Schrobenhausen
"Sehr gut", "gut" – und zweimal Zittern

Vier Kreisklassenfußballvereine aus dem Altlandkreis Schrobenhausen und ihr Zwischenzeugnis 20112/12

10.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:43 Uhr

Der Abstieg droht: Yavuz Halici (l.) muss mit seinem FC Türkenelf Schrobenhausen ebenso noch um den Klassenerhalt zittern wie Andreas Zeitlmair (r.) mit seinem BC Aresing - Foto: F. Gründer

Schrobenhausen (SZ) Sehen wir es positiv: Von den vier Kreisklassenklubs, die der Altlandkreis Schrobenhausen 2012/13 ins Rennen schickt, befindet sich aktuell niemand auf einem Abstiegsrang. Für totale Zufriedenheit gibt es aber trotzdem keinen Anlass. Hier nun das Zwischenzeugnis für das Quartett.

n TSV Hohenwart

Adieu, graues Mittelmaß – willkommen, Titelkampf! Wer hätte gedacht, dass die Paartaler auf Tabellenplatz zwei überwintern dürfen – nur einen mickrigen Zähler hinter dem aktuellen Spitzenreiter der Kreisklasse Donau/Isar II, dem FC Geisenfeld? Natürlich, die Rückkehr von Offensiv-Ass Bastian Schmidtner (schon 14 Saisontreffer) tat den Hohenwartern extrem gut. Auch, dass der TSV kaum mehr von Verletzungssorgen geplagt wurde, machte sich positiv bemerkbar. Trotzdem verblüfft es ein bisschen, dass die Paartaler gleich in diesem Maße durchgestartet sind. Gerade einmal zwei Niederlagen mussten sie bislang hinnehmen, auf ihrem Konto tummeln sich nach 15 Partien bereits 33 Punkte – so viele, wie in der vergangenen Spielzeit erst nach 25 Matches. Ja, Coach Andreas Wörl hat es in seinem zweiten Jahr in Hohenwart geschafft, aus vielen guten Kickern eine verschworene Truppe zu formen, die seine Vorgaben in die Tat umzusetzen vermag. Hier zumindest ein kleines Haar in der Paartaler Freudensuppe zu finden, fällt schwer. Wir probieren es bei der Bilanz des TSV auf eigenem Terrain: Drei Mal nämlich schon schaffte es die Wörl-Elf nicht, ein Heimspiel zu gewinnen – während die Geisenfelder zu Hause eine makellose Ausbeute aufweisen (sieben Partien, sieben Siege). In dieser Hinsicht können sich die Hohenwarter also noch steigern. Und am Ende vielleicht sogar den Meistertitel holen?

Gesamtnote: sehr gut

n SV Waidhofen

Im großen Rampenlicht zu stehen, das ist nicht das Ding der Paartaler. Sie arbeiten eher im Hintergrund – fleißig, tüchtig. Und erfolgreich! So zählen sie 2012/13 mehr denn je zu den etablierten Kreisklassenklubs – ohne Angst vor dem Abstieg haben zu müssen. Das, und nur das war das große SVW-Ziel vor Saisonbeginn gewesen. Schön zu sehen, dass es beinahe schon jetzt erreicht ist! Bereits 21 Zähler befinden sich auf dem Waidhofener Konto – was Tabellenplatz sieben bei insgesamt vierzehn Teams bedeutet. Na also, auch Mittelmaß kann wunderschön sein – zumal die Paartaler Woche für Woche mit Defensivkunststücken aufwarten. So kassierten sie bisher erst 16 Gegentreffer, stolze fünf Mal stand die Null bei ihnen auf der richtigen Seite. Zweifellos, das liest sich wie die Bilanz eines Titelaspiranten! Das dem letztlich nicht so ist, liegt an den offensichtlichen SVW-Defiziten in der Offensive: Nur 22 Tore in 14 Partien sind wahrlich kein Grund, sich zufrieden auf die Schultern zu klopfen. Wenn die Paartaler jetzt auch noch in dieser Hinsicht besser werden würden – ja, dann wäre mit etwas Glück sogar noch Position drei in der Kreisklasse Neuburg möglich. Der aktuelle SVW-Rückstand darauf: nur vier Punkte. Und die Waidhofener dürfen zudem noch ein Match mehr bestreiten als der momentan dort stehende FC Illdorf. Falls es am Ende nicht damit klappen würde, wär’s freilich auch egal. Hauptsache, die Waidhofener müssen nicht mehr zittern – was bei acht Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz sowieso eher unwahrscheinlich erscheint. Zusammengefasst bleibt festzustellen, dass Coach Jörg Egger im Paartal einen hervorragenden Job macht! Folge-richtig wurde der Vertrag mit ihm schon jetzt für eine weitere Saison verlängert. Damit beim SV Waidhofen weiterhin tüchtig, fleißig und erfolgreich gearbeitet wird. Gesamtnote: gut

n BC Aresing

Na also, es geht doch! Gleich elf Zähler sammelte der BCA in seinen fünf jüngsten Matches und blieb dabei stets ungeschlagen. Hätten die Gelbschwarzen so eine Ausbeute schon von Anfang an zu Stande gebracht, hätten sie jetzt, nach 15 Spieltagen, 33 Punkte auf dem Konto – und würden damit auf Tabellenplatz zwei liegen. Dem ist allerdings nicht so – weil die Aresinger stattdessen einen grottenschlechten Saisonstart hinlegten! Gerade auswärts galt aus BCA-Sicht immer wieder: Pfui statt hui – mit der 0:5-Abfuhr in Dasing am 14. Oktober als negativem Höhepunkt. Berufspessimisten sahen zu diesem Zeitpunkt bereits das Amtsende von Coach Tim Nießl gekommen. Die Aresinger Vereinsverantwortlichen waren zum Glück anderer Meinung: Sie vertrauten dem Ex-Aichacher – und sind nun entsprechend heilfroh, dass die fünf letzten Spiele 2012 (wie vorher erwähnt) sehr erfolgreich endeten. Aber Vorsicht: Die Gelbschwarzen sind noch längst nicht über dem Berg – so schön der aktuelle siebte Tabellenplatz auch sein mag. So beträgt ihr momentaner Vorsprung auf dem ersten Abstiegsrang nur drei Zähler! Nein, eine weitere Schwächephase dürfen sich die BCA-Kicker in dieser Saison nicht mehr leisten.

Gesamtnote: ausreichend

n FC Türkenelf Schrobenhausen

Liegt es rein an der Umgruppierung – raus aus der Kreisklasse Neuburg, rein in die Kreisklasse Aichach? Oder ist der FCT im Vergleich zur Vorsaison tatsächlich so viel schwächer geworden? Fakt jedenfalls ist: Nur wenige Monate, nachdem sie in der Aufstiegsrelegation zur Kreisliga gestanden waren, geht es für die Schrobenhausener jetzt lediglich noch um die nackte Existenz! Dementsprechend bitter ist der momentane Blick auf das Klassement: Nur, weil sie im Vergleich zur punktgleichen DJK Gebenhofen eine geringfügig bessere Tordifferenz besitzen, müssen die Mannen von Coach Helmut Gmeiner nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern! Wohl ein Hauptgrund für die momentane FCT-Misere ist ihre Offensivschwäche. Nein, die Schrobenhausener schießen fast keine Tore mehr! So gab es in der laufenden Spielzeit erst 19 eigene Treffer zu bejubeln – und das trotz eines Top-Goalgetters wie Veysel Sentürk in den eigenen Reihen. Sein kongenialer Partner aus der Vorsaison, Avni Özcan, fiel hingegen bis in den November verletzungsbedingt aus – und diese Lücke konnten die Schrobenhausener einfach nicht schließen. Wenn dann wenigstens die Defensivabteilung sicher gestanden wäre . . . Tat sie aber nicht, sondern musste bereits 35 Gegentore hinnehmen – also sogar mehr als das Tabellenschlusslicht aus Baar. Dementsprechend wird sich beim FCT nun etwas tun, wenn die Gerüchte aus dem Vereinsumfeld stimmen: So soll bereits in der Winterpause der ein oder andere Neuzugang verpflichtet werden. Denn eines wollen die Schrobenhausener auf keinen Fall, nämlich absteigen. Nur das könnte schwierig werden.

Gesamtnote: ausreichend