Sehr schwierige Arbeitsbedingungen im Reichertshofener Rathaus

23.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:22 Uhr

Zum Artikel "Zwei Bürgerbegehren gestartet" (PK vom 8. Mai): In dem Artikel weist der frühere Reichertshofener Bürgermeister Anton Westner darauf hin, dass die Paarhallensanierung oberste Priorität besitze und das derzeitige Rathaus zwar beengt sei, aber noch alle Mitarbeiter da gut untergebracht seien.

Diese Aussage bedarf dringend einer Richtigstellung von den betroffenen Personen, nämlich dem Personal, das unter sehr schwierigen Arbeitsbedingungen arbeiten muss.

Zur derzeitigen Situation: Dem Marktgemeinderat ist diese Situation durchaus bewusst und er hat sich in den vergangenen Jahren mit diesem Thema auseinander gesetzt. Es wurden diverse Vorschläge diskutiert.

Letztendlich scheint ein Neubau am Unteren Markt für die Bürger und Mitarbeiter die sinnvollste Variante. Im historischen Gebäude arbeiten auf drei Etagen derzeit 29 Mitarbeiter/-innen in beengten Raumverhältnissen.

Es gibt keinen freien Schreibtisch mehr. Praktikanten und Schnupperlehrlinge können mangels Platz nicht mehr angenommen werden. In den Büros läuten dann mehrere Telefone, unter anderem sind auch zusätzlich bis zu zwei Mitarbeiterinnen je Abteilung für die Telefonvermittlung zuständig.

Ebenso sind die Bauverwaltung, die Finanzverwaltung und das Einwohnermeldeamt von den Bürgern gut besuchte Anlaufstellen. Zudem müssen die Büros häufig noch als Durchgangsbüro zum nächsten Sachbearbeiter genutzt werden, weil ein eigener Zugang vom Treppenhaus her fehlt. Dies führt zu einer weiteren Erhöhung des Lärmpegels. Jeder kann sich bestimmt gut vorstellen, wie unter solchen Lärmverhältnissen konzentriert gearbeitet werden kann.

Weiterhin ist immer wieder ein großes Problem, dass die Sachbearbeiter in den oberen Stockwerken nicht barrierefrei zu erreichen sind. Besucher des Rathauses können sicher bestätigen, dass die Mitarbeiter wegen der ausfallenden Heizung im Winter teilweise mit Winterjacken arbeiten müssen und im Sommer wegen des energetischen Zustandes und fehlender Klimatisierung in den aufgeheizten Mauern unter der Hitze stöhnen.

Um wenigstens räumlich genug Platz für das Personal zu schaffen, müssten unter Umständen im Haus der Vereine verschiedene Räume zu Büros umfunktioniert werden. Ob damit den örtlichen Vereinen, die dann ausziehen müssten, geholfen wäre, bleibt dahingestellt.

Deshalb stellt sich aus Sicht des Personals der Verwaltungsgemeinschaft Reichertshofen schon die Frage, wie sachlich die Bürger über die Prioritäten für den Sanierungsbedarf gemeindlicher Bauten informiert werden. Das Personal ist der Meinung, dass die notwendigen Arbeitsbedingungen nur durch einen Neubau effektiv und effizient umgesetzt werden können.

Die vorgesehenen Mitarbeiterparkplätze an der Paarhalle bedeuten für das Personal der Verwaltungsgemeinschaft Reichertshofen keinerlei Einschränkungen.

Michaela Biberger

Personalratsvorsitzende

im Namen der Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft

Reichertshofen