Lichtenau (shm) 140 Jahre sind eine lange Zeit, auf welche die Feuerwehr Lichtenau zurückblicken kann - auch wenn das Protokollbuch der ersten Jahre spärlich geführt wurde.
Dank dem Ortschronisten und Altbürgermeister Hubert Landsberger - selbst lange Jahre als Feuerwehrvorsitzender tätig - konnte die Wehr ziemlich ausführlich zurückverfolgen, wie die eigene Geschichte ablief. Dies hat man den Bürgern zuletzt im Frühjahr bei einem Vortrag vermittelt, der großen Anklang fand (wir berichteten).
Gegründet wurde die Feuerwehr in einer Zeit, in der in Bayern aufgrund der Vorgaben von oben viele Wehren entstanden. In Lichtenau fiel der Startschuss im Sommer 1878. Allerdings hatte man in den Vorjahren bereits Vorkehrungen getroffen und war somit gut gerüstet. Was man in die heutige Zeit mitgenommen hat: Die Feuerwehr war schon bei der Gründung ein wichtiger Ankerpunkt im Ort, der sich in die Gemeinschaft einfügte und der mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist - sei es, wenn es um die eigentliche Aufgabe, den Brandschutz und die technische Hilfeleistung geht, oder Veranstaltungen im Dorf.
Mit Christian Brüderle als Vorsitzendem sowie Franziska Kirschner und Christina Aldinger ist der Generationenwechsel in der Führungsriege des Vereins bereits vollzogen. Gleichzeitig zeigt sich, dass in Lichtenau der Feuerwehrdienst keineswegs nur Männersache ist - bei Leistungsabzeichen gibt es teilweise schon eine eigene Frauengruppe, die zusätzlich zu den regulären Übungen gerne auch eine eigene Einheit einlegt. Alles natürlich immer abgestimmt mit den beiden Kommandanten Rainer Blomeier und Peter Aldinger. Knapp 300 Mitglieder zählt die Feuerwehr Lichtenau im Jubiläumsjahr. Rund 20 davon sind Frauen.
Auf die Frauenriege ist man bei der Feuerwehr Lichtenau durchaus stolz, wie den Berichten von Blomeier zu entnehmen ist. Deren Fleiß und Übungsbereitschaft sei durchaus als hoch einzustufen. Für die Zukunft werde es wohl immer wichtiger, als Feuerwehr geschlechterunabhängig die Bevölkerung zum aktiven Dienst zu bewegen. Denn Feuerwehrdienst - das sollte Ehrensache sein. In Lichtenau funktioniert das, immerhin ein Drittel der Gesamtbevölkerung hat sich zu einer Mitgliedschaft im Verein entschlossen.
Zwei Tage wird am kommenden Wochenende gefeiert. Am Samstag, 9. Juni, geht es um 16 Uhr mit einem Familienfest los. Für die Kinder werden Spielestationen rund um das Festgelände am Feuerwehrhaus aufgebaut. Bis in die Abendstunden bietet die Feuerwehr der Bevölkerung ein Grillfest. Am Sonntag, 10. Juni, werden ab 9 Uhr die ersten Vereine - vor allem Ortsvereine und Wehren aus den Nachbargemeinden - erwartet. Um 10 Uhr wird ein gemeinsamer Festgottesdienst gefeiert. Nach Ansprachen (11.30 Uhr) wird ab 12 Uhr Mittagessen angeboten, ab etwa 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen.
Ein Stück Vergangenheit: 1928 hat die Feuerwehr Lichtenau ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert (oben). Ein Museumsstück ist heute der Spritzenwagen im Gerätehaus. -Foto: Foto: Fotos: Schittenhelm/Feuerwehr Lichtenau
