stolze Leistung". Besonders freue sie sich natürlich über die junge Frau in den Reihen des Zimmerernachwuchses, fügte Nowotny hinzu.

Theresa Schmidt und Philip Stammberger trugen den Festgästen eine kurzen Rückblick auf die Lehrzeit aus einem allgemeinen Blickwinkel vor. Dabei schilderte die Nürnbergerin mit einem Augenzwinkern die Integrationskraft des Handwerks: "Ich bin Frau, Linkshänderin und Vegetarierin - und ich habe es auch geschafft", sagte sie.

Folgende weitere Zimmerer erhielten ebenfalls ihre Gesellenbriefe: Jonas Wirsing und Jacob Flierl, Hilpoltstein; Dominik Scheriau und Tobias Beger, Abenberg; Fabian Möller, Thalmässing; Nico Gumler, Allersberg; Christian Engelhardt, Greding; Simon Böhm und Philipp Pfister, Georgensgmünd; Felix Bengel, Weißenburg. Verhindert waren Ferdinand Richert, (Nürnberg) Johannes Maag (Roßtal) und Daniel Karasov (Allersberg).

HK